Nidderau: Ortsbeirat Windecken möchte regelmäßige Durchfahrten über den Marktplatz verhindern

Der Windecker Marktplatz und vor allem seine Neugestaltung beschäftigt weiterhin die städtischen Gremien, so auch am Dienstagabend den Ortsbeirat Windecken.
Nidderau – „Nein, mit den Vorstellungen des Bauausschusses sind wir nicht einverstanden“, verkündete Ortsvorsteher Heinz Homeyer (SPD) schon kurz nach der öffentlichen gemeinsamen Begehung des Windecker Marktplatzes durch den Bauausschuss und den Ortsbeirat am 14. März. „Dazu werden wir als Ortsbeirat gesondert Stellung nehmen müssen“, so seine Ankündigung.
An der Sitzung des Ortsbeirates Windecken am Dienstagabend durfte er zwar aus Quarantäne-Gründen nicht teilnehmen, die Marschrichtung war aber längst klar. „Es geht um die Durchfahrt. Die wollen wir verhindern“, erinnert der Schriftführer des Ortsbeirates Stefan Hotz (SPD) noch einmal an den Beschluss des Ortsbeirates aus dem Vorjahr. Da sei einstimmig beschlossen worden, bei einer Um- und Neugestaltung des Windecker Marktplatzes auf jeden Fall auf eine Durchfahrt verzichten zu wollen.

Im Bauausschuss wurde dies zumindest bislang aber nicht ausgeschlossen. Auch eine Begrenzung durch versenkbare Poller wurde in der Sitzung am 14. März aufgrund des hohen technischen Aufwands und der Wartungsanfälligkeit infrage gestellt. Der Ortsbeirat sieht dadurch die Gefahr, dass eine Durchfahrt von der Eugen-Kaiser Straße hin zur Friedrich-Ebert-Straße auf der anderen Seite des Marktplatzes generell ermöglicht wird. Deshalb hält er an der Idee der versenkbaren Poller fest, die versehen mit einer Ampelanlage nur im Einzelfall wie für Umzüge, Müllentsorgung oder bei ärztlichen Notfällen versenkt und dann passiert werden können.
Bürgermeister: Verkehrsregelung ist politische Entscheidung
Wie der Verkehr künftig gesteuert werden soll, sei eine politische Entscheidung, wie Bürgermeister Andreas Bär (SPD) im Bauausschuss betonte. In den Planungen sollen die technischen Voraussetzungen für eine Installation der Poller jedenfalls vorgesehen werden. Der Ortsbeirat will die weitere Planung und die Kostenkalkulation nun abwarten, bevor er seine endgültige Stellungnahme beschließt.
Dabei hat aber auch er sich im Vorhinein schon Gedanken über die möglichen Kosten gemacht. So müsse beispielsweise der Brunnen im Zuge der Umgestaltung nicht aufwendig verschoben werden. Sondern er könne an anderer Stelle neu errichtet werden, da es sich bei dem Brunnen um kein historisches Bauwerk handele.
Pilotprojekt zu gärtnerbetreuter Grabanlage
Lediglich zur Kenntnis genommen wurde sodann die Mitteilung der Verwaltung hinsichtlich der Anlage gärtnerbetreuter Grabanlagen als Pilotprojekt auf dem Friedhof Windecken. Notwendig dafür ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Schaffung der rechtlichen Voraussetzungen, die Gestaltung der Fläche durch die Friedhofsmitarbeiter, die Aufstellung der Grabsteine durch einen Steinmetzbetrieb und die Bepflanzung und Pflege der Grabstätten durch eine Gärtnerei zu ermöglichen. Interessenten können sich in diesem Bereich ihre Grabstelle vorab aussuchen. Und die wird dann von der Gärtnerei betreut.
Die Größen der Grabstätten sind dabei fließend. So ist an Urneneinzel- sowie Vierer- oder Doppel-Familien-Grabstätten gedacht. Da bisher nur ein erster Entwurf vorliegt, wurden von der Friedhofsverwaltung weitere Vorschläge in Auftrag gegeben. Die Anlage der Gräber beziehungsweise der Start des Pilotprojektes in Windecken ist für Frühjahr oder Sommer 2022 geplant.
Abschließend hat der Ortsbeirat noch die Mitteilung der Verwaltung zum Sachstand Märkte oder Altstadtfest auf dem Windecker Marktplatz im Jahr 2023 zur Kenntnis genommen. Laut dieser Mitteilung gibt es für diesen Zeitraum aktuell noch keine endgültigen Planungen für die Märkte auf dem Windecker Marktplatz. Von der Verwaltung würden aber alternative Konzepte geprüft.
Verwaltung prüft Konzepte für Feste auf dem Marktplatz
Da im kommenden Jahr turnusmäßig das Marktplatzspektakel stattfinden soll, müsse das Altstadtfest dann voraussichtlich in das Jahr 2024 geschoben werden. Der Ortsbeirat will nun mit den Vereinen verhandeln, ob neben dem Marktplatzspektakel auch noch weitere Veranstaltungen auf dem Platz gewünscht werden.
„Nach der langen Corona-Unterbrechung und dem jetzt folgenden einjährigen Umbau des Marktplatzes müssen wir unseren Mitbürgern einfach wieder mehr Unterhaltung und Kultur bieten“, findet Ortsbeirat Stefan Hotz. Natürlich immer vorausgesetzt, dass der Marktplatz rechtzeitig fertig wird. (Von Jürgen W. Niehoff)