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Nidderau: Gruppe „DAS DorfHaus Eichen“ hat Vorschlag zur Nutzung des ehemaligen Gerätehauses

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Mitglieder der Gruppe „DAS DorfHaus Eichen“ vor dem ehemaligen Feuerwehrhaus in der Ortsmitte.
Mitglieder der Gruppe „DAS DorfHaus Eichen“ vor dem ehemaligen Feuerwehrhaus in der Ortsmitte. © Thomas Seifert

Nidderau – Eine Gruppe von Eicher Bürgern hat sich seit einigen Wochen Gedanken darüber gemacht, wie die Fahrzeughalle des alten Feuerwehrhauses in der Ortsmitte zum „DorfHaus Eichen“ umgestaltet werden könnte und was dort für eine Nutzung für die Einwohner, Vereine, Besucher, Wanderer und Radtouristen möglich wäre. Das Rathaus ist bereits über die Ideen informiert.

Trotz Einladung von Ortsvorsteher Sam Pfeifer (SPD) im Nachgang der Bürgerbegehung Ende März, hatte es zumindest vergangene Woche im Ortsbeirat keine weiteren Anregungen aus der Bürgerschaft zu dem Thema gegeben.

Im Stadtteil mit knapp 2000 Einwohnern gibt es noch ein Lebensmittelgeschäft, einen Bäcker und einen Hofladen. Die letzte Gaststätte hat schon vor Jahren geschlossen, ein Café, Bistro oder einen anderen Treffpunkt sucht man im Ort vergebens, beklagen sich die Mitglieder der Gruppe im Gespräch mit dieser Zeitung. Nach deren Ansicht wäre die Fahrzeughalle im alten Feuerwehrhaus geradezu prädestiniert, zu einem solchen Treffpunkt umgestaltet zu werden. „Das Gebäude liegt an der Hauptstraße mitten in Eichen, Vulkan- und Bahnradweg sowie die Bonifatiusroute und der Hugenotten- und Waldenserpfad führen direkt daran vorbei. Für Bürgerinnen und Bürger jeden Alters ist das Haus fußläufig oder mit dem Fahrrad gut zu erreichen“, stellt Ellis Weiss fest.

Genossenschaft soll Betrieb übernehmen

Schon vor Jahren habe es die Idee gegeben, mit einer „Genossenschaft“ solch einen Ortstreffpunkt zu betreiben. Mangels Gebäude sei diese Idee aber wieder eingeschlafen. Nun biete sich mit dem leer stehenden Feuerwehrhaus die einmalige Chance, solch einen Treffpunkt in dem insgesamt rund 600 Quadratmeter großen Gebäude zu realisieren.

Das alte Feuerwehrhaus in Eichen soll nun nach der Übergabe des neu gebauten Gerätehauses im Wiesengrund einer neuen Nutzung überführt werden. Kürzlich fand dazu eine Bürgerbegehung statt.
Das alte Feuerwehrhaus in Eichen soll nun nach der Übergabe des neu gebauten Gerätehauses im Wiesengrund einer neuen Nutzung überführt werden. Kürzlich fand dazu eine Bürgerbegehung statt. © Jürgen W. Niehoff

„Die Gegebenheiten im Erdgeschoss bieten sich für einen Betrieb mit Café, Bistro, Suppenküche, Ess-Bar und/oder Weinstube an“, betont Hans-Jürgen Jawansky. Dort könnten sich tagsüber Schüler, Kinderspielgruppen oder Seniorenkreise treffen und am Abend kulturelle Veranstaltungen, Treffen von Vereinen oder Spielkreise stattfinden. „Oder man kommt nur zu einem Plausch zusammen, denn Kommunikation gehört zu einem intakten Dorfleben dazu.“

Da ein Treppenhaus im hinteren Teil des Gebäudes vorhanden sei, könnten die beiden Obergeschosse unabhängig von der Umgestaltung der Fahrzeughalle für andere Zwecke genutzt werden, fügt Birgit Muhs hinzu.

Bereits Plan fürs Erdgeschoss erstellt

Der von der Gruppe ausgearbeiteten Präsentation kann entnommen werden, wie eine Umgestaltung mit Küche, Sozialraum, barrierefreier Toilette, einer Kühlanlage, der Theke und dem Gastraum aussehen könnte. „Alle notwendigen Anschlüsse sind vorhanden, der Boden der Halle kann bleiben, wie er ist, Handlungsbedarf besteht bei den Wänden und der Beleuchtung, aber das sind überschaubare Arbeiten“, stellt Hans Fischer fest. Im Sommer könnte der Bereich vor der Halleneinfahrt als Außengastronomie genutzt werden, von den zwei Parkplätzen in der Wehrstraße könnte einer für Behinderte reserviert werden, Fahrradstellplätze stünden auch zur Verfügung. Denkbar sei auch das Angebot einer Ladestation für E-Bikes und eine Reparaturstation.

Konkreter Vorschlag: So könnte die Fahrzeughalle im Erdgeschoss des Feuerwehrhauses umgestaltet werden. Da ein Treppenhaus im hinteren Teil des Gebäudes (links) vorhanden ist, könnten die beiden Obergeschosse unabhängig von der Umgestaltung der Fahrzeughalle für andere Zwecke genutzt werden.
Konkreter Vorschlag: So könnte die Fahrzeughalle im Erdgeschoss des Feuerwehrhauses umgestaltet werden. Da ein Treppenhaus im hinteren Teil des Gebäudes (links) vorhanden ist, könnten die beiden Obergeschosse unabhängig von der Umgestaltung der Fahrzeughalle für andere Zwecke genutzt werden. © Thomas Seifert

Auch zum Betrieb einer solchen Einrichtung haben sich die Mitglieder der Gruppe „DAS DorfHaus Eichen“ Gedanken gemacht. Ideal wäre aus ihrer Sicht, den Tagesbetrieb professionell und am Abend durch Mitglieder der zu bildenden Genossenschaft zu betreiben. Tagsüber könnte es einfache Gerichte auf Bio-Basis geben, sporadisch ergänzt durch internationale Gerichte. Den ortsansässigen Läden solle keine Konkurrenz gemacht werden, die Gerichte und Getränke wären nur zum Verzehr vor Ort bestimmt. „Die angedachte Genossenschaft sollte sich um Fördermittel und die inhaltliche Ausgestaltung des zukünftigen Betriebs kümmern, Ansprechpartner für die BürgerInnen und die Verwaltung sein“, schlägt das Ehepaar Klee vor.

Vereine klagen über Raumnot

„In Eichen fehlt ein Treffpunkt für Einheimische und Gäste“, fasst Ellis Weiss die Situation zusammen. „Auch nach dem Bau der Nidderhalle klagen Vereine über zu wenige Räume für Veranstaltungen und Proben. Die ehemalige Fahrzeughalle wäre vom Standort und von den räumlichen Gegebenheiten her ideal, einen solchen Treffpunkt einzurichten. Und die bisherige Resonanz auf unsere Pläne hat gezeigt, dass viele BürgerInnen eine solche Einrichtung befürworten und sich engagieren würden, um ein ‘DorfHaus Eichen’ zu einer Erfolgsgeschichte zu machen.“

Die Gruppe hofft nun auf allgemeine Zustimmung für ihre Idee, um zusammen mit der Stadt einen Weg zu finden, um die notwendigen finanziellen Mittel für die Umgestaltung zu einem Dorftreffpunkt generieren zu können. „Und die Politik muss grünes Licht für eine solche Umnutzung geben, das darf man nicht vergessen“, mahnt Jochen Alt an, der sich Unterstützung vom Ortsbeirat und den im Parlament vertretenen Parteien für das Projekt erhofft. (Von Thomas Seifert)

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