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Niederdorfelden: Der neu gegründete Ortsverband der Linken hat sich hohe Ziele gesteckt

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Von: Mirjam Fritzsche

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Haben in Niederdorfelden den Ortsverband der Linken gegründet: Marko Roncevic (links) und Oscar Heipel. Der schlechte Zustand des Spielplatzes an der Berliner Straße war ein Auslöser, um politisch aktiv zu werden.
Haben in Niederdorfelden den Ortsverband der Linken gegründet: Marko Roncevic (links) und Oscar Heipel. Der schlechte Zustand des Spielplatzes an der Berliner Straße war ein Auslöser, um politisch aktiv zu werden. © Mirjam Fritzsche

An der Rutsche blättert die Farbe ab, das Holz der Spielgeräte ist verwittert: Für das Treffen mit unserer Zeitung haben Oscar Heipel (21) und Marko Roncevic (20) den Spielplatz an der Berliner Straße vorgeschlagen. Der aus ihrer Sicht heruntergekommene Zustand war zumindest für Oscar Heipel der ausschlaggebende Punkt, um politisch aktiv zu werden.

Niederdorfelden – In Roncevic hat er einen Mitstreiter gefunden. Zusammen mit einem dritten Mitglied haben sie kürzlich einen Ortsverband der Linken in Niederdorfelden gegründet (wir berichteten).

Die jungen Männer haben sich hohe politische Ziele gesteckt. „Bei der nächsten Kommunalwahl wollen wir antreten und die absolute Mehrheit der SPD brechen“, sagen sie.

Denn mit der aktuellen „Regierung“ sind sie nicht zufrieden. Sie rechnen sich gute Chancen aus, mit einer eigenen Fraktion ins Gemeindeparlament einziehen zu können. „Wir sprechen die Wähler an, die die Dorfelder Liste zu breit aufgestellt finden und aus Prinzip nicht die Grünen wählen“, sagt der angehende Jugendheimerzieher Oscar Heipel. Die CDU in Niederdorfelden war 2021 aus Personalgründen nicht mehr zur Kommunalwahl angetreten.

„Mehr Farbe ist immer besser“

Eine weitere Oppositionskraft sieht Roncevic als einen Vorteil für die Gemeinde an. „Mehr Farbe und damit mehr Meinungsvielfalt ist immer besser“, sagt der Auszubildende bei der Deutschen Bahn im Bereich Elektronik und Betriebstechnik. Als Mitglied der Gemeindevertretung werde man zum einen mehr wahrgenommen, könne zur Aufklärung beitragen und Initiativanträge stellen. „Zudem müssen Anfragen der Fraktionen von der Verwaltung beantwortet werden“, glaubt Heipel auch an Möglichkeiten für kleine Fraktionen.

Bei der vergangenen Kommunalwahl hatte er noch auf der Liste der Grünen kandidiert. Warum er nicht in die Ökopartei eingetreten ist? „Für die Grünen bin ich zu links“, sagt Heipel. Der 21-Jährige möchte sich vor allem für Menschen mit geringem Einkommen in seiner Gemeinde einsetzen. In einem Statement nach der Gründung des Ortsvereins hatten die Linken Niederdorfelden bereits die Erhöhung der Kindergartenbeiträge angeprangert. „Die hohen Beiträge sorgen dafür, dass Kinderbetreuung für junge Familien zum Luxus wird. Deswegen fordern wir, die Kindergartenbeiträge langfristig abzuschaffen und in einem ersten Schritt zu reduzieren“, so der Vorsitzende des neu gegründeten Ortsverbands.

Wunsche: ein Sozialarbeiter für die Berliner Straße

Auf die Frage, wie er das finanzieren beziehungsweise was er dafür streichen würde, antwortet Heipel: „Weglassen möchte ich am liebsten gar nichts. Aber ich bin sicher, wenn man alles auf einen Haufen wirft und dann noch mal ordentlich guckt, findet sich Einsparpotenzial. Das wird einfach viel zu selten gemacht“, sagt er. Wichtig sei es, neue Ideen einzubringen. So habe es früher einen Sozialarbeiter für die Bewohner der Berliner Straße gegeben. Das würde er gerne wieder einführen.

Was seiner Meinung nach dringend in Niederdorfelden notwendig ist, sei der Bau zusätzlichen sozialen Wohnungsraums. Dass im neuen Baugebiet „Im Bachgange“ vorrangig Eigentumswohnungen und Häuser entstehen, die für Geringverdiener unerschwinglich sind, findet er falsch. Bei den Themen wolle man sich aber zukünftig noch breiter aufstellen. „Schließlich möchten wir Poltik für alle Bürger Niederdorfeldens machen.“

Neue Mitglieder werden gesucht

Die vorrangigen Ziele des Linken-Ortsverbands sind es nun, bekannter zu werden und weitere Mitglieder zu gewinnen. Mit einem Flyer wollen sich der Vorsitzende Heipel und sein Stellvertreter Roncevic im Ort vorstellen.

Wer Kontakt aufnehmen möchte: Es besteht bereits eine Seite bei Facebook unter „Die Linke Niedorfelden“. Potenzielle Mitstreiter können sich auch per E-Mail melden unter der Adresse oscar.heipel@hotmail.com. (Mirjam Fritzsche)

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