Nidderau: Erbstädter Eltern klagen über vollen Schulbus

Ein Thema, das nicht auf der Tagesordnung bei der Sitzung des Ortsbeirats Erbstadt stand, sorgte jedoch für Diskussionen: der Schülerbusverkehr zwischen Erbstadt und der Albert-Schweitzer-Schule in Heldenbergen.
Nidderau – Wie im vergangenen Jahr zum Schulanfang gibt es auch jetzt wieder Unmut, und zwar hauptsächlich bei den Eltern von Erstklässlern. Sie fordern in den Schulbussen mehr Sitzplätze für ihre Schulanfänger.
Wie einige Eltern zu Beginn der Ortsbeiratssitzung berichteten, hätten sie sich zunächst an die Kreisverkehrsgesellschaft (KVG) als Verantwortliche für den Schülerverkehr gewandt. Doch vergeblich, denn laut Aussage des KVG-Sprechers gebe es neben den Sitzplätzen auch Haltegurte und Haltestangen in den Bussen. Genug Möglichkeiten also zur Absicherung.
Doch die Eltern sind mit dieser Auskunft nicht zufrieden, wie sie in der Ortsbeiratssitzung ausdrücklich betonten, denn die Erstklässler kämen zum einen schon wegen ihrer Körpergröße nicht an die Haltegurte, und Haltestangen gebe es auch nicht ausreichend. Betroffen seien von diesem angeblichen Missstand 17 Erstklässler aus Erbstadt. Den Schulbus benutzen übrigens täglich 57 Kinder der Klassen 1 bis 4 der Albert-Schweitzer-Grundschule. Neben der Schulleitung soll auch die Stadtverwaltung die Eltern in ihrer Forderung um größere Busse unterstützen.
Ortsbeirat will besseres Internet
Die eigentliche Ortsbeiratssitzung beginnt dann mit dem Wunsch des Gremiums nach einer besseren Versorgung mit Internet. Nach Aussage von Ortsvorsteher Jürgen Frech (CDU) sei die Verbindung im Ort sehr unterschiedlich. Teilweise müssten Bürger hoch gelegene Orte aufsuchen, um einen Internetzugang zu erhalten. Angesichts der Anforderungen von Homeoffice und Online-Schulunterricht sei ein Mobilfunkmast für Erbstadt dringend erforderlich. Die Verwaltung wurde gebeten, für die nächste Sitzung einen schriftlichen Sachstandbericht anzufertigen.
Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes soll die Stadt zukünftig die Wassergräben in der Ortsmitte besser pflegen und öfter reinigen. Bei Starkregenereignissen würden nämlich die Gräben, vor allem im Bereich der Hauptstraße, überlaufen und Fäkalien mit sich führen, was sicher nicht gut für die Gesundheit der Bürger sei.
Sorgen bereitet den Erbstädtern auch die Versorgung mit Briefkästen. Derzeit gibt es nur einen in der Wetterauer Straße. Als das Haus, an dem der Briefkasten angebracht ist, vor Kurzem renoviert wurde, war auch dieser außer Betrieb. Deshalb der einstimmige Beschluss des Ortsbeirates, die Stadt solle sich bei der Bundespost dafür einsetzen, dass der Briefkasten an der Mehrzweckhalle angebracht werde. Die sei für alle gut erreichbar und verfüge auch über Parkplätze.
Spielplatz hinter dem Pfaffenhof auch für Senioren gestalten
Dringend Handlungsbedarf gibt es nach Auffassung des Ortsbeirats auch für den Spielplatz hinter dem Pfaffenhof. Dort seien vor längerer Zeit Spielgeräte abgebaut, dann aber nicht mehr ersetzt worden. In Absprache mit dem Seniorenbeirat soll der Spielplatz auch zu einem generationsübergreifenden Treffpunkt für Jung und Alt umgestaltet werden und deshalb auch Turngeräte für ältere Mitbürger aufgestellt werden. Weiteren Handlungsbedarf sehen die Mitglieder des Ortsbeirates auch im Hinblick auf den alten Brunnen in der Wetterauer Straße. Der sei in keinem guten Zustand mehr. Dabei könne er in unmittelbarer Nähe zur Alten Schmiede doch ebenfalls zu einer Attraktion im Ortsbild werden.
Die Sitzung endet mit zwei weiteren Wünschen an die politischen Gremien der Stadt. Zum einen solle die Situation auf dem Gelände des Pfaffenhofs überprüft werden. Der Innenhof verkomme langsam zu einem wilden Parkplatz mitten im Ort. Und auch zu der Versorgungssituation in Erbstadt müsse die Stadt sich ein Konzept einfallen lassen. Erbstadt sei zwar der kleinste Ortsteil der Stadt, dürfe aber nicht immer weiter abgehängt werden, so der Appell. (Von Jürgen W. Niehoff)