1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Kinzig-Kreis
  4. Nidderau

Nidderau: Diez Eichler bietet wieder Stadtführungen in Windecken an

Erstellt:

Kommentare

Dass Diez Eichler vor einigen Jahren nach Windecken in die Altstadt zog, ist auch dem ehemaligen Stadtführer Heinrich Quillmann zu verdanken. Nun ist Eichler selbst Stadtführer und Vorsitzender des Arbeitskreises Stadtgeschichte, der unter anderem die Nidderauer Hefte herausgibt.
Dass Diez Eichler vor einigen Jahren nach Windecken in die Altstadt zog, ist auch dem ehemaligen Stadtführer Heinrich Quillmann zu verdanken. Nun ist Eichler selbst Stadtführer und Vorsitzender des Arbeitskreises Stadtgeschichte, der unter anderem die Nidderauer Hefte herausgibt. © Jürgen W. Niehoff

Ab diesem Wochenende gibt es wieder Stadtführungen Nidderau. Start ist in Windecken. Doch auch in den Stadtteilen soll es künftig Angebote geben.

Nidderau – Nach langer Pause sollen in Nidderau nun wieder Stadtführungen durchgeführt werden. An diesem Samstag, 4. März, geleitet Stadtführer und Vorsitzender des Arbeitskreises Stadtgeschichte Diez Eichler deshalb die Besucher durch den westlichen Teil der Windecker Altstadt. Vorbei an der Stiftskirche, dem Hospital, dem ehemaligen Standort der lutherischen Kirche, den zwei alten Pfarrhäusern, der alten Schule, bis hin zum historischen Marktplatz, der wegen der momentanen Bauarbeiten allerdings zurzeit noch einiges vom alten Flair missen lässt.

Eichler ist hauptberuflich Musikdozent und übt die Aufgabe als Stadtführer ehrenamtlich aus, weil ihm der Ort Windecken so ans Herz gewachsen ist und er seine Liebe zu der historischen Stadt Windecken gern weitertragen möchte. Aufmerksam auf Windecken wurde er selbst übrigens ebenfalls bei einer Stadtführung, damals unter der Leitung von Lokalhistoriker Heinrich Quillmann, der allerdings 2017 im Alter von 85 Jahren sein Hobby altersbedingt aufgab. Quillmanns Konzept war es, Historie mit Anekdoten zu verbinden, was in der Bevölkerung gut angekommen ist.

Vorgänger Heinrich Quillmann weckte das Interesse

Bei Quillmanns Stadtführung zum Thema „Hexen und Aberglaube“ habe er, Eichler, auch den Entschluss gefasst, endgültig nach Windecken zu ziehen. Eichler weiß, dass Quillmann große Spuren in Sachen Stadtführungen hinterlassen hat und eine große Anhängerschaft hatte. Trotzdem will er den Stil deutlich ändern.

„Bei Quillmann waren die Stadtführungen ein anerkanntermaßen liebenswertes Durcheinander von Geschichten aus aller Welt und aus Windecken. Keiner wusste so recht, ob seine Geschichten tatsächlich wahr waren und wenn ja, aus welcher Zeit sie stammten. Vor allem aber, ob sie überhaupt auch aus Windecken stammten“, berichtet Eichler. Das möchte er nun ändern.

Im Dialog mit den Teilnehmern

Sein Konzept sieht eine zwar ebenfalls lebendige Stadtführung vor, doch soll die sich nun mehr auf den Dialog mit den Teilnehmern stützen. „Sie sollen Fragen stellen und ich werde dann entsprechend mit Fakten, aber auch mit Geschichten darauf antworten“, so Eichler. Seine Führungen sollen also keine reine Aufzählung historischer Ereignisse sein, denn das könne man besser dicken Sachbüchern entnehmen, sondern wie auch bei Quillmann mit Geschichten angereichert werden. Vor allem möchte er aber themenbezogene Stadtführungen anbieten, beispielsweise zum Handwerk in Windecken oder zu den vielen Persönlichkeiten im Laufe der Jahrhunderte aus dem Ort. „Zu Quillmann kamen die Menschen in Scharen wegen seines einzigartigen Stils. Das kann man nicht kopieren. Deshalb will ich die Menschen anziehen mit den Dialogen“, erklärt Eichler.

Zum offiziellen Stadtführer der Stadt Nidderau wurde er übrigens bereits im Jahr 2019 berufen, damals noch von Bürgermeister Gerhard Schultheiß. Die Corona-Pandemie sorgte jedoch dafür, dass er erst jetzt so richtig durchstarten kann.

Auch wenn man zu der Position offiziell berufen wird, so erlangt man in Nidderau diese Aufgabe anders als in großen Städten wie Frankfurt oder Hanau ohne besondere Schulung und Prüfung. Eichler beschränkt sich mit seinen Führungen zunächst auch erst einmal auf den Ortsteil Windecken, da in den anderen Ortsteilen die ortsansässigen Heimat- und Geschichtsvereine diese Aufgabe jeweils übernehmen. Das Bindeglied ist dafür der Arbeitskreis Stadtgeschichte, dem Vertreter aller fünf Ortsteile angehören.

Stadtführungen für Nidderauer Neubürger

Da lange Zeit nicht klar war, ob sich ein Nachfolger für den ehemaligen Stadtführer Quillmann findet, ist man im Rathaus im vergangenen Jahr selbst aktiv geworden und hat Stadtführungen für Neubürger unter dem Motto „Von der neuen Mitte zur alten Mitte“ ins Leben gerufen. Hier gibt es zwei Stadtführer und zwar für die erste Führung vom Stadtplatz in der Neuen Mitte (auf Heldenberger Gemarkung liegend) zum Marktplatz in der Altstadt von Windecken wiederum Diez Eichler. Diese Führung findet wieder am 13. Mai statt. Im Oktober leitet dann der Vorsitzendes des Heimat- und Geschichtsvereins Heldenbergen Herbert Deckenbach die Führung in umgekehrter Richtung. Während also die Stadtführer regelmäßige Führungen zu besonderen Anlässen und zu städtischen Themen mehrfach im Jahr anbieten, sollen die Führungen für Neubürger zweimal im Jahr stattfinden.

Stadtführung am Samstag

Stadtführer Diez Eichler startet seine kostenlose Führung am Samstag, 4. März, um 14.30 Uhr auf der alten Nidderbrücke am „Wärtchen“ zwischen Willi-Salzmann-Halle und Altstadt. Weitere Termine können der Homepage der Stadt entnommen werden. (Von Jürgen W. Niehoff)

Auch interessant

Kommentare