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Bürgermeisterwahlkampf in Niederdorfelden: Amtsinhaber Klaus Büttner konkurrenzlos

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Von: Mirjam Fritzsche

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Steigt ohne Konkurrenz in die Bütt: Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) kandidiert für eine dritte Amtszeit. Archivfoto: Jürgen W. Niehoff
Steigt ohne Konkurrenz in die Bütt: Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) kandidiert für eine dritte Amtszeit. Archivfoto: Jürgen W. Niehoff © Archivfoto: Jürgen W. Niehoff

Amtsinhaber Klaus Büttner (SPD) wird ohne Gegenkandidaten in den Wahlkampf um das Bürgermeisteramt in Niederdorfelden gehen. Eine Umfrage unserer Zeitung bei den in Niederdorfelden vertretenen Parteien hat ergeben, dass – Stand jetzt – niemand eine Kandidatur anstrebt. Die Gründe dafür sind vielfältig.

Niederdorfelden – Bündnis 90/Die Grünen Niederdorfelden hätten gerne einen eigenen Bürgermeisterkandidaten gestellt, wie Matthias Zach, selbst ehemaliger Rathauschef von Niederdorfelden und Vorsitzende des Ortsverbandes, auf Nachfrage mitteilt. Wunsch sei es gewesen, die Fraktionsvorsitzende Sandra Eisenmenger zu nominieren. Aus beruflichen, persönlichen und familiären Gründen hat die 44-Jährige jedoch abgelehnt. „Meine Familie führt seit über 120 Jahren in Niederdorfelden einen kleinen Familienbetrieb im Handwerk. Der Malermeisterbetrieb Bauscher und meine eigene Firma farbfee.de liegen mir sehr am Herzen. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und möchte, wenn ich arbeite, genau in diesem Beruf arbeiten. Ich kann mir zurzeit nicht vorstellen, den ganzen Tag mit Verwaltungstätigkeit zu verbringen und meine Firma aufzugeben“, sagt sie.

Dorfelder Liste will sich auf Themen konzentrieren

„Wir bedauern die Entscheidung von Frau Eisenmenger sehr“, so Matthias Zach. „Wir sind der festen Überzeugung, dass nicht nur nach dem Bau des Wohngebiets ‘Im Hainspiel’ die Bewohner von Niederdorfelden Zeit für Integration brauchten, sondern gerade auch mit dem neuen Wohngebiet ‘Im Bachgange’. Als Grundvoraussetzung bedarf es dafür aus unserer Sicht eine Bürgermeisterin aus dem Ort, die jeden Tag da ist und auch am Wochenende hier lebt“, so Zach.

Die größte Oppositionsfraktion im Parlament stellt die Dorfelder Liste (DLi). „Wir werden keinen eigenen Kandidaten zur Bürgermeisterwahl aufstellen. Als ganz junge Wählervereinigung wollen wir den Schwerpunkt auf die Arbeit in der Gemeindevertretung setzen“, erklärt Fraktionschef Horst Schmidt auf Nachfrage unserer Zeitung. Die DLi ist zur Kommunalwahl im März 2021 erstmals angetreten. Als wichtige Themen, die in den kommenden Jahren angegangen werden sollten, hat die Wählervereinigung unter anderem folgende Punkte bestimmt: die Barrierefreiheit im Ort weiter ausbauen, die neuen Bewohner des zweiten Neubaugebietes innerhalb weniger Jahre in die Dorfgemeinschaft integrieren sowie den Ort ökologisch und klimaneutral zu gestalten. „Die vernünftigen Maßnahmen wie zum Beispiel die Photovoltaik auf den gemeindlichen Dächern sollen fortgeführt werden, die E-Mobilität ausgebaut, der ÖPNV gestärkt, Rad- und Fußgängerwege verstärkt ausgebaut und gefördert werden“, betont Horst Schmidt.

