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Nidderau: Positive Erfahrungen mit E-Lastenrad zum kostenlosen Ausleihen

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Präsentieren stolz das „NiLa“ (von links): Jörg Brauns (ADFC), Rainer Vogel (Erster Stadtrat und Bürgerstiftung Nidderau), Ingrid Menzel, Frauke Papst, Alexander Weiner und Ulrich Klee (ADAC).
Präsentieren stolz das „NiLa“ (von links): Jörg Brauns (ADFC), Rainer Vogel (Erster Stadtrat und Bürgerstiftung Nidderau), Ingrid Menzel, Frauke Papst, Alexander Weiner und Ulrich Klee (ADAC). © Thomas Seifert

Ein Lastenrad zum Mieten, das gibt es seit Kurzem in Nidderau. „Die Rückmeldungen der bisherigen Nutzer waren durch die Bank sehr positiv“, berichtet Alexander Weiner, einer der Initiatoren von „NiLa – dein Nidderauer Lastenrad“ bei der offiziellen Vorstellung des Drahtesels der Firma „Urban Arrow“.

Nidderau – Auch Frauke Papst bestätigt, dass sich das kostenlos ausleihbare Elektro-Lastenrad nach einer kurzen Eingewöhnung „prima fahren lässt – auch mit zwei Kindern an Bord oder dem Wocheneinkauf im Staubereich“. Gestartet wurde die Initiative, ein Lastenrad im Stadtteil Eichen zu stationieren, im November 2020, als sich Weiner die ersten Infos über Kauf und Nutzung bei ähnlichen Initiativen, verstreut über die gesamte Republik, einholte. Das Rad sollte einfach zu fahren sein, großen Stauraum besitzen, über eine große Reichweite verfügen, möglichst wartungsarm sein und den künftigen Nutzern kostenfrei zur Verfügung stehen. Nach Testfahrten mit verschiedenen Modellen kristallisierte sich das E-Lastenrad der Firma „Urban Arrow“ heraus, das nach dem Urteil der Initiatoren alle Anforderungen erfüllt.

Mit weiteren Mitstreitern ging es daran, die Finanzierung des 6700 Euro teuren Bikes auf solide Füße zu stellen. Ein erster Versuch, einen Zuschuss aus einem speziellen Fördertopf des Landes Hessen zu bekommen, scheiterte, weil die Gelder bereits ausgegeben waren. Ein zweiter Versuch war aber dann erfolgreich, berichtet Weiner. Und die Macher von „NiLa“ holten sich mit der Bürgerstiftung Nidderau, der Bürgerstiftung Hanau Stadt und Land der Sparkasse Hanau sowie dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) die ersten Finanziers ins Boot.

Spender und Sponsoren unterstützen Projekt

Parallel dazu wurden vor allem in Eichen fleißig Spenden (2200 Euro) für das Projekt gesammelt, wobei sich vor allem Ingrid Menzel hervortat. Und so kam schließlich die notwendige Summe zusammen, und das Bike konnte bestellt werden.

Anfang April war es dann soweit, der Händler in Hanau hatte das Rad erhalten, und Weiner konnte bei der Abholung mit anschließender Fahrt nach Eichen mit zwei Kindern an Bord die Alltagstauglichkeit ausprobieren. Das E-Lastenfahrrad verfügt über eine stufenlose Schaltung, eine Schiebehilfe, einen kräftigen Bosch-Motor mit einem auf Reichweite ausgelegten Akku, griffige Scheibenbremsen, eine leichtgängige Lenkung, Sicherheitsgurte für Kinder, einen aufsteckbaren Regenschutz, eine Plane zum Schutz der Ladung vor Regen und zwei Schlösser sowie einen abschließbaren Akku.

Da das Rad in den ersten Wochen bereits gut genutzt worden ist, hat es bereits die 300 Kilometer-Inspektion hinter sich. „Wir haben mit der Präsentation aber gewartet, bis nahezu alle Sponsoren – das Logo des Landesprogramms fehlt noch – auf dem Rad per Aufkleber präsent waren, denn ohne die vielfältige finanzielle Hilfe hätten wir das Projekt ‚NiLa’ nicht realisieren können“, stellt Weiner fest.

Kostenlose Buchung über das Internet

Inzwischen gibt es auch eine von Hendrik Papst auf die Bedürfnisse des „NiLa“ angepasste Webseite, wo man Buchungen vornehmen und sich das Nutzungsformular sowie wichtige Hinweise zum Betrieb des Lastenrads herunterladen kann. „Bislang wurde das Rad vor allem von Familien genutzt, die Ausfahrten mit den Kindern oder zum Einkaufen zum Beispiel ins Forum gemacht haben“, berichtet Frauke Papst, die hinzufügte, dass man mit dem „NiLa“ von Eichen zum Forum auf dem gut ausgebauten Radweg nur unwesentlich länger als mit dem Auto braucht. „Mit 25 Stundenkilometern kommt man flott voran, ohne sich groß anstrengen zu müssen. Das erledigt der E-Motor. Und für die Kinder ist das Rad der Hit, sie grüßen von ihrem Sitz jeden auf der Straße“, so die junge Mutter. „Stationiert ist das Rad am Pfarrhaus in Eichen, aber es freut mich, je weniger es hier steht“, fügt Weiner hinzu, der erster Ansprechpartner bei Problemen mit dem „NiLa“ ist.

Rainer Vogel, selbst stolzer Besitzer eines E-Lastenrads, ist zur Präsentation in Doppelfunktion nach Eichen gekommen: als Vorstandsmitglied der Bürgerstiftung Nidderau und als Erster Stadtrat. Er lobte die Initiative, die aus dem Klimawettbewerb „Stadtradeln“ entstanden ist, wo man solche Lastenräder zur Probe fahren konnte. „Aber es braucht immer Kümmerer, die sich solcher Projekte annehmen. Es wäre schön, wenn sich in den anderen Stadtteilen auch solche Initiativen gründen würden, denn die Bikes sind eine gute Sache und für viele Besorgungen ideal, ohne dass man ein Auto braucht“, stellte Vogel fest.

Für den ADFC-Kreisverband war die Unterstützung des „NiLa“ Neuland, „solch ein Projekt gab es bislang nicht im Kreis“, betont Vorsitzender Ulrich Klee, der darauf verwies, dass der ADFC in Hanau gerade die Anschaffung eines speziellen Tandems für Behinderte unterstütze. (Von Thomas Seifert)

Kostenlose Ausleihe

Das „NiLa – dein Nidderauer Lastenrad“ kann von jedermann kostenlos ausgeliehen werden. Dabei muss man sich auf der Homepage www.ni-la.de anmelden, wo es alle notwendigen Infos zur Leihe gibt. Wer für den laufenden Betrieb spenden will, kann das auf das Konto der Bürgerstiftung Nidderau (Stichwort „NiLa“), IBAN DE 05 5065 0023 0028 0069 71 tun. Ein Spendenschwein steht auch bei der Ausleihstation am Pfarrhaus Eichen bereit. (tse)

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