Rarität lockt in den Spessart

Eine botanische Rarität, deren natürliches Vorkommen deutschlandweit nur im Spessart zu bewundern ist, lockt Naturfreunde in diesen Wochen an die Grenze zwischen Hessen und Bayern, wo Main-Kinzig-Kreis und Main-Spessart-Kreis aufeinandertreffen. Die dortigen Wiesen sind das Refugium dieser fragilen, violetten Blumen, die den Sinngrund im April in einen Blütenteppich verwandeln.
Main-Kinzig-Kreis/Region - Der Naturpark Spessart sowie örtliche Vereine bieten daher zahlreiche Führungen an, um die unter Naturschutz stehenden Rückenwiesen nördlich von Obersinn zu erkunden.
In Deutschland ist der Sinngrund die Heimat für das größte zusammenhängende Vorkommen der Schachblume, auch Schachbrettblume („Fritillaria meleagris“) genannt. In den Feuchtwiesen der beiden aneinander angrenzenden Naturschutzgebiete „Sinngrund“ bei Obersinn und „Sinnwiesen“ von Sinntal-Altengronau gibt es noch die seltenen Rückenwiesen, die seit Jahrhunderten traditionell bewirtschaftet und bewässert werden. An der Sinn, einem Nebenfluss der Fränkischen Saale, mit ihren regelmäßigen Überschwemmungen gedeiht so das Liliengewächs besonders gut und üppig.
Nach zwei Jahren Zwangspause wird den Besuchern nun wieder ein Programm mit Führungen geboten. Während auf der unterfränkischen Seite das Schachblumenfest erneut ausfällt, bieten die Landfrauen in Altengronau wieder einen Treffpunkt an. Am Sonntag, 24. April, laden Naturparkführer in regelmäßigen Abständen zu Führungen in den Schachblumenwiesen ein. Dabei gibt es Wissenswertes über die botanische Rarität zu erfahren. Die Führungen finden zwischen 11 und 17 Uhr statt und dauern jeweils 30 bis 45 Minuten auf einer Weglänge von etwa einem Kilometer. Treffpunkt ist auf dem Festplatz, Aspenweg 1 in Sinntal-Altengronau. Der Landfrauenverein sorgt für das leibliche Wohl der Besucher.
Auf bayerischer Seite bieten der Naturpark Spessart sowie die Marktgemeinde Obersinn bis Ende April festgelegte sowie individuell vereinbare Führungen an, die sich neben den Blumen auch dem Bibervorkommen widmen. Wer sich sich vor einer Exkursion über den aktuellen Stand der Schachblumenblüte informieren will, kann den „Blütenstandsanzeiger“ im Internet nutzen.
Informationen
In Sinntal-Altengronau können am Samstag, 24. April, auch Gruppen an den Führungen teilnehmen. Gruppen werden gebeten, sich bei Ute Beringer, Telefon 06665 560 anzumelden. In Obersinn werden Führungen an der Reithwiesen sofort individuell angeboten (0160 94452920) oder können mit den folgenden Naturparkführerinnen vereinbart werden: Annelore Welzenbach (09356 5203), Birgit Weismantel (09356 5144), Manuela Hölzer z 09356 6263). Ebenfalls in Obersinn bietet der Naturpark Spessart Führungen am Samstag, 16. April, Montag 25. April, sowie Donnerstag, 28. April, an (Naturparkführerin Gabi Bechold, 09356 2349). Treffpunkte sind in Burgsinn. Den Blütenstandsanzeiger bietet die Gemeinde Obersinn an. markt-obersinn.de naturpark-spessart.de