Walter Geppert wird für seinen Vorsitz in der Gemeindevertretung geehrt

Landrat Thorsten Stolz (SPD) sorgte auf der Sitzung der Gemeindevertretung am Donnerstag für eine Überraschung. Persönlich war er in die Rodenbachhalle gekommen, um Walter Geppert (SPD) für sein Engagement in der Gemeindevertretung, der Geppert seit 25 Jahren vorsitzt, eine Ehrung im Namen des Hessischen Städte- und Gemeindebundes zu überreichen.
Rodenbach – Stolz blickt in anerkennenden Worten auf das ehrenamtliche Wirken und das Engagement des 83-Jährigen zurück und betonte, dass er es besonders wichtig finde, dass nicht nur Bürgermeister, sondern auch vorsitzende Gemeindevertreter eine Ehrung erhalten, da sie das Ehrenamt verkörpern würden. „Ich freue mich wirklich sehr, denn eine Silberhochzeit im Amt kommt nicht allzu oft vor,“ Geppert sei ein Mensch, der Verantwortung lebe. „Kommunalpolitik ohne Menschen wie Sie wäre unvollstellbar“, richtet Stolz das Wort auch an die anwesenden Fraktionen. Denn: „Diskussion macht Kommunalpolitik aus.“ Neben Stolz hob auch Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) anerkennend hervor, dass Geppert seine Aufgabe sehr ernst nehme und vor allem, dass er die Bürgernähe lebe und „unglaublich präsent im Gemeindeleben“ sei.
Geppert, der nach eigener Aussage auf diesen Moment nicht vorbereitet war und „auf dem linken Fuß erwischt wurde“, versicherte, dass er auch weiterhin, sofern gewünscht, die Tätigkeit ausüben wolle und dies auch von Herzen gerne täte.
Nach der außerplanmäßigen Eröffnung der Sitzung ging es zur Tagesordnung über – wobei sich die Fraktionen meist im Rahmen eines Redebeitrags den Glückwünschen anschlossen.
Überprüfung der Freigabe von Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen
Zunächst vermeldete Schejna – mit Blick auf den Antrag der Grünen, der auf der letzten Sitzung des Umwelt- und Verkehrsausschusses diskutiert und dann zurückgezogen wurde und sich auf die Freigabe von Einbahnstraßen für Radfahrer in beide Richtungen bezog –, dass ein Termin mit der Polizei gemacht werde, um unter anderem die Einbahnstraßen zu prüfen. „Vom Ergebnis werde ich dann zeitnah berichten.“
Erstellung eines Landschafts- und Entwicklungsplans beschlossen
Weiterer Tagesordnungspunkt war der gemeinsame Antrag der Koalition der SPD und FDP zur Erstellung eines umfassenden Landschafts- und Entwicklungsplanes, den Ronaldo José de Sousa Cunha (SPD) vorstellte. Hierfür sollen 12 000 Euro bereitgestellt werden mit dem langfristigen Ziel, Ausgleichsflächen für Eingriffe innerhalb der Kommune zu schaffen (wir berichteten). Christian Schmidt (CDU) bestätigte, dass es Konzepte und Maßnahmen brauche, um den Anspruch der Natürlichkeit, die Rodenbach sich als Logo auf die Fahne geschrieben hat, zu erhalten.
Änderungsantrag kommt CDU und Grünen entgegen
Der Antrag der CDU und der Grünen, der dem Vorhergenannten ähnelt, fordert eine Prüfung, in welchem Zeitraum eine Biotopvernetzung im Rahmen des Maßnahmenkatalogs des Nabu umgesetzt werden kann. Bereits im Ausschuss wurde, wie Jochen Adam und auch Schmidt (CDU) anmerkten, dieser hart diskutiert. Die Wogen glättete ein Änderungsantrag von SPD und FDP. Demnach sollen die Nabu-Maßnahmen im Ausschuss allen Fraktionen im Detail vorgestellt und erarbeitet werden, welche davon für Rodenbach umsetzbar und sinnvoll sind. Schmidt zeigte sich „froh über den Änderungsantrag der Koalitionsfraktion“. Schejna fügte hinzu, dass das Thema Biodiversität nicht einfach und hochsensibel sei. „Es geht hier um Flächenverbrauch und um Flächen, die den Landwirten abgezogen werden. Auch wenn das Thema an sich gut ist, muss man hier Stück für Stück vorgehen.“
Teilnahme am „World Cleanup Day“ am 17. September
Nachdem der Antrag sowie der Änderungsantrag von SPD und FDP angenommen wurden, beschlossen die Gemeindevertreter die Teilnahme Rodenbachs am jährlich stattfindenden „World Cleanup Day“, der die seit 2020 ausgefallen Aktion „Sauberhafter Frühlingsputz“ kompensieren soll. Die Fraktionen zeigten sich von der weltweiten Aktion begeistert, wiesen aber darauf hin, dass auch in Rodenbach der Müll überhandnehme und es mit einer einzelnen Aktion nicht getan sei. Hierbei ging der Appell an die Bürger, „Müll so viel wie möglich zu vermeiden und so viel wie möglich sauber zu machen“ (Bernd Schminke, CDU).
Achivsatzung auf den neusten Stand gebracht
Der letzte einstimmige Beschluss widmete sich der neuen Archivsatzung der Gemeinde, die zeitgemäß überarbeitet wurde. Einst von den Grünen vorgeschlagen, zeigte sich Stephan Loquai begeistert, dass die neue Satzung „weit darüber hinausgeht, was wir gefordert haben.“ So sei, wie Schejna mitteilte, eine interkommunale Zusammenarbeit im Gespräch, in deren Rahmen eine zusätzliche Stelle geprüft werde, die sich um die Archive kümmern soll. (Von Patricia Reich)