CDU leidet unter Personalmangel

Die CDU ist wegen Personalmangels bei der letzten Kommunalwahl schon nicht mehr angetreten (wir berichteten). „Wir haben uns zwar nicht aufgelöst, aber mit den verbliebenen fünf Mitgliedern können wir keine Veranstaltungen mehr stemmen, geschweige denn einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl stellen“, so die CDU-Vorsitzende Brunhilde Steul im Gespräch mit unserer Zeitung. Auch wenn sie nicht mehr Mitglied im Gemeindeparlament ist: Sie verfolge weiterhin interessiert die Gemeindepolitik, sei besonders gespannt auf die anstehende Rathaus- und Bürgerhaussanierung. Denn sie plädiere weiterhin für den Bau einer Multifunktionshalle am Sportplatz statt des Bürgerhauses. Letzteres halte sie für nicht mehr zeitgemäß.

Seit knapp einem Jahr gibt es in Niederdorfelden einen Ortsverband der Linken. „Wir haben uns dagegen entschieden, einen Bürgermeisterkandidaten aufzustellen, da Herr Büttner seine Arbeit als Bürgermeister im Großen und Ganzen gut macht“, erklärt Oscar Heipel. Allerdings gibt es Themen, die der Amtsinhaber bei seiner Wiederwahl aus Sicht der Linken angehen sollte. Ein Punkt: Mit der Stadt Maintal in Verhandlungen treten, damit auch Niederdorfelder Bürger mit geringem Einkommen den „Maintal-Pass“ nutzen können. Des Weiteren schlagen sie vor, einen Sonderetat für sanierungsbedürftige Spielplätze einzurichten und dass sich der Bürgermeister um ein größeres Gebäude für die kommunale Jugendhilfe kümmern sollte.

Viel Lob von der SPD für ihren Bürgermeisterkandidaten Büttner

Breite Unterstützung für seine Kandidatur erhält Klaus Büttner wieder von seiner eigenen Partei, der SPD Niederdorfelden. „Wir sind sehr erfreut, dass Klaus Büttner sich bereit erklärt hat, erneut als Bürgermeister zu kandidieren. In den vergangenen Jahren hat er hier bei uns wahnsinnig viel bewegt und das Dorf gut weiterentwickelt. Seine Fähigkeiten, ein Maximum an Fördermöglichkeiten und Zuschüssen herauszuholen, sind mittlerweile weit über die Grenzen Niederdorfeldens hinaus fast schon legendär“, lautet die Stellungnahme. Klaus Büttner habe die Finanzen der Gemeinde stabilisiert und etliche wegweisende Projekte auf den Weg gebracht, wie den Umbau des Lindenplatzes und das Neubaugebiet „Im Bachgange“ mit dem dringend benötigten Seniorenzentrum. „Um diesen guten Weg weitergehen zu können, freuen wir uns auf eine dritte Amtszeit unseres Bürgermeisters Klaus Büttner“, heißt es weiter.

Die Herausforderungen und Aufgaben würden in den kommenden Jahren nicht weniger. Ganz oben stehe dabei der Erhalt der Selbstständigkeit des Ortes und damit verbunden solide Finanzen. „Dies ist die Voraussetzung dafür, dass weitere wichtige Projekte angegangen werden. Wir sehen da vor allem die Sanierung beziehungsweise den Neubau des Rat- und Bürgerhauses und die Sicherung unserer Kinderbetreuung, wobei wir uns intensiv um die Gewinnung von Fachkräften bemühen müssen. Auch Erhalt und Sanierung der Infrastruktur sind ein Thema“, so Juliane Frey für die SPD Niederdorfelden.

Die Direktwahl des Bürgermeisters in Niederdorfelden findet parallel zur Landtagswahl am Sonntag, 8. Oktober, statt. Theoretisch hätten weitere Bewerber noch bis zum 31. Juli Zeit, die Unterlagen für eine Kandidatur einzureichen. Bei der vergangenen Wahl im Jahr 2017 ist Büttner ebenfalls als einziger Kandidat ins Rennen gegangen.

(Von Mirjam Fritzsche)

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