1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Kinzig-Kreis
  4. Niederdorfelden

Spitzahorn und Maulbeeren für die Berliner Straße in Niederdorfelden

Erstellt:

Kommentare

Mittlerweile steht fest, welche Baumarten anstelle der gefällten Exemplare an der Berliner Straße gepflanzt werden sollen. Archiv
Mittlerweile steht fest, welche Baumarten anstelle der gefällten Exemplare an der Berliner Straße gepflanzt werden sollen. Archiv © Jürgen W. Niehoff

Schon bald wird die Berliner Straße neu bepflanzt. Ein neues Konzept macht es möglich. Um die Auswahl der Bäume hatte es viele Diskussionen gegeben.

Niederdorfelden – 45 Bäume säumten bis zum vergangenen Jahr die Berliner Straße und machten so manchem Anwohner wegen ihres kläglichen Erscheinungsbildes oder wegen des Laubabfalles im Herbst Verdruss. Es folgte ein harter Schnitt, nämlich das Fällen aller 45 Bäume, da ein Großteil von ihnen nach Gutachteransicht zudem schon krank und morsch war (wir berichteten).

Größere Pflanzgruben geplant

Ursache dafür war vor allem der Klimawandel mit seinen langen Trockenperioden, den höheren UV-Strahlungen und der starken Hitze im Sommer. Weil sie zudem ursprünglich falsch gepflanzt, nämlich in viel zu kleinen Pflanzgruben, war ihr kümmerliches Dasein unvermeidbar, so die Sachverständigenmeinung. Um den Fehler nicht noch einmal zu wiederholen, wurde von der Gemeinde das Ingenieurbüro für Umweltplanung IBU beauftragt, unter Berücksichtigung der sich ändernden Klimabedingungen, eine neue Baumbepflanzung zu planen. Am vergangenen Dienstag stellte die Umweltexpertin Dr. Theresa Rühl vom Ingenieurbüro IBU ihren Plan dem Planungs-, Umwelt- und Kulturausschuss vor. „Bewährtes nutzen und mit Neuem ergänzen“, so lautete ihre Devise.

Nach ihrer Vorstellung soll zunächst einmal durch größere Pflanzgruben bessere Wachstumsvoraussetzungen für heimische Baumarten geschaffen werden. Als nächster Schritt sollen verschiedene Baumarten gewählt werden und dabei heimische Arten mit Unterarten aus wärmeren Regionen der Erde ergänzt werden. Blütenreiche Untersaat auf den Baumscheiben soll das Bild abrunden und Insekten von Beginn an einen geeigneten Lebensraum bieten.

Das ganze Jahr über eine Augenweide

Geplant ist vier Spitzahorn, sieben Purpurerlen, vier Baumhasel, sechs Apfeldorn, vier Hopfenbuche, elf schwedische Mehlbeeren sowie zwei Silberlinden, also insgesamt 38 Bäume zu pflanzen,, aufgeteilt und gemischt in kleineren Gruppen. „Da sie verschieden bunt blühen und auch ihre Blätter unterschiedliches Grün tragen, wird die Straße das ganze Jahr über eine wahre Augenweide sein“, so die Expertin. Ergänzt wird die Baumbepflanzung durch eine blütenreiche Untersaat aus Lichtnelken, Königskerzen, Margeriten, Seifenkraut und Ringelblumen. Das Konzept erhielt viel Zustimmung und Lob. Abgestimmt werden musste darüber im Ausschuss allerdings nicht, es wurde lediglich zur Kenntnis genommen.

Vorgestellt wurde anschließend die Planung des Freizeitplatzes für Jugendliche in der Berger Straße. Neben dem Vereinsheim und am Rande des Trainingsgeländes des Fußballvereins soll dort als Erweiterung der Sportplatzanlage neben einem Soccer-Platz in den Abmessungen 20 mal 13 Meter mit umlaufender Bande und Ballfangzaun ein Ninja-Trainingsparcours entstehen. Statt Rutsche, Schaukel und Karussell heißen die Spielgeräte heute Wandläufer, ZickZack-Sprungelement, Balancierstrecke, doppelte Übungsbar oder „wacklige Brücke“. Sie würden den Kindern wesentlich mehr Kraft abverlangen als die Spielgeräte aus längst vergangenen Kindertagen, warb Bürgermeister Klaus Büttner (SPD) für das neue Jugendfreizeitgelände. Die Gemeinde schaffe mit der Erweiterung der bestehenden Sportanlage eine besondere Art von Sport- und Bewegungsraum in Wohnnähe und etabliere damit ein kostenfreies und generationsübergreifendes Sport- und Bewegungsangebot. Deshalb soll es auch rund um die Uhr geöffnet sein.

Im Haushalt eingestellt werden sollen dafür 250 000 Euro, wobei über ein Sonderinvestitionsprogramm das Land Hessen das Projekt mit 30 Prozent fördern will. Der Förderantrag soll demnächst eingereicht werden.

Von Jürgen W. Niehoff

Auch interessant

Kommentare