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Adolf-Reichwein-Schule in Rodenbach stellt aufgrund mangelnder Raumkapazitäten Container auf

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Haben bereits vor zwei Jahren bisher ohne Erfolg einen erhöhten Raumbedarf angemeldet: Schulleiter Ulrich Vormwald, seine Stellvertreterin Isabell Ranft und die Konrektorinnen Corinna Schnitzer und Katrin Fischer (von links).
Haben bereits vor zwei Jahren bisher ohne Erfolg einen erhöhten Raumbedarf angemeldet: Schulleiter Ulrich Vormwald, seine Stellvertreterin Isabell Ranft und die Konrektorinnen Corinna Schnitzer und Katrin Fischer (von links). © Per Bergmann

Unterricht im Container, das wird es ab der kommenden Woche auch an der Adolf-Reichwein-Schule geben. Die steigende Zahl an Grundschülern macht die räumliche Übergangslösung notwendig.

Rodenbach – Die großen Container vor der Grund-, Haupt- und Realschule an der Alzenauer Straße dürften den meisten Anwohnern und Passanten bereits aufgefallen sein. Der jahrzehntelange Sanierungsstau im Schulbereich macht sich auch in Rodenbach bemerkbar. Weil für die rund 800 Schüler, die hier ab dem kommenden Schuljahr unterrichtet werden sollen, der Platz fehlt, mussten Container her.

Mit dem, was man sich in der Regel unter einem Container vorstellt, haben die mobilen Raumsysteme zum Glück wenig zu tun. Mit Hochdruck arbeitet derzeit rund ein Dutzend Handwerker daran, die mobilen in vollwertige Klassenzimmer zu verwandeln.

Der Unterricht werde „ohne größere Einschränkungen“ möglich sein, stellt Schulleiter Ulrich Vormwald klar. Eine Alternative zu den Containern habe es ohnehin nicht gegeben. „Ohne die Container hätten wir im Zweifel in der Aula unterrichten müssen.“ Er sei deshalb „froh, dass wir das so schnell hinbekommen haben“.

Weil sich der Sanierungsstau im kommenden Jahr nicht auflösen werde und es „nächstes Jahr wieder eine Klasse mehr“ gibt, werde mittelfristig ein weiterer Container hinzukommen, blickt Vormwald voraus, der versucht, das Beste aus der Situation zu machen. Klar sei aber auch: „Das ist keine Dauerlösung.“

Starker Zuwachs seit Jahren bekannt

Der starke Zuwachs im Grundschulbereich sei seit Jahren bekannt, von der Politik aber „leider nicht ernst genommen“ worden. Wen er mit dieser Kritik genau meint, da hält sich Vormwald bedeckt.

Sowohl der Schuldezernent des Main-Kinzig-Kreises Winfried Ottmann (CDU) als auch Rodenbachs Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) seien „sehr engagiert“, bescheinigt der Schulleiter. Fakt ist aber ebenfalls, dass seine Schule „aus allen Nähten platzt“.

Seit drei Jahren zeichnet Vormwald für die Schule verantwortlich, „heute werden hier rund 150 Schüler mehr unterrichtet, als bei meinem Antritt“. Bereits vor zwei Jahren habe er die zu erwartenden Schülerzahlen und den damit verbundenen erhöhten Bedarf an Räumlichkeiten beim Kreis hinterlegt. Passiert sei seit dem wenig bis gar nichts.

Neubau in Aussicht

Immerhin gebe es mittlerweile einen Lichtblick: „2023 soll ein Neubau für unsere Schule in den Haushalt des Kreises aufgenommen werden.“ Der zweigeschossige Container sei sozusagen „ein Zwischenschritt“ auf dem Weg zum Neubau.

Mittelfristig wird noch ein weiterer Container aufgrund der steigenden Schülerzahlen hinzukommen.
Mittelfristig wird noch ein weiterer Container aufgrund der steigenden Schülerzahlen hinzukommen. © Per Bergmann

Bleibt abzuwarten, ob der Kreis den bestehenden Sanierungsstau in Rodenbach schon etwas früher angeht, denn Platzmangel ist nicht das einzige Problem, auch in Sachen Digitalisierung gebe es dringenden Nachholbedarf. „Wenn man zwei Toaster anschließt, fliegt schon mal die Sicherung raus“, schildert Vormwald Probleme mit der Verkabelung im Schulgebäude.

Wer nun glaubt, Schulcontainer seien ein jüngeres Phänomen, der irrt. „Ich hatte früher auch schon Unterricht in einem Container“, erinnert sich die stellvertretende Schulleiterin Isabell Ranft. Vormwald hat diese Erfahrung während seiner Schulzeit ebenfalls gemacht.

Container sind wie normale Klassenzimmer

Mit den Schulcontainern von damals hat der zweigeschossige Ersatzbau wenig zu tun. Er sei viel mehr „wie zwei normale Klassenzimmer“ mit einer Fläche von jeweils rund 65 Quadratmetern. Die Fensterfront mache das Lüften und somit auch die Einhaltung der Corona-Regeln möglich.

Handwerker verwandeln derzeit den Container in ein vollwertiges Klassenzimmer.
Handwerker verwandeln derzeit den Container in ein vollwertiges Klassenzimmer. © PER BERGMANN

Beide Klassenzimmer haben fest eingebaute Elektroheizkörper, kalt werde es im Winter erfahrungsgemäß nicht, so Ranft, und auch auf den Schallschutz sei geachtet worden. Mit Beginn des neuen Schuljahrs soll die Schule zudem ausreichend Luftfiltersysteme erhalten, die sukzessive eingebaut werden. (Von Per Bergmann)

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