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Zentrale Sportanlage für Nidderau: Standort Heldenbergen soll ausgebaut werden

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Diese Planung wird verfolgt: Im ersten Bauabschnitt soll der Hartplatz auf der Sportanlage in Heldenbergen in einen Kunstrasen umgewandelt werden (hellgrün). Ein zusätzlicher Parkplatz und ein Sportheim mit Gastronomie werden gebaut. Oberhalb davon wäre in einem zweiten Bauabschnitt ein weiteres Sportfeld mit Leichtathletikanlage denkbar. Grafik: Privat
Diese Planung wird verfolgt: Im ersten Bauabschnitt soll der Hartplatz auf der Sportanlage in Heldenbergen in einen Kunstrasen umgewandelt werden (hellgrün). Ein zusätzlicher Parkplatz und ein Sportheim mit Gastronomie werden gebaut. Oberhalb davon wäre in einem zweiten Bauabschnitt ein weiteres Sportfeld mit Leichtathletikanlage denkbar. Grafik: Privat © Grafik: Planungsbüro

Die viel diskutierte und auch heftig umstrittene zentrale Sportanlage an der B 521 in Richtung Büdesheim ist endgültig vom Tisch. Einstimmig hat die Stadtverordnetenversammlung den ursprünglichen Grundsatzbeschluss zum Bau einer derartigen Anlage an dieser Stelle aufgehoben.

Nidderau – Seit etwa fünfeinhalb Jahren wird in den städtischen Gremien, aber auch in den Sportvereinen darüber diskutiert, wie die Stadt mit ihren Sportstätten in den einzelnen Ortsteilen umgehen soll. Da die Vereine zunehmend nach den doch recht teuren Kunstrasenplätzen verlangten, um auch im Winter an der frischen Luft spielen zu können, wurde schnell der Ruf nach einer zentralen Sportanlage laut. Die Frage war nur, wo diese sein sollte.

Eine Machbarkeitsstudie wurde angefertigt. Mit dem Ergebnis, dass eine Luxusvariante über 18 Millionen Euro, eine etwas abgespeckte Variante mit 7,5 Millionen Euro und der Ausbau eines bestehenden Sportplatzes mit rund 3,5 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Die Kommunalwahl und der Bürgermeisterwechsel 2021 gingen ins Land, doch eine Lösung blieb offen.

Da die Zustimmung für eine zentrale Sportanlage jenseits der Umgehungsstraße immer mehr schwand, wurde der Ausbau der bisherigen Sportanlage Heldenbergen geprüft. Dieser Standort würde weniger Erschließungskosten verursachen, vorhandene Infrastruktur könnte weiter genutzt werden und die Erreichbarkeit wäre für alle Beteiligten besser, so die Verwaltung.

Hartplatz wird zu Kunstrasen

Nach der neuerlichen Vorlage aus dem Rathaus soll es zwei Bauabschnitte geben. Zunächst soll der Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umgewandelt werden. Die Sportanlage selbst soll im ersten Bauabschnitt nicht erweitert werden. Allerdings würde das aktuelle Vereinsgebäude abgerissen und an anderer Stelle neu errichtet. Hier sollen Umkleideräume, Duschen, Vereinsräume sowie Gastronomie untergebracht werden. „Das ist schon deshalb nötig, weil die Anlage dann mehrere Vereine nutzen werden und die Vereinsräume dafür ausgelegt sein müssen“, begründete Bürgermeister Andreas Bär (SPD) die Vorlage seiner Verwaltung. Darüber hinaus soll im ersten Bauabschnitt der aktuelle Parkplatz vergrößert und ein zusätzlicher, noch größerer, angelegt werden.

In einem zweiten Bauabschnitt könnte dann ein weiterer Sportplatz mit einer Leichtathletikanlage und Laufbahnen entstehen. Während diese Vorlage in einer der vergangenen Bauausschusssitzungen grundsätzlich befürwortet wurde und auch vorgeschlagen wurde, dass die Verwaltung mit der Vorbereitung des ersten Bauabschnittes beginnen soll, wollen FWG und CDU andere Wege gehen.

FWG und CDU scheitern mit Anträgen

So beantragten die Freien Wähler (FWG) beispielsweise, dass zunächst erst einmal Gutachten hinsichtlich der Bebauungsmöglichkeiten und auch eine genaue Kostenanalyse erstellt werden sollen. Vor allem aber müsse die Verwaltung erst einmal Klarheit schaffen, ob die Grundstücke für die Erweiterung der Anlage in Heldenbergen überhaupt zum Kauf anstünden. Angeblich sollen bereits erste Grundstückseigentümer angekündigt haben, ihre für die Erweiterung der Anlage erforderlichen Grundstücke nicht verkaufen zu wollen.

„Wir müssen Klarheit, aber auch Vertrauen schaffen. Deshalb muss die Stadt in Vorleistung treten und exakte Planungen auf den Tisch legen“, wandte sich der SPD-Fraktionsvorsitzende Vinzenz Bailey gegen den Vorschlag der FWG. Und auch der Vorschlag der CDU, die Idee mit der zentralen Sportanlage ganz fallen zu lassen und stattdessen die einzelnen Sportanlagen bedarfsgerecht ausbauen zu lassen, konnte die Mehrheit nicht begeistern. Dabei hatte der CDU-Fraktionsabgeordnete Matthias Lochner ausdrücklich darauf hingewiesen, dass zum einen die Topographie der Heldenberger Sportanlage sich nicht für eine Erweiterung eigne und zum anderen Kunstrasenplätze für Ostheim, Heldenbergen und Eichen die Stadt weit billiger kämen als eine zentrale Anlage. Über den Standort einer zusätzlichen Leichtathletikanlage müsse die Stadt dann noch mit den Vereinen verhandeln.

Planung beauftragt

Die Abstimmung ergab einstimmige Zustimmung zur Aufhebung des ehemaligen Beschlusses zum Bau einer zentralen Sportanlage an der B 521 in Richtung Büdesheim, mehrheitliche Ablehnungen der Anträge von FWG und CDU und mehrheitliche Zustimmung zu dem Antrag der Verwaltung. Demnach wird sie beauftragt, die Umsetzung der Planung einer zentralen Sportanlage am Standort der bisherigen Sportanlage Heldenbergen weiter voranzutreiben. Konkrete Grundstücksverhandlungen sollen eingeleitet werden und die finanziellen Mittel für das neue Planungskonzept sollen in der Haushaltsplanung 2023/2024 berücksichtigt werden. (Von Jürgen W. Niehoff)

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