Nidderau: Einstimmiger Beschluss zu Umbau des Windecker Marktplatzes

Die Arbeiten für die Umgestaltung des Windecker Marktplatzes können beginnen. Die Stadtverordneten beschlossen am Donnerstagabend in der Kultur- und Sporthalle Heldenbergen einstimmig den aktuellen Entwurf.
Nidderau – Allerdings steht der Beschluss unter dem Vorbehalt der abschließenden Genehmigung durch den Denkmalschutz. Wie Bürgermeister Andreas Bär (SPD) in der Sitzung erklärte, habe die Behörde aber am Donnerstagmorgen telefonisch ihre Zustimmung erteilt. Nach Einwänden des Denkmalschutzes sieht der Entwurf nun keinen großen Baum mehr auf dem Platz vor, da sonst die Blickachse auf das historische Rathaus gestört sei. An einer anderen Stelle könne der Baum aber auch nicht stehen, da er sonst in Konflikt mit den unterirdischen Versorgungstrassen gerate, so der Bürgermeister.
Zudem muss sich die Stadt mit zwei Parkplätzen an der Ostseite und sechs Parkplätzen entlang der Schleppkurve an der Westseite begnügen. Auch der jetzige Stellplatz direkt vor dem historischen Rathaus fällt auf Einwand des Denkmalschutzes weg. Grundsätzlich soll der Platz zeitweise im Einbahnsystem von West nach Ost geöffnet werden. Über versenkbare Poller soll Anwohnern, Rettungskräften und Entsorgern die Zufahrt rund um die Uhr gewährleistet sein. Der Brunnen wird etwas weiter in die Mitte des Platzes versetzt.
Dringende Kanalbauarbeiten können nun beginnen
Die Stadt ringt seit Jahren um eine Umgestaltung und Aufwertung des historischen Marktplatzes. Der Anlass der nun umfassenden Neugestaltung sind dringend nötige Kanalarbeiten, die nicht länger hinausgezögert werden können. Für die endgültige Platzgestaltung gibt es auch während der Bauphase noch einen gewissen Spielraum. Mit dem Beschluss von Donnerstagabend kann die Stadt aber zu Beginn des neuen Jahres endlich die dringenden Tiefbauarbeiten in Angriff nehmen.
Den Zeitdruck nahm die Opposition trotz grundsätzlicher Zustimmung zum Anlass für Kritik am Vorgehen der Verwaltung. „Wir haben nun den gleichen Entwurf wie schon im Juni“, bemerkte die FWG-Fraktionsvorsitzende Anette Abel. Vielleicht hätte der Bürgermeister mal vorher beim Denkmalschutzamt fragen sollen, was geht und was nicht. Dann hätten wir uns die Diskussionen um einen Baumstandort und diese extra Runde erspart.“ Zudem forderte Abel, die Arbeitszeit und Kosten in das Projektdatenblatt aufzunehmen, die für die Erfassung der Bürgerwünsche und Einwendungen angefallen seien. CDU-Fraktionschef Thomas Warlich stimmte Abel zu. „Wäre der Denkmalschutz früher eingeschaltet worden, hätten wir jetzt nicht wieder den Druck, vor Jahresende noch eine Entscheidung zu treffen.“
Kritik der Opposition an Vorgehen der Verwaltung
Bürgermeister Bär erinnerte hingegen daran, dass es zu Beginn zwei komplett verschiedene Vorentwürfe gegeben habe, von denen nun einer modifiziert zur Abstimmung stehe. „Darin finden sich jede Menge Anregungen der Bürger und aus den Gremien wieder. Es war deshalb natürlich sinnvoll, die Bürger zu beteiligen.“ Auch Erster Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) sah sich darin bestärkt, dass der Verwaltungsentwurf weitgehend mit dem Bürgerwillen übereinstimme.
Michael Bär (SPD), Vorsitzender des Haupt- und Finanzausschusses, freute sich als Windecker besonders über die bevorstehende Umgestaltung nach Jahren der Diskussion. „Demokratie lebt vom Ausgleich und der Konsensbildung. Da ist so eine Extra-Runde ganz normal.“ (Von Jan-Otto Weber)