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Nidderau: Diez Eichler will als neuer Vorsitzender des AK Stadtgeschichte alle Akteure an einen Tisch bringen

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Der neue Vorsitzende Diez Eichler spricht über seine Pläne für den Arbeitskreis Stadtgeschichte.
Der neue Vorsitzende Diez Eichler spricht über seine Pläne für den Arbeitskreis Stadtgeschichte. © Thomas Seifert

Diez Eichler hat vor einigen Wochen von Helmut Brück den Vorsitz im Arbeitskreis Stadtgeschichte (AK) übernommen. Der Dozent am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt ist in der Stadt gut vernetzt, gehört dem Kuratorium der Bürgerstiftung Nidderau sowie dem Vorstand der Windecker evangelischen Kirchengemeinde an und ist Mitglied bei den Heimatfreunden Windecken.

Nidderau – Zudem haben sich der gebürtige Bonner und seine Ehefrau Roswitha Bruggaier mit der inzwischen mehrfach ausgezeichneten Sanierung des denkmalgeschützten ehemaligen Reformierten Pfarrhauses in Windecken einen Namen gemacht.

Von der zukünftigen Ausrichtung des AK hat Eichler eine klare Vorstellung. „Der Vernetzungsgedanke steht bei mir ganz weit im Vordergrund. Alle Akteure in der Stadt, die sich mit der Geschichte befassen, sollten untereinander Kontakt aufnehmen, wozu der AK das geeignete Vehikel sein soll“, sagt der Mittfünfziger. Wichtig sei, dass die Vertreter der vier noch existierenden Heimat- und Geschichtsvereine alle im AK einen Sitz haben. Hinzu kommen Experten und ambitionierte Laien, die sich mit der Geschichte der Stadt allgemein, der Geschichte der Stadtteile oder mit übergreifenden Themen beschäftigt haben und weiterhin beschäftigen wollen. „Das geballte Geschichtswissen soll im AK zusammengefasst werden, dort soll der Austausch stattfinden, um in neue Projekte zu münden“, schwebt Eichler vor.

Er selbst sieht sich dabei in der Rolle des Vermittlers, Koordinators, Moderators und Katalysators, der über das Sammelbecken AK geschichtsinteressierte Bürger jeden Alters miteinander in Verbindung bringt. „Wir müssen versuchen, vor allem die Jüngeren und Neubürger für die Geschichte der fünf Ortsteile und der Stadt zu interessieren. Denn leider ist es so, dass viele der Geschichtsvereinsmitglieder und der sachkundigen Bürger schon ein gewisses Alter erreicht haben und man nur schwer abschätzen kann, wie lange sie sich der Geschichtsaufarbeitung noch widmen können“, so Eichler.

Draht zu politischen Gremien wichtig

Weiterhin sollen der AK Stadtgeschichte und seine Publikationen wie die Nidderauer Hefte sichtbarer werden. Deshalb soll die Öffentlichkeitsarbeit intensiviert werden. Dass die Stadtspitze kürzlich bekannt gegeben hat, dass sie ihr Logo und den bisherigen Slogan „Lebendige Stadt mit Geschichte“ ersetzen und künftig andere Schwerpunkte in ihrem Image setzen möchte, ist dabei weniger hilfreich. „Die Initiative ist zu begrüßen, das alte Logo ist nicht mehr zeitgemäß. Allerdings würde ich mich sehr darüber freuen, wenn der neue Slogan auch Geschichte beinhalten würde“, so Eichler, der sich zu dieser Frage bei Facebook allerdings auch schon weniger diplomatisch geäußert hat.

Dennoch ist dem parteilosen AK-Vorsitzenden natürlich ein guter und kurzer Draht zur Stadt und den politischen Gremien wichtig. Denn nur mit dem Wohlwollen diese Institutionen werden auch Gelder genehmigt, die für Projekte benötigt werden. „Der AK soll deshalb auch eine Schaltstelle sein, der diese Verbindungen zum gegenseitigen Vorteil hegt und pflegt“, betont der Vorsitzende. So zum Beispiel das Projekt der Stadtführungen, die im Idealfall in allen Stadtteilen wiederbelebt werden sollen.

Schwerpunkt auf thematischen Stadtführungen in allen Stadtteilen

Eichler selbst ist von der Stadt bestellter Stadtführer für Windecken, er setzt aber auch auf die enge Kooperation mit den Heimat- und Geschichtsvereinen oder sachkundigen Bürgern. Gut vorstellen kann sich der AK-Vorsitzende auch Führungen zu Spezialthemen wie Jüdisches Leben, Wein- und Obstbau in alter Zeit, Stadtrecht, Landesgrenzen und Herrschaften – um nur eine kleine Auswahl zu nennen – zu denen dann auch Experten engagiert werden, die natürlich auch ein Honorar verlangen. Auch Fortbildungen für Stadtführer seien bedenkenswert.

Nachdem das Stadtjubiläum 2020 nicht gefeiert werden konnte, sollen eine ganze Reihe von Rundgängen und Führungen in den Ortsteilen im kommenden Jahr nachgeholt werden. Zudem soll es eine Fotoausstellung in Eichen geben, weil dieser Stadtteil dann 50 Jahre Teil von Nidderau ist. Für das kommende Nidderauer Heft 17, Erscheinungstermin Ende 2022/Anfang 2023, gibt es nach Aussage von Eichler schon eine ganze Reihe von interessanten Beiträgen und Aufsätzen.

Präsenz bei der Buchmesse Main-Kinzig zeigen

Der Arbeitskreis werde auch bei der Buchmesse im kommenden Jahr präsent sein und unterstütze nach Kräften das Projekt „Geschichtswege“ der Bürgerstiftung Nidderau, an dem „sehr fleißig gearbeitet“ werde, wobei er selbst involviert sei.

„Auf der sehr guten Arbeit meines Vorgängers Helmut Brück will ich aufbauen und den AK Stadtgeschichte in der Stadtgesellschaft noch viel sichtbarer machen. Denn die Beschäftigung mit Geschichte ist nicht nur eine spannende und höchst interessante Sache, man lernt auch noch viel dazu“, betont Eichler. (Von Thomas Seifert)

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