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Nidderau: Musical-Familie probt wieder für den „Bettelstudent“

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Leonore Kleff (links) probt in der Willi-Salzmann-Halle mit ihrem Ensemble.
Leonore Kleff (links) probt in der Willi-Salzmann-Halle mit ihrem Ensemble. © Georgia Lori

Manchmal werden aus kleinen Anfängen große Dinge, wie etwa aus Schulveranstaltungen Großprojekte. Seit etwa 25 Jahren werden in Nidderau und Umgebung Musicals und Operetten unter der Leitung der Musikpädagogin Leonore Kleff aufgeführt. Für die Durchführung der Projekte hat sich schon im Frühjahr 2018 der Verein „Musical-Familie Nidderau“ gegründet.

Nidderau – Auch während der Pandemie hat der Verein nicht das Interesse an Spiel und Spaß verloren. Das nächste große Projekt soll im Frühjahr 2022 zur Aufführung kommen. Geplant sind acht Aufführungen der Operette „Der Bettelstudent“ von Carl Millöcker. Sie finden von März bis Mai statt. Im Mittelpunkt stehen die Liebe und die List.

Die 1882 im Theater an der Wien uraufgeführte Operette passte Regisseurin Michaele Scherenberg mit überarbeiteten Texten an die Moderne an. Etwa 80 ehrenamtlich Mitwirkende sind auf und hinter der Bühne aktiv. Protagonisten, Chor, das Ballett unter der Leitung von Karolin Weisenstein und ein Orchester begleiten die Aufführung live.

Andreas Abendroth ist für Kulisse und Requisite verantwortlich. Die Choreografien und aufwendigen Kostüme von Anni Lenz stehen seit der ersten Inszenierung auch dieses Mal wieder im Rampenlicht. Landrat Thorsten Stolz ist Schirmherr des Projektes, bei dem dieses Mal über zehn Solo-Rollen besetzt werden.

Mykolas Nechajus (71) verkörpert die Rolle des Bettelstudenten Symon, der in eine Intrige verwickelt wird. „Die Situation ist komisch. Musikalisch hat das Ganze eine sehr große Bandbreite. Es gibt besonders schöne Duette und ein furioses Finale. Weltbekannte Arien wie "Ich hab kein Geld, bin vogelfrei" sind zu hören. Das macht großen Spaß, diese Partie zu singen“, sagt der litauische Tenor.

Nechajus studierte Gesang am Konservatorium in Vilnus, arbeitete 1993 in Bautzen und ist seit 2000 an der Oper Frankfurt tätig. 2015 wirkte er erstmals bei der „Musical-Familie“ in „Die Czardasfürstin“ mit und in Folge im „Vogelhändler“. „Es ist Wahnsinn, was Leonore Kleff mit ihrem Ensemble bisher auf die Beine gestellt hat. Mit Laiendarstellern zu arbeiten, ist schwer und schön zugleich“, sagt er. Die Noten hat er bereits vor zwei Jahren bekommen.

Schon im März 2021 sollte Premiere sein. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Romina Jungk, rechte Hand von Kleff, singt die Rolle der Palmatica Gräfin Nowalska. Sopranistin Andrea Einhoff übernimmt voraussichtlich die Zweitbesetzung. Sie ist ein Neuzugang und singt in einem Chor in Ilbenstadt. Jungk bereitet sich mit Gesangsunterricht bei Sandra Toner-Uhl in Karben vor. Zusätzlich probt Kleff privat mit Jungk und weiteren Solisten in Einzelstunden.

Die ersten Szenenproben finden kommende Woche bei Michaele Scherenberg in Bad Homburg statt. Petra Baier (Alt) singt im Chor und ist seit dem „Tanz der Vampire“ (2010) mit dabei. Sie schätzt die tolle Gemeinschaft. Korrepetitor Valentin Haller arbeitet seit 2009 an der Musikschule Schöneck-Nidderau-Niederdorfelden als Klavierlehrer. Er berichtet von 18 Nummern, zwischen zwei und 30 Seiten Länge. Christopher Scheld, Korrepetitor für den Chor besetzt dieses Mal selbst eine Rolle, die des vermeintlichen Studenten Jan Janicki. Edith Müller kam über das Casting zum Chor. Sie verfügt über ein gutes Gehör und steht zum ersten Mal auf der Bühne.

Kleff freut sich über ihr engagiertes Team. Neuzugang Peter Steffan verkörpert drei Rollen. Die Rolle des Enterichs wollte er sich nicht entgehen lassen und einmal im Leben auf Sächsisch singen. „Was unsere Familie ausmacht, ist, dass jeder dort einspringt, wo es hapert“, sagt Kleff. Überraschend seien die vielen Neuzugänge trotz der Krise, besonders im Orchester. Gesucht werden jedoch noch ein Cello und eine zweite Geige. Auch drei Solo-Rollen sind noch zu besetzen, möglichst männlich, wie Kleff sagt.

Neu im Boot ist auch Werner Lucius. Er berät Kleff in rechtlichen Fragen der Vereinsführung und im technischen Bereich und wirkt erstmals als Statist mit, ebenso wie Achim Jungk.

Bei der Auswahl der Stücke ist Kleff die Besetzung sehr wichtig. Sie möchte vielen Menschen die Möglichkeit geben, als Solisten auf die Bühne zu kommen. (Von Georgia Lori)

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