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Carola Wiesler präsentiert ihre Werke unter dem Titel „Herzschöpfung“ im Medientreff Rodenbach

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Von: Patricia Reich

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Künstlerin Carola Wiesler möchte mit ihren Bildern die Stimmung erfassen und das Unsichtbare malerisch wiedergeben.
Künstlerin Carola Wiesler möchte mit ihren Bildern die Stimmung erfassen und das Unsichtbare malerisch wiedergeben. © Patricia Reich

Passende Rahmen und das richtige Passepartout geben den Gemälden von Carola Wiesler gerade den letzten Schliff, bevor sie bis Anfang April im Medientreff Rodenbach ausgestellt werden. Für die gebürtige Hanauerin ist es die erste Einzelausstellung. Dementsprechend aufgeregt ist sie auch, gleichwohl auch voller Vorfreude.

Rodenbach/Main