Nidderau: Rundgang zu fünf Spielplätzen in Heldenbergen mit Anregungen für städtisches Konzept

29 Spielplätze in städtischer Obhut hat Nidderau in seinen fünf Stadtteilen. Fünf davon allein in Heldenbergen. Die hat nun der Ortsbeirat in Augenschein genommen.
Nidderau – Anlass für die Besichtigung der fünf Spielplätze in Heldenbergen ist die derzeitige Überarbeitung des Spielplatzkonzeptes durch den Fachbereich Soziales. Sind die Spielgeräte noch zeitgemäß? Braucht ein Spielplatz ein pädagogisches Konzept? Und wie sieht es mit dem Nebeneinander von Jung und Alt auf den Spielplätzen aus?
Dazu sollen nun die politischen Gremien Stellung beziehen. Weil nach Ansicht der Heldenberger Ortsbeiräte dabei auch die Meinung der Eltern gehört werden sollte, waren auch sie zur Teilnahme am Rundgang durch den Ortsbeirat eingeladen. Von dieser Einladung machte dann allerdings an diesem Vormittag nur eine Mutter mit ihrer Tochter Gebrauch. Deshalb wurde abschließend beschlossen, den Eltern die Möglichkeit zu bieten, ihre Wünsche und Anregung nachträglich dem Ortsbeirat mitteilen zu können (siehe Infokasten).
Durch Baumrückschnitt nur wenig Schatten
Der Rundgang startete auf dem Spielplatz Bahnhofstraße, zwischen Tennisclub und Nidder. Die ursprüngliche Bestückung mit Vogelnestschaukel, Federwippe Fisch, Federwippe viersitzig, zwei Doppelschaukeln, Tischtennisplatte, Starsurfer, Reck/Sprossenwand, Supernova, Spielkombination, Drehsitz, Sitzbank und Picknickbank ist mittlerweile aus Altersgründen entweder entfernt oder auch ausgetauscht worden.
Was dem Spielplatz nun nach dem Baum-Rückschnitt entlang der Nidder zudem fehlt, ist eine ausreichende Beschattung. Denn im Rahmen der Grünpflegearbeiten im Auftrag des Zweckverbands Nidder-Seemenbach wurden mehrere Bäume gefällt. Auch mehr Spielgeräte werden gewünscht, darunter auch eine Mini-Skaterbahn über einen Erdhügel.
Diskussion gab es sodann um den Erhalt des kleinen Bereichs Asphaltdecke in der Mitte des Platzes. Hier plädierte allerdings Sandra R., die einzige Mutter mit einem Kleinkind bei diesem Rundgang für den Erhalt des Asphaltbereichs. Nur hier könnten kleine Kinder ihre ersten Versuche auf dem Fahrrad auf einem eingezäunten Gebiet ausführen, nachdem die Albert-Schweitzer-Schule ihren Schulhof seit vergangenem Jahr nachmittags geschlossen hält.
Seniorengerechte Turngeräte angesprochen
Auch über seniorengerechte Turngeräte wurde diskutiert, wie übrigens bei den anderen Spielplätzen auch. Hierzu soll die Verwaltung aber erst einmal eine Umfrage bei den Senioren starten, ob derartige Geräte von den Senioren überhaupt angenommen und genutzt würden. Auch der Seniorenbeirat soll dazu befragt werden.

Weiter ging es zum Spielplatz an der Saalburgstraße, nachdem von mehreren Seiten versichert wurde, dass an dem kleinen Spielplatz Burggasse alles in Ordnung sei und es auch keinen Bedarf für neue Spielgeräte gebe. Nach einem kurzen Rundgang über den Spielplatz Saalburgstraße wurde dieser als nahezu beispielhaft bezeichnet. Genügend Spielgeräte, genügend Schatten, lediglich eine Sitzbank mit Rücklehne sei noch wünschenswert. Und allenfalls noch ein Basketballkorb.
Beim Spielplatz Allee Mitte erübrigte sich eine Diskussion, weil der Spielplatz nach dem Bau einer neuen Kita den Standort wechseln werde. Er soll dann zwischen den beiden Kindertagesstätte nach einem neuen und zeitgemäßen Konzept neu errichtet werden. Der Wunsch des Ortsbeirates ist, den Bouleplatz entweder an der jetzigen Stelle zu belassen oder ihn auf dem neuen Gelände wieder neu anzulegen, weil er offensichtlich gut genutzt werde – auch oder vor allem von Erwachsenen.
Ortsbeirat nimmt Anregungen von Bürgern entgegen
Rund vier Stunden dauerte die Spielplatzbegehung des Ortsbeirats Heldenbergen am Samstag. Wie der Ortsbeirat am Montag mitteilte, zeigten sich die Mitglieder neben diversen kleineren Anregungen zur Attraktivitätssteigerung sehr zufrieden mit dem Zustand der Heldenberger Spielplätze. Ortsvorsteher Erich Lauer (CDU) lobte daher die bei der Begehung festgestellte Sauberkeit und den Gesamtzustand der Spielplätze. „Da wegen der kurzfristigen Einladung kaum Interessierte teilnehmen konnten, bietet der Ortsbeirat an, dass sich interessierte Eltern, Kinder, Senioren und Nutzer der kleinen Oasen mit weiteren Vorschlägen an den Ortsbeirat wenden können. Avisiert ist ein Termin im Frühsommer zur Abgabe einer endgültigen Stellungnahme des Ortsbeirates“, teilt das Gremium mit. „Das von der Verwaltung vorgelegte Spielplatzkonzept sieht auch die Einbeziehung einer generationsübergreifenden Nutzung der Spielplatze vor, sodass sich der Ortsbeirat darauf verständigte, den Seniorenbeirat zu bitten, eine Evaluation der Nutzung bereits vorhandener Seniorengeräte und den Wunsch nach Geräten zu prüfen.“ (jwn)
Letzte Station war der Spielplatz auf der Grünachse in der Neuen Mitte. Da die Anlage noch nicht allzu lange in Betrieb ist, gab es hier keine zusätzlichen Wünsche. Einige der dort vorhandenen Spielgeräte würden den anderen Spielplätzen auch guttun, so die einhellige Meinung der Ortsbeiratsmitglieder, beispielsweise die Wasserspiele oder die Kletteranlage „Enif“. Gelobt wurden auch die Rundbänke mit Rückenlehnen zum Verweilen.
Hinweisschilder müssten geändert werden
Ein Problem, das bei allen Spielplätzen zutage trat, waren die Hinweisschilder an den Eingängen. Diesen zufolge sind Zutritt und Nutzung der Spielgeräte nur für Kinder bis zu zwölf Jahren erlaubt. Wenn nun seniorengerechte Spiel- und Turngeräte installiert würden, dann müssten die Schilder entsprechend geändert werden. Auch stimme die auf den Schildern angegebene Telefonnummer der Stadtverwaltung nicht mehr.
Der Rundgang des Ortsbeirats endete mit einer spontanen Besichtigung des Entsorgungsunternehmens Greiner im Gewerbegebiet „Am Lindenbäumchen“. Zur Ansiedlung des Entsorgers hatte es zuletzt in der Ortsbeiratssitzung eine heftige Debatte gegeben, da sich einige Ortsbeiratsmitglieder dazu mehr Informationen von der Magistratsspitze erhofft hatten (wir berichteten). „Ein hochinteressanter Rundgang, der keine Fragen offenließ“, urteilt der Ortsbeirat am Montag in einer Mitteilung und dankt Betriebsinhaber Reinhold Greiner „für die spontan durchgeführte Führung und die Beantwortung teilweise sehr detaillierter Fragen“. Greiner lud den Ortsbeirat zu einem weiteren Besuch nach Inbetriebnahme der Einrichtung ein. (Von Jürgen W. Niehoff)