Nur geringe Gefahr bei Starkregen in Niederdorfelden

Aufatmen im Rathaus, aber auch in der Bürgerschaft: Niederdorfelden hat nach der amtlichen Fließpfadkarte nur ein recht geringes Gefährdungspotenzial im Hinblick auf Starkregenereignisse.
Niederdorfelden – „Sicherlich hat es auch in Niederdorfelden Starkregen- und Hochwasserereignisse gegeben. Aber es waren keine richtigen Katastrophen“, berichtet Bauamtsleiter Carsten Breitbach auf der jüngsten Sitzung des Planungs-, Umwelt- und Kulturausschusses zum Thema Überschwemmungsgefahr. Das letzte größere Ereignis dieser Art hat 1956 in Niederdorfelden stattgefunden.
Vorsorglich Bäume entlang des Feldbachs gefällt
Trotzdem hatte die Grünen-Fraktion im vergangenen Jahr einen Antrag auf Erstellung einer Fließpfadkarte gestellt. Mitte Dezember lieferte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie die Karte für Niederdorfelden. Mit dem Ergebnis: sehr geringes Gefährdungspotenzial. Nur vier Grundstücke mitten im Ort sind bei einem Starkregenereignis von Überschwemmung bedroht und zwar zwei am Altenburgring, eins nahe dem Industriegebiet und eins am Junkernhof. Für das restliche Dorf besteht keine unmittelbare Gefahr.
Trotzdem wurde die Gemeinde tätig. So wurden Bäume entlang des Feldbachs gefällt und der Bachlauf gesäubert. Saniert wird auch der Weinbergsgrundweg. Hier werden Querrillen angelegt, um das Wasser zurück auf die Äcker zu leiten. Die Grünen, ebenso wie die SPD, die nach eventuellen Maßnahmen gefragt hatte, zeigten sich mit den Auskünften des Bauamtsleiters zufrieden und erklärten ihre Anträge damit für erledigt.
Beschluss zu Carsharing bleibt im Geschäftsgang
Bestätigt wird anschließend der Vorschlag des Ausschussvorsitzenden Horst Schmidt (Dorfelder Liste) hinsichtlich der Besetzung des von der Gemeindevertretung beschlossenen Arbeitskreises zur Lösung der innerörtlichen Verkehrsprobleme. Der Arbeitskreis, bestehend aus je drei Vertretern der Fraktionen, drei Vertretern aus der Bürgerschaft sowie hinzugezogen Vertretern aus der Verwaltung, soll nun seine Arbeit aufnehmen. Weitere Bürger können an den Sitzungen teilnehmen, dann allerdings nur in beratender Funktion.
Zu einer längeren Diskussion kommt es anschließend zum Tagesordnungspunkt „Bereitstellung von Carsharing-Parkplätzen“. Die Grünen hatten beantragt, dass ein oder mehrere Stellflächen für Carsharing-Fahrzeuge von der Gemeinde zur Verfügung gestellt werden sollten. Ein Anbieter aus Bad Vilbel soll sogar schon bereit gestanden haben. Trotzdem wird am Ende auf Vorschlag der SPD mehrheitlich beschlossen, den Antrag weiter im Geschäftsgang zu belassen. „Wir möchten wegen der Energiewende einen Anbieter haben, der uns Fahrzeuge mit Elektroantrieb zur Verfügung stellt. Und das am besten im Neubaugebiet, denn da gibt es mutmaßlich die meisten Kunden“, erläutert Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) das Hinausschieben des Beschlusses.
Beschlossene Sache: Errichtung einer Hundewiese
Einvernehmen gibt es am Dienstagabend dann jedoch wieder bei der Errichtung einer Hundewiese im Ort, auf der sich die Tiere ohne Leine bewegen können. Ein Grundstückseigentümer hat ein 682 Quadratmeter großes Grundstück zwischen Industriegebiet und dem Neubaugebiet „Im Bachgange“ für eine jährliche Pacht von 150 Euro für diesen Zweck angeboten. Es muss allerdings noch umzäunt werden. Im Rathaus rechnet man mit einem Betrag zwischen 20 000 und 30 000 Euro. An diesem Projekt will sich auch Schöneck mit 10 000 Euro beteiligen.
Seitens der Grünen wurde dann zwar die Größe des Grundstückes als viel zu klein kritisiert, doch nach dem Hinweis des Bürgermeisters, „nun lasst uns doch erst einmal ausprobieren, ob so etwas überhaupt angenommen wird“, erfolgte dann doch die Zustimmung einstimmig. Die Abstimmung über die ebenfalls vorgelegte Satzung über den Leinenzwang für Hunde während der Brut- und Setzzeit wurde hingegen aufgeschoben. Es sollten erst einmal die Erfahrungen mit der neuen Hundewiese abgewartet werden.
Gemeinde unterstützt Bürger beim Kauf von Bäumen
Zustimmung erhält schließlich auch der Antrag der Dorfelder Liste zur Abgabe von Bäumen und Sträuchern. Laut Büttner stellt die Gemeinde nun im Herbst 100 Einwohnern jeweils 50 Euro zur Verfügung, wenn sie sich für mindestens 100 Euro Bäume oder Büsche für ihr eigenes Grundstück anschaffen. Dabei will der örtliche Obst- und Gartenbau Verein behilflich sein.
In diesem Zusammenhang wurden dann abschließend vom Ausschussvorsitzenden Schmidt auch noch die Baumfällaktionen entlang des Feldbaches und in der Berliner Straße angesprochen. Er hätte sich dazu vorab mehr Informationen gewünscht.
Bürgermeister Klaus Büttner versicherte jedoch, dass alles unter der Aufsicht von vereidigten Baumsachverständigten stattgefunden habe und dass man dabei den Natur- und Umweltschutz auch stets im Auge behalten habe. (Jürgen W. Niehoff)