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Nidderau: Runder Tisch soll Probleme bei Erbstädter Schülerbeförderung lösen

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Die Bushaltestelle am Pfaffenhof im Ortskern von Erbstadt: Von hier aus fahren die Grundschüler in die Albert-Schweitzer-Schule nach Heldenbergen. Doch oft fallen Busse der RMV-Linie 42S aus oder halten die Fahrzeiten nicht ein. ARCHIV
Die Bushaltestelle am Pfaffenhof im Ortskern von Erbstadt: Von hier aus fahren die Grundschüler in die Albert-Schweitzer-Schule nach Heldenbergen. Doch oft fallen Busse der RMV-Linie 42S aus oder halten die Fahrzeiten nicht ein. ARCHIV © Jan-Otto Weber

Die Erbstädter Eltern sind es statt. Der Schulbusverkehr von und nach Erbstadt klappt hinten und vorne nicht, beklagen sie. Auch die Sicherheit in dem öffentlichen Bus, in dem die Grundschüler aus Mangel an Sitzplätzen oft im Gang stehen müssten, lasse zu wünschen übrig.

Nidderau – Auf Initiative der CDU hatten die Stadtverordneten deshalb vor Weihnachten beschlossen, einen Vertreter der Kreisverkehrsgesellschaft in den Ausschuss einzuladen, um über die Verbesserung der Schülerbeförderung zwischen Erbstadt und der Albert-Schweitzer-Schule in Heldenbergen zu sprechen.

Und so schilderte Rüdiger Krenkel, der Geschäftsführer der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig, am Dienstagabend in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Jugend und Soziales dann im Beisein einiger Erbstädter Eltern die Situation aus seiner Sicht. Zunächst wies er mehrfach daraufhin, dass nicht die KVG, sondern der RMV mit der Buslinie 42S für den Schülerverkehr von und nach Erbstadt zuständig sei. Er erkläre die Situation deshalb nur stellvertretend für den RMV, auch weil die KVG den Schülerverkehr ansonsten im gesamten Main-Kinzig-Kreis organisiere.

Deutsche Bahn übernimmt von Viabus

Ausführlich legte Krenkel dann dar, dass es sich bei den Ausfällen und Verzögerungen um Folgen eines Busbetreiberwechsels handele. Die Buslinie sei aufgrund einer Insolvenz von Viabus kurzfristig zur Deutschen Bahn AG gewechselt. Dadurch mussten erst neues Personal und Busse organisiert werden. Die Busausfälle oder Verspätungen seien dadurch zwar erklärbar, blieben deswegen aber trotzdem ärgerlich.

Auch auf die vermeintliche Sicherheitslücke in den Bussen ging Krenkel ein. Hier würden nach Ermittlung der infrage kommenden Schüleranzahl die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich des Platzangebotes je Fahrgast eingehalten, ja sogar unterschritten. Zwar seien genügend Festhaltemöglichkeiten vorhanden, auch für kleinere Kinder, doch werde man mit einer speziellen Bank für Erstklässler das Sitzangebot zu vergrößern versuchen. Auch werde man versuchen, mit Buslotsen das Verhalten der Kinder in den Bussen zu steuern.

Eltern weiter skeptisch

Doch die anwesenden Eltern wollten den Beschwichtigungsversuchen nicht so richtig trauen. „Das geht jetzt schon mehr als drei Jahre so mit Verspätungen, Ausfällen und viel zu kleinen Bussen. In der Zeit gab es immer wieder Versprechungen, aber nie folgten Taten. Wann ändert sich das endlich?“, beklagte sich beispielsweise Carina Ullmann.

Eine andere Mutter berichtete, dass sie den ganzen Dezember mit dem Transport von Schulkindern nach Heldenbergen an die Albert-Schweitzer-Schule beschäftigt gewesen sei, weil die betreffenden Schulbusse entweder gar nicht oder zu anderen Zeiten gefahren seien. Vom Ausschuss wurde schließlich beschlossen, dass sich Vertreter der Stadt mit dem RMV, der KVG und dem Schuldezernenten des Kreises Winfried Ottmann an einem runden Tisch zusammensetzen, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen.

Wasserspender und Einkauf in Hand von Kitas

Ebenso einstimmig wurde anschließend hinsichtlich des Einsatzes von leitungsgebundenen Wasserspendern in den städtischen Kindertagesstätten dem Vorschlag zugestimmt, dass jede Kita selber entscheiden könne, ob sie einen derartigen Wasserspender anschaffen wolle. „Da es sich um Leihgeräte handelt, kommen auf die Stadt außer Wartungsarbeiten und den Ausgaben für das Sprudelwasser ansonsten keine weiteren Kosten zu. Damit fällt diese Frage unter die Rubrik ‘Geschäfte der laufenden Verwaltung’“, schlug Bürgermeister Andreas Bär (SPD) vor.

Auch das Thema „Zentraler Einkauf für die städtischen Kitas“ wurde kurz noch einmal angesprochen. Das habe sich aber erledigt, weil jede Kita weiterhin ihren Einkauf bei regionalen Anbietern selber machen wolle, wie der Bürgermeister aus der Mitteilung seiner Verwaltung vortrug.

Unterbringung von angekündigten Flüchtlingen noch ungeklärt

Einen Zwischenstand zur Bildung des neuen Familienbeirates gab anschließend der Fachbereichsleiter Holger Nix. Aufgrund einer Ausschreibung im vergangenen Herbst hätten sich sieben Personen gefunden. Mit ihnen sei in den vergangenen Tagen auch eine erste Videokonferenz abgehalten worden. Die Zusammensetzung des Beirates werde nach Freigabe der Personaldaten aber erst im April erfolgen.

Abschließend diskutierte der Ausschuss sehr lebhaft mit Vertretern der Flüchtlingshilfe über die angekündigte Neuaufnahme von 150 Flüchtlingen in Nidderau in diesem Jahr. Knackpunkt sind die Unterbringungsmöglichkeiten, weil es an sozialem Wohnbau fehlt. Einig war man schließlich aber, dass es auf keinen Fall wieder zu einer größeren Gemeinschaftsunterbringung kommen dürfe. (Von Jürgen W. Niehoff)

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