1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Kinzig-Kreis
  4. Nidderau

Vertreter von Nidderau, Schöneck und Niederdorfelden kritisieren Zugausfälle der Niddertalbahn

Erstellt:

Kommentare

Von Pendlern geliebt und verhöhnt: Ein Zug der Niddertalbahn, im Volksmund „Stockheimer Lieschen“ genannt, steht am Bahnhof in Heldenbergen. Auf der Strecke kommt es häufig zu Problemen.
Von Pendlern geliebt und verhöhnt: Ein Zug der Niddertalbahn, im Volksmund „Stockheimer Lieschen“ genannt, steht am Bahnhof in Heldenbergen. Auf der Strecke kommt es häufig zu Problemen. © Thomas Seifert

Die 72. Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Nahverkehr (AGNV) nutzten die Vertreter der Anrainergemeinden der Niddertalbahn, um Klage zu führen über Unpünktlichkeiten bis zu Zugausfällen auf der Strecke zwischen Bad Vilbel und Stockheim, fehlende Informationen an den Stationen und einen nicht ausreichenden Schienenersatzverkehr – sofern überhaupt einer angeboten wird.

Nidderau/Schöneck/Niederdorfelden –Kurzfristig war zu der Sitzung auch Miriam Winkler, Leiterin Verkehrsvertragsmanagement Hessen bei DB Regio, Region Mitte, eingeladen worden, die ihre Rolle als „Kummerkasten“ – so der AGNV-Vorsitzende und Erste Stadtrat Nidderaus Rainer Vogel – mit Würde erfüllte.

Triebwagen als „Schrottzüge“ geschmäht

Größtes Ärgernis in den letzten Wochen und Monaten waren nach Aussage mehrerer Diskussionsteilnehmer ausgefallene Züge und Diesel-Triebwagen. Falls Triebwagen auf der Strecke waren, häuften sich dort verschiedene Defekte wie kaputte Türen, defekte Heizungen oder fehlende Anzeigen.

Einer der Gemeindevertreter, nach eigenen Angaben seit über zehn Jahren Bahnkunde der Niddertalbahn, berichtete aus eigener Erfahrung von den Schwächen der „Schrottzüge“, wie die Triebwagen wegen der häufigen Mängel bereits bei Mitfahrern und in den sozialen Medien geschmäht würden. Ein anderer, der sein Fahrrad mit dem „Stockheimer Lieschen“ mit nach Frankfurt nimmt, um dort bequem zu seinem Arbeitsplatz zu kommen, beklagte die mangelnde Abstimmung von Anschlusszeiten in Bad Vilbel und die Einschränkungen der Radmitnahme im Schienenersatzverkehr (SEV) während der zeitweise gesperrten Strecke Bad Vilbel–Frankfurt, die zurzeit ausgebaut wird.

Probleme durch defekte Loks

Miriam Winkler stellte zunächst fest, dass für das „Stockheimer Lieschen“ fünf Dieselloks mit dazugehörenden Doppelstockwagen und 16 Triebzüge zur Verfügung stünden. Durch ausgelaufenen TÜV wären aber allein im Dezember zwei der Loks für eine notwendige Revision und Reparatur ausgefallen. Durch Defekte hätten auch noch im Januar und Februar zeitweise nur noch vier Triebwagen eingesetzt werden können.

„Da unsere Instandsetzungskapazitäten erschöpft waren, wurde versucht, Firmen zu finden, die diese Arbeiten übernehmen – zum größten Teil erfolglos. Teilweise auch, weil es dort wie bei der DB Regio Engpässe in der Materialverfügbarkeit gegeben hat“, erläuterte Winkler. Auch eine angefragte Hilfeleistung bei der Hessischen Landesbahn sei wegen deren Eigenbedarf nicht von Erfolg gekrönt gewesen.

Lage habe sich stabilisiert

„Hinzu kommt, dass uns nicht nur grundsätzlich Lok- und Triebwagenführer fehlen, sondern durch Krankheit weitere Lücken entstanden sind. Und inzwischen klagen auch die für den Schienenersatzverkehr beauftragten Unternehmen über einen Mangel an Busfahrern“, berichtete die Fachfrau. „Wir können uns Personal und Rollmaterial halt auch nicht backen.“

Inzwischen habe sich die Lage aber wieder stabilisiert, alle fünf Dieselloks seien im Einsatz und könnten die Doppelstockwagen wieder auf die Strecke bringen. Auch der Großteil der Triebwagen, nämlich zwölf Stück, stünde zur Verfügung, sodass „der Fahrplan zur Zeit wieder recht stabil eingehalten werden kann“, betonte Winkler. (Von Thomas Seifert)

Auch interessant

Kommentare