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Brennendes Kita-Dach: Situation gefährlicher als bislang angenommen - „Teile stürzten hinunter“

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Von: Jan-Otto Weber, Niklas Hecht

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In Niederdorfelden im Main-Kinzig-Kreis brennt das Dach eines Kindergartens. Die Situation war offenbar gefährlicher, als bislang angenommen.

Update vom Montag, 01. August, 11.45 Uhr: Es war ein Schreck zur Mittagsstunde, als am Freitag plötzlich schwarze Rauchschwaden über der Kindertagesstätte am Lindenplatz in Niederdorfelden aufstiegen. Die Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach des Gebäudes war in Brand geraten. Anders als nach ersten Informationen vom Freitagnachmittag war die Situation aber doch sehr ernst. „Wir hatten Glück im Unglück“, schildert Bürgermeister Klaus Büttner im Gespräch mit unserer Redaktion am Montagmorgen. Der Rathauschef war unmittelbar nach der Alarmierung der Einsatzkräfte um 12. 20 Uhr zur Kita geeilt.

„Es sind Teile vom Dach hinunter in den Flur der Kita gestürzt“, berichtet Büttner. „Die Dachpappe und die Dämmung auf dem Flachdach waren im Bereich der Oberlichter auf einer Fläche von drei bis vier Metern recht schnell durchgebrannt. Nicht auszudenken, wenn in dem Moment Kinder oder Erzieherinnen im Gang gelaufen wären.“

Brennendes Kita-Dach im Main-Kinzig-Kreis: Gebäude kann vorerst nicht genutzt werden

Etwa 25 bis 30 Kinder seien zu dem Zeitpunkt im Gebäude gewesen. Eine Gruppe sei zu einem Ausflug unterwegs gewesen. Glücklicherweise wurde so niemand verletzt. Eine Erzieherin erlitt allerdings einen Schock. „Die Erzieherinnen haben besonnen und schnell reagiert und die Kinder gleich nach draußen in Sicherheit gebracht“, lobt Büttner. „Auch die Feuerwehr hat einen guten Job gemacht und war schnell vor Ort.“

Am Freitagmittag brannte der Dachstuhl des Niederdorfeldener Kindergartens am Lindeplatz.
Am Freitagmittag brannte der Dachstuhl des Niederdorfeldener Kindergartens am Lindeplatz. © 5vision.media

Dennoch sind die Schäden am Dach und im Gebäude durch das Feuer und Löschwassereintritt so groß, dass das Gebäude zunächst nicht genutzt werden kann, wie Büttner erklärt. „Wir müssen nun zunächst abwarten, bis ein Gutachter von der Versicherung da war, bevor weitere Maßnahmen ergriffen werden können“, erklärt der Bürgermeister. Allerdings seien die Versicherungen noch dabei zu klären, wer denn für die Schadenregulierung zuständig ist. Die Photovoltaik-Anlage, von der der Brand offenbar aus ging, gehört den Kreiswerken Main-Kinzig. Das Gebäude ist in Eigentum der Gemeinde Niederdorfelden. „Ich hoffe, dass das noch im Lauf des Tages geklärt wird“, so Büttner. „Dadurch geht wertvolle Zeit verloren.“

Auslöser für den Brand der Photovoltaik-Anlage im Main-Kinzig-Kreis bislang unklar

Zwar habe die Kita Am Lindenplatz in der zweiten und dritten Ferienwoche ohnehin geschlossen, so Büttner. Aber es seien neun Kinder in der Notbetreuung angemeldet, die nun in einer anderen Einrichtung untergebracht werden mussten. „Jetzt muss das Gebäude erst einmal getrocknet und belüftet werden, damit sich der Brandgeruch verzieht“, so Büttner. „Ich hoffe, dass wir dann in zwei Wochen wieder die Betreuung aufnehmen können. Wir arbeiten aber auch schon an einem Plan B. Denn vor allem für die U-3-Betreuung geht das nicht so einfach, da brauchen wir auch Schlafplätze für die Mittagsruhe.“

Welche Ursache am Ende nun wirklich Auslöser für den Brand war, müsse durch den Gutachter ermittelt werden. Büttner geht davon aus, dass die beschädigten Module und Leitungen geprüft werden und auch die Gesamtanlage in Augenschein genommen wird, bevor sie wieder ans Netz geht, damit sich ein solcher Vorfall nicht wiederholt.

Brand auf Kita-Dach: „Feuerwehr funktioniert toll als Gemeinschaft“

Eines hat sich aber auch bei diesem Einsatz gezeigt: „Es ist wieder ein Beleg dafür, wie toll Feuerwehr als Gemeinschaft funktioniert“, erklärte Martin Schwarzkopf, Gruppenführer und Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Niederdorfelden. Denn trotz der Einsatzzeit an einem Freitagmittag, wo viele freiwillige Einsatzkräfte außerorts ihrer Erwerbstätigkeit nachgehen, war die Tagesalarmbereitschaft sichergestellt.

So wurde die Wehr aus Niederdorfelden von Kameraden aus Schöneck und Maintal unterstützt. Auch die Maintaler Drehleiter kam zum Einsatz, um die Einsatzkräfte bei den Nachlöscharbeiten auf dem Dach des Gebäudes zusätzlich abzusichern. Bei allem Ärger, der nun bei der Schadensregulierung und der Instandsetzung des Gebäudes ansteht, konstatiert Bürgermeister Klaus Büttner am Montag: „Wir sind alle froh, dass es am Ende doch so gut ausgegangen ist.“

Schreck in der Kita: Photovoltaik-Anlage brennt – Gruppen werden geräumt

Erstmeldung vom Freitag, 29. Juli, 17.48 Uhr: Niederdorfelden - Im südhessischen Niederdorfelden im Main-Kinzig-Kreis hat am Freitagmittag (29. Juli) das Dach einer Kita gebrannt. Wie die Polizei Südosthessen in Offenbach berichtet, hatte offenbar die Photovoltaik-Anlage des Kindergartens am Lindeplatz Feuer gefangen. Die Feuerwehr, die gegen 12.20 über den Dachstuhlbrand informiert wurde, brachte die Kinder und ihre Betreuer zunächst sicher nach draußen und löschte anschließend das Feuer. Auch Polizei und Rettungsdienst waren vor Ort.

Mehrere Feuerwehren löschten vergangene Woche den Brand auf dem Kita-Dach in Niederdorfelden.
Mehrere Feuerwehren löschten vergangene Woche den Brand auf dem Kita-Dach in Niederdorfelden. © 5vision.media

Verletzt wurde ersten Erkenntnissen zufolge niemand. Durch das Feuer wurde die Dachpappe des Kindergartens beschädigt - wobei aber offensichtlich kein Rauch ins Gebäude drang. Laut Martin Schwarzkopf, Pressesprecher der freiwilligen Feuerwehr Niederdorfelden, gelangte allerdings Löschwasser durch das beschädigte Dach in das Kita-Gebäude. Ob dies die Öffnung der Kita nächste Woche beeinträchtige, stehe nach Informationen der Feuerwehr bislang noch nicht fest. (Niklas Hecht)

So glimpflich wie der Dachstuhlbrand in der Kita in Niederdorfelden gehen nicht alle Brände im Main-Kinzig-Kreis aus. Als zuletzt in Steinau eine Gartenhütte Feuer fing, erreichten die Flammen auch ein anliegendes Wohnhaus und machten es unbewohnbar.

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