Nidderau: In Ostheim gibt es noch genügend Raum für künftige Baumbestattungen

Für die immer beliebter werdende Form der Baumbestattung ist auf dem Friedhof in Ostheim noch genügend Potenzial vorhanden. Eine Erweiterung des Friedhofs ist derzeit nicht notwendig. Zu diesem Schluss kam der Ausschuss für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Klimaschutz bei einem Ortstermin.
Nidderau – Die CDU-Fraktion hatte im November die Einrichtung einer Baumbestattungsanlage auf einer Blühwiese beantragt, die unmittelbar an das Friedhofsgelände in Ostheim anschließt und sich im Eigentum der Stadt befindet. Die Fläche ist zwischen fünf und 15 Meter breit und zirka 150 Meter lang. Nach Vorstellung der CDU-Fraktion sollte die Fläche parkähnlich angelegt werden und nach vollständiger Belegung des bisherigen Baumbestattungsareals am Eingang des Friedhofs dann später ebenfalls für Baumbestattungen genutzt werden. Weil von ihr auch ein weiter Blick in die Natur möglich sei, könne die Fläche, folgt man der Argumentation der CDU, auch zusätzlich als Erholungsraum dienen.
Der Ortsbeirat Ostheim hatte bereits Tage zuvor über diesen Antrag beraten und war zu der Ausschusssitzung mit ersten Gestaltungsvorschlägen erschienen, die Ortsvorsteher Klaus Mehrling (SPD) vortrug. Doch nach einer Besichtigung der bestehenden Baumbestattungsfläche auf dem Friedhof kam der Ausschuss zu einer anderen Auffassung. Zwar sind seit der Einführung der Baumbestattungen in Ostheim im Jahr 2017 bereits etwa 50 Plätze und damit gut die Hälfte unter den zehn Bäumen belegt. Nach Planung des Friedhofsamts kann jedoch die anschließende Fläche als Erweiterungsfläche dienen, da dort demnächst die Grabbelegung auslaufe. Deshalb könne schon jetzt mit der Baumbepflanzung begonnen werden.
Baumpflanzungen können beginnen
„Dann gibt es akut keinen Handlungsdruck, denn Platz für Baumbestattung ist offensichtlich genug vorhanden“, fasste Bürgermeister Andreas Bär (SPD) zusammen. Diesen Gedanken nahm der Ausschussvorsitzende Helmut Brück (SPD) auf dem zur Debatte stehenden freien Gelände außerhalb des Friedhofs wieder auf: „Eine Neugestaltung der Fläche, egal wie umfangreich sie sein wird, kostet Geld, viel Geld sogar. Da es keinen unmittelbaren Handlungsbedarf dafür gibt, sollten wir uns mit einer Entscheidung darüber erst einmal Zeit lassen.“ Bär ergänzte: „Wir sollten erst einmal sehen, dass die entstandenen Lücken auf dem Friedhof wieder geschlossen werden. Und das funktioniert mit der Baumbestattung hervorragend. Denn danach herrscht mittlerweile große Nachfrage.“
Constantin Faatz, stellvertretender Fachbereichsleiter Umwelt, wies darauf hin, dass wegen des bereits bestehenden sehr hohen und alten Baumbestandes in unmittelbarer Nähe eine Neuanpflanzung auf dem in Frage kommenden Gelände wegen der Beschattung sehr schwierig werde. Der Ausschussvorsitzende Brück schlug eine allgemeine Denkpause vor: „Wir werden über diesen Antrag in der kommenden Ausschusssitzung noch einmal ausführlich diskutieren müssen. Darüber hinaus enthält der Antrag sowie keinen Beschlussvorschlag.“ Dem stimmte die schließlich auch die CDU zu. „Vielleicht sollten wir dann auch einmal über einen zeitlichen Stufenplan nachdenken, denn Bäume wachsen sehr langsam“, so Günther Brandt (CDU). (Von Jürgen W. Niehoff)