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Nidderau: Pfarrerin Simone Heider-Geiß von der Brückengemeinde Heldenbergen verabschiedet

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Doppelter Abschied: Dekan Dr. Martin Lückhoff bedankte sich bei Pfarrerin Simone Heider-Geiß ebenso wie beim scheidenden Kirchenvorstandsmitglied Meinhard Kracke. Pfarrer Markus Heider wirkt nun mit einer vollen Stelle in der Brückengemeinde.
Doppelter Abschied: Dekan Dr. Martin Lückhoff bedankte sich bei Pfarrerin Simone Heider-Geiß ebenso wie beim scheidenden Kirchenvorstandsmitglied Meinhard Kracke. Pfarrer Markus Heider wirkt nun mit einer vollen Stelle in der Brückengemeinde (von links). © Ulrike Pongratz

Aller guten Dinge sind drei, wie man so sagt, und so wurden in der Brückengemeinde Heldenbergen am ersten Adventssonntag Pfarrerin Simone Heider-Geiß vom Dienst als Gemeindepfarrerin entpflichtet, Kirchenvorsteher Meinhard Kracke nach 20 Jahren Ehrenamt für die Gemeinde verabschiedet und Pfarrer Markus Heider mit einer vollen Pfarrstelle als Gemeindepfarrer berufen.

Nidderau – „Sie fragen sich, was kommt jetzt noch?“, sagte Dekan Dr. Martin Lückhoff, als er im Gottesdienst noch einmal an das Mikrofon trat. Trotz hoher Hürden und Einschränkungen für die Teilnahme wie Anmeldung, Maskenpflicht oder Abstandsregeln – es war ein ganz besonderer Gottesdienst mit berührenden Momenten, getragen von einer großen Herzlichkeit, Wärme und Offenheit. Und auch nach vielen Grußworten war die Kirche noch so voll wie eben möglich.

In ihrer letzten Predigt im Amt als Gemeindepfarrerin in Heldenbergen, die sie unter das Motto „Siehe, es kommt die Zeit“ gestellt hatte, sprach Simone Heider-Geiß von Hoffnung und Mut in einer Zeit des Wartens und fügte die aktuellen Meldungen über die neue Corona-Variante „Omikron“ mit dem Warten und Leben auf Christus hin zusammen. Gute Nachrichten brauche es gerade jetzt, und Gemeinden wie die Brückengemeinde seien geradezu die Verkörperung der guten Nachricht. Hier engagieren sich viele Menschen, für Kinder, Familien und Senioren in der Essensbank, in der Kirchenmusik.

Gemeinde reich an „Heilig-Geist-Kraft“

Das sei auch anstrengend und stressig, sie habe es mit viel Geduld und Zeit probiert. Die Gemeinde sei reich an Aufgaben und reich an „Heiliger-Geist-Kraft“, reich an Menschen, die teilen. Die Vielfalt sei eine Herausforderung und dass sie sie sich habe herausfordern lassen, empfinde sie als ein großes Glück. Für den Gottesdienst für Grundschüler werde sie weiterhin zur Verfügung stehen.

Dekan Lückhoff hob das vielfältige Engagement der Team-Playerin hervor: im Gottesdienst, in der Schule, auf der Straße, in Gruppen und im Internet. Mit dem Account „Dieseelsorgt“ erreiche Heider-Geiß auch Menschen, die nicht so einfach wahrgenommen würden. Seelsorge zeichne sie aus und der Spruch „geht nicht, gibts nicht“ treffe auf die Vertreterin der guten Botschaft zu, die aus vollem Herzen Pfarrerin sei. Als „Schwarzbrot-Spiritualität“ bezeichnet Lückhoff die Glaubensbotschaft, die durch das Leben trägt. Der Dekan dankte Heider-Geiß nicht zuletzt für ihren engagierten Dienst im Kooperationsraum.

Kirchenvorsteher Meinhard Kracke geht ebenfalls

Verabschiedet wurde auch der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Meinhard Kracke. Über 20 Jahre lang war er für die Brückengemeinde ehrenamtlich aktiv. Sein Wort hatte Gewicht im Bau- und Verwaltungsausschuss. Zudem versah Kracke viele Jahre Küsterdienste und war Gründungsmitglied und stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins. Dekan Lückhoff überreichte die Ehrenurkunde der Bischöfin und Medaille als Auszeichnung der Landeskirche.

Der dritte besondere Anlass im Gottesdienst war die erneute Übertragung der Pfarrstelle auf Lebenszeit. Pfarrer Markus Heider wird nun als Gemeindepfarrer mit einer vollen Stelle in Heldenbergen wirken können. Lückhoff sagte, er schätze die hohe Verlässlichkeit, Präzision und Vielseitigkeit seines Pfarrkollegen, dem die Kita-Arbeit ganz besonders am Herzen liege. Nach 20 Jahren gemeinsamer Gemeindearbeit auf vier halben Stellen geht das Pfarrerehepaar beruflich nun erstmals getrennte Wege.

Herzliche Grußworte

Nach kurzer Pause und Durchlüftung der Kirche wurde Simone Heider-Geiß mit langen und kurzen Grußworten geehrt. Für die Stadt Nidderau sprach Magistratsmitglied Rosemarie Czekalla. Sie dankte der Pfarrerin dafür, dass sie zum Zusammenhalt der Stadtgesellschaft beitrage. „Für Fragen, wie mit Ab-schied, dem eigenen Sterben umzugehen sei, für Trost, um ins Leben zurückzukehren, dafür braucht man Menschen wie Sie.“ So habe Heider-Geiß den Gedenkort für Sternenkinder von Anfang an begleitet, sie sei entlang der Stolpersteine den schweren Weg durch Heldenbergen gegangen. Czekalla würdigte ebenso Meinhard Kracke für sein verantwortliches Handeln für Kirche und Stadt.

Mit sehr persönlichen und humorvollen Worten verabschiedete Bernd Reuter als stellvertretender Vorsitzen-der des Kirchenverwaltungsrates der Pfarrei Heldenbergen und Büdesheim die evangelische Pfarrerin. Als Katholik sei er fast ein wenig neidisch auf die „tolle Pfarrerin“, die ihre wichtige Aufgabe mit viel Herzblut und Empathie wahrnehme. Mit ihr habe die Ökumene große Fortschritte gemacht. Reuter wünschte Gottes Segen und Hilfe bei der nicht einfachen Aufgabe als Seelsorgerin im Klinikum Hanau und überreichte eine Klangschale.

Ehepaar war „Glücksgriff“ für die Gemeinde

Mit einer kurzen Rede für ihren unermüdlichen Einsatz und ihr immer offenes Ohr für die Sorgen und Nöte so-wie viel Kraft, Gesundheit und Gottes Segen dankte Ortsvorsteher Erich Lauer. Für die Mitarbeitenden der Essensbank sagte Sonja Balz: „Sie haben uns zu dem gemacht, was wir sind. Das war nicht immer einfach, doch wir sind immer wieder auf den richtigen Weg gekommen. Jetzt freuen wir uns auf die Zusammenarbeit mit Pfarrer Markus Heider.“ Für den Chor sprach Frau Bernhard die Einladung zum Mitsingen aus. Frau Reininger bedauerte für den Seniorenkreis den Wechsel der Pfarrerin. Es dankten Frau Rühl, Frau Silke Schuster vom Förderverein und die Leiterin der Albert-Schweitzer-Schule, Elke Maier.

Barbara Bingel, Leiterin der evangelischen Kita, über-reichte als symbolisches Geschenk die Zimmerpflanze „Glücksfeder“ und einen Engel an Pfarrerin Heider-Geiß und Meinhard Kracke. Kirsten Krüger verabschiedete die Pfarrerin mit sehr herzlichen Worten für den Kirchenvorstand. Sie sprach von einem „Glücksgriff“, als das Pfarrer-Ehepaar sich 2012 auf die Stelle beworben hatte. „Der Abschied fällt uns sehr, sehr schwer. Wir freuen uns, dass Sie uns erhalten bleiben als ‘Frau vom Pfarrer’.“ (Von Ulrike Pongratz)

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