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Nidderau: Rathauskreisel mit einheimischen Stauden bepflanzt

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Fleißig wie die Bienen: Ende des Jahres wurde der Rathauskreisel neu gestaltet und bepflanzt. Für den Nidderauer Blühbotschafter Bernhard Hildebrand (Fünfter von links) war es der erste Einsatz.
Fleißig wie die Bienen: Ende des Jahres wurde der Rathauskreisel neu gestaltet und bepflanzt. Für den Nidderauer Blühbotschafter Bernhard Hildebrand (Fünfter von links) war es der erste Einsatz. © PM

„Nidderau blüht“. Das Motto, unter dem im Stadtgebiet diverse Blühfelder angelegt werden, gilt ab sofort auch für den Rathauskreisel.

Nidderau – In ihrer Sitzung am 8. Juli 2021 hatten die Stadtverordneten mehrheitlich beschlossen, dass dieser neu gestaltet werden soll. Nach einem Ortstermin Ende August erstellte Dr. Eva Distler, Biologin beim Landschaftspflegeverband, die Planung und band dabei auch Bernhard Hildebrand ein, der als „Blühbotschafter“ für Nidderau seit 1. Dezember im Amt ist.

Die Wahl der Bepflanzung fiel dabei auf eine heimische Staudenmischpflanzung mit dem Namen „Naturgarten-Blütensteppe in blau/weiß/gelb“. Schutz und Nahrung für heimische Insekten, Pflegefreundlichkeit und natürlich die Ästhetik sollen hier eine ansprechende Kombination finden. Die Arbeiten können von den Mitarbeitern des Bauhofs ausgeführt werden und die Flächenberatung wird der Stadt im Rahmen des Projekts Main.Kinzig.Blüht.Netz kostenlos zur Verfügung gestellt.

Nicht nur mit Eigenmitteln, sondern auch mit viel Eigeninitiative (die Errichtung der Natursteinmauer) wurden durch den Bauhof die Voraussetzung für die Bepflanzung mit einheimischen Stauden und Sträuchern geschaffen. Die vorhandenen Felsen wurden ergänzt und neu arrangiert, die Grasnarbe abgetragen, nährstoffarme Steinerde zu einem Hügel aufgeschüttet, Kompost oberflächlich eingearbeitet. So konnten dann Ende des Jahres die letzten Detailarbeiten am Pflanzgrund und die Bepflanzung starten.

Blühbotschafter mehrerer Kommunen im Einsatz

„Das hochmotivierte Team des Bauhofs, Blühbotschafterinnen aus Gelnhausen, Langenselbold und Schöneck, Dr. Distler selbst und der Nidderauer Blühbotschafter waren den ganzen Tag beschäftigt Kompost einzuharken, Pflanzen geschickt zu arrangieren und dann einzupflanzen“, heißt es in einer städtischen Mitteilung. „Selbst der Regen am Nachmittag tat der Begeisterung beim Pflanzen von über 700 Stauden und Sträuchern keinen Abbruch.“

Wenige Tage später wurden zudem 3500 Blumenzwiebeln im Rathauskreisel und weitere 1000 Zwiebeln und 100 Stauden im Rathausbeet und zwei Parkplatzbeete gepflanzt. Ganz zum Schluss wurden noch pfundweise Samen heimischer Stauden auf allen Beeten ausgebracht. Inzwischen sieht man schon überall Keimlinge und die Blumenzwiebeln spitzen aus der Erde.

Projekt Main.Kinzig.Blüht.Netz berät Kommunen, Vereine und Bürger

Main.Kinzig.Blüht.Netz ist ein Verbundprojekt zwischen dem Main-Kinzig-Kreis und dem Landschaftspflegeverband MKK e.V., das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert wird. Ziel ist es, bis Ende 2025 mindestens 500 Flächen im Kreisgebiet in Lebensräume mit heimischen Wildpflanzen für Insekten, Vögel und andere umzuwandeln. Dabei wird auf eine Vernetzung der Flächen geachtet, um einen Austausch der Arten zwischen den Flächen zu ermöglichen.

Hierfür arbeitet das Projekt Main.Kinzig.Blüht.Netz eng mit kommunalen Akteuren zusammen. Neben der Gemeinde werden auch Vereine, Verbände, Landwirte sowie Grundstückseigner beraten und bei der Umsetzung begleitet. Darüber hinaus werden ehrenamtliche „Blühbotschafter“ ausgebildet und mehr Naturbewusstsein sowie Akzeptanz für „wildere Flächen“ in der Bevölkerung aufgebaut. Interessierte Bürger können sich bei Dr. Eva Distler vom Landschaftspflegeverband informieren: eva.distler@lpv-mkk.de oder 0177 3078093. (jow)

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