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Nidderau: Kaum Informationen zu Erschließung der Aue und zur zentralen Sportanlage in Heldenbergen

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Ein Teil des angedachten Rundwegs rund um die Nidderaue in Heldenbergen ist bereits asphaltiert, zum Beispiel hinter dem Schwimmbad und der Bertha-von-Suttner-Schule.
Ein Teil des angedachten Rundwegs rund um die Nidderaue in Heldenbergen ist bereits asphaltiert, zum Beispiel hinter dem Schwimmbad und der Bertha-von-Suttner-Schule. © Jürgen W. Niehoff

Kommt er oder kommt er nicht – der asphaltierte Rundweg um und durch die Nidderaue in Heldenbergen? Darüber gibt es unterschiedliche Standpunkte, wie am Donnerstagabend in der Sitzung des Ortsbeirats deutlich wurde.

Nidderau – Von Hörensagen, Gerüchten und viel Widersprüchlichem, aber von nichts Konkretem wusste Ortsvorsteher Erich Lauer (CDU) beim Aufruf des Tagesordnungspunktes „Erschließung der Nidderauen“ zu berichten. Auch Magistratsmitglied Georg Hollerbach (Grüne) wollte nur etwas von einer Idee dazu gehört haben, darüber hinaus aber keine Kenntnis von einem solchen Vorhaben haben. „Da war mal in der alten Legislatur die Rede von. Doch seit den Kommunalwahlen ist darüber im Magistrat nicht mehr gesprochen worden“, versicherte Hollerbach.

Doch das Ortsbeiratsmitglied Anette Abel (FWG) hatte etwas anderes beobachtet: „Da laufen doch schon die Vermesser durch die Wiesen und machen ihre Arbeit“, berichtete sie. Auch Anwohner seien bereits darauf hingewiesen worden, dass der frisch errichtete Zaun auf ihrem Grundstück dem neuen Weg weichen müsse.

Stadtrat soll Pläne für Aue erläutern

„Ach so. Aber das ist etwas anderes. Das geschah im Rahmen der Flurbereinigung“, räumte Hollerbach daraufhin ein. Er bleibt jedoch weiterhin dabei, dass es sich mit dem Rundweg lediglich um eine Idee handelt, die, wie Abel und Lauer gemeinsam beteuerten, in einer der vergangenen Bauausschusssitzungen vom Ersten Stadtrat Rainer Vogel (Grüne) jedoch sehr detailliert vorgestellt wurde.

Nachdem ausführlich über den Sinn eines Rund- und Querungsweges durch die Aue – und damit durch ein Landschaftsschutzgebiet – für Spaziergänger, Pendler und Schüler auf ihrem Weg zum Bahnhof diskutiert worden war, beschloss der Ortsbeirat schließlich einstimmig, den Stadtrat zu einer der nächsten Sitzungen einzuladen, um sich von ihm die Idee für den Rundweg durch die Aue zwischen Bahnhofstraße, Schwimmbad und Bahnhof erklären zu lassen.

Ähnlich ungewiss ist auch die Zukunft einer zentralen Sportanlage in Nidderau. Auch hier kann Lauer nur von Gerüchten berichten. Und zwar soll Bürgermeister Andreas Bär (SPD) bereits erste Gespräche mit Eigentümern der Grundstücke entlang der B521 nach Büdesheim geführt haben.

Kein Beschluss zu Sportanlage

Allerdings gilt diese Standort-Option schon länger als überholt. Hingegen war zuletzt über einen Ausbau des Sportplatzes in Heldenbergen nachgedacht worden – unter anderem im Rahmen der Haushaltsverhandlungen. Auch Lauer betont nochmals die Zweifel, die der Ortsbeirat am Standort jenseits der Umgehungsstraße für eine neue Großsportanlage hegt. Allerdings kommt es bei diesem Thema zu keinem neuen Beschluss.

Bei den beiden nächsten Tagesordnungspunkten dreht sich alles um Parkplätze. Und zwar im Bereich des Heldenberger Friedhofs und vor der Volksbank am Forum. In beiden Fällen geht es um Parkplätze für ältere oder gehbehinderte Mitbürger. An der Bank soll deshalb von der Verwaltung geprüft werden, ob die Fläche neben den vier bankeigenen Parkplätzen in Richtung Forum für einen Kurzzeitparkplatz verlängert werden kann. Auch vor dem Friedhof schlägt der Ortsbeirat einen Kurzzeitparkplatz am Haupteingang unmittelbar vor der Ampel stadtauswärts vor.

Ortsbeirat fragt nach Hochwasserschutz

In Sachen Hochwasserschutz kommen vom Magistrat auf Anfrage des Ortsbeirates beruhigende Worte. „Nidderau ist nicht vergleichbar mit den Orten an der Ahr oder der Erft. Selbst bei Starkregenereignissen müssen wir keine Flutwellen von beispielsweise sieben Metern Höhe befürchten“, so Magistratsmitglied Hollerbach. Trotzdem werden jedes Jahr Mittel für den Ausbau des Hochwasserschutzes in den Haushalt eingestellt und auch verbaut. Auch würden keine Baugebiete in hochwassergefährdeten Bereichen ausgewiesen. Und auch die vom Land zur Verfügung gestellten Fördermittel zum Schutz vor Hochwasser seien beantragt worden.

Sichtlich erstaunt zeigten sich die Mitglieder des Ortsbeirates schließlich zum Sinneswandel der Verwaltung hinsichtlich der drei Neubauten mit den geplanten 26 Wohnungen abseits der Friedberger Straße. Erst habe es geheißen, mit der Zuwegung sei alles in Ordnung. Als dann der Ortsbeirat aber bei der Feuerwehr nachgehakt habe und deren Stellungnahme einsehen wollte, habe sich herausgestellt, dass es weder eine Stellungnahme gibt, noch dass die Feuerwehr die Zuwegung abgewunken habe. Aus der einstigen Zustimmung zu dem privaten Bauprojekt wurde daraufhin in der jüngsten Bauausschusssitzung eine Ablehnung der Verwaltung (wir berichteten). „Wir als Ortsbeirat waren doch gar nicht gegen das Bauvorhaben, sondern wollten nur Klarheit zur Straßenführung“, betont Lauer abschließend. Dass die Verwaltung Dinge behauptet, die gar nicht vorliegen, das habe ihn dann allerdings doch schon überrascht. Über die Angelegenheit muss nun der Magistrat entscheiden. (Von Jürgen W. Niehoff)

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