Nidderau: Transport für Erbstädter Schüler wird sicherer

Die Proteste der Erbstädter Eltern wegen der ihrer Meinung nach unzureichenden Beförderung ihrer Kinder vom Wohnort Eichen zur Grundschule nach Heldenbergen waren zumindest teilweise erfolgreich. Sie hatten sich beklagt, dass für die Erstklässler zu wenige Sitzplätze in den Bussen vorhanden seien, dass die Busfahrer teilweise keine Ortskenntnisse hätten und dass sie oftmals auch viel zu schnell gefahren seien.
Nidderau – Auf Initiative der CDU-Fraktion im November vergangenen Jahres wurde ein Runder Tisch eingerichtet, an dem das Problem unter den Beteiligten Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), Kreisverkehrsgesellschaft (KVG), dem neuen Busbetreiber DB Regio Mitte und Vertretern der Stadt, darunter Bürgermeister Andreas Bär (SPD), behandelt wurde.
Das Ergebnis liegt dem Ausschuss für Umwelt, Jugend und Soziales nun vor, wie in der Sitzung am Dienstagabend berichtet wurde. Danach sind sich alle Beteiligten einig, dass der Betriebsstart der DB Regio, die den Schülerverkehr auf dieser Strecke kurzfristig erst Ende vergangenen Jahres übernommen hatte, „sehr schlecht gelaufen sei“ und dass deshalb dringend Handlungsbedarf bestehe. Das hing auch damit zusammen, dass die Vertragsübernahme die Auflage beinhaltete, das Fahrpersonal des kurz zuvor gekündigten Busunternehmens Viabus zu übernehmen. Das personalbedingte Fehlverhalten konnte somit nicht sofort korrigiert werden, sondern den Fahrern mussten erst über Übung und Schulung nach und nach die richtige Fahrweise beigebracht werden.
DB Regio hatte Schülerverkehr von Viabus übernommen
Hinzu kam, dass eine hohe Anzahl von Baustellen die Änderung der Fahrroute fast wöchentlich bedingte. Erst nach und nach konnten auch hier die Fahrzeuge mit neuen Navigeräten ausgerüstet werden, die ortsunkundigen Fahrern die Route wies. Das Problem dürfte mittlerweile gelöst sein.
Auch dass Busfahrer losführen, bevor die Kinder entweder sitzen oder eine Haltemöglichkeit in den Bussen gefunden hätten, sei mit Schulung der Fahrer inzwischen abgestellt worden. Gleichzeitig hat die DB Regio aber auch Grundschülereinstiegstraining angeboten. Die KVG und die DB Regio wollen in Zusammenwirken mit der Grundschule nach einem Schulungstermin suchen.
Dass Busfahrer schlecht deutsch sprechen und zu schnell fahren, soll in Zukunft abgestellt werden. Die Stadt hat sich in diesem Zusammenhang dafür ausgesprochen, dass generell die Durchschnittsgeschwindigkeit deutlich unter 60 Stundenkilometern geplant werden solle, damit ein Zeitpuffer im Fahrplan entstehe für das langsamere Einsteigen, Ranzen absetzen und Platz suchen von Grundschülern sowie immer wieder auftretende Baustellenfahrpläne.
KVG und RMV: Es gibt keine Sitzplatzgarantie
Gemeinsam mit der KVG wollen die Nidderauer Gremien eine Resolution verfassen, in welcher der RMV aufgefordert wird, zukünftig größere Busse zur Verfügung zu stellen. Außerdem seien die Haltegriffe für die stehenden Kinder nicht alters- beziehungsweise größengerecht. Hierzu stellen aber RMV und KVG gemeinsam fest, dass es im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) keine Sitzplatzgarantie gebe.
Schließlich wurde am Runden Tisch vereinbart, dass die KVG künftig verbindlicher erster Ansprechpartner für Eltern, Schulen und Stadt sein soll. Die KVG klärt dann die Beschwerden mit den zuständigen Verantwortlichen wie RMV oder Busunternehmen. Zuletzt hatte sich niemand für Beschwerden verantwortlich gefühlt, Eltern wurden zwischen Stadt, Schule, KVG, DB Regio Bus und RMV hin und her geschickt. Der Ausschuss nahm das Ergebnis ohne weitere Diskussion zur Kenntnis. (jwn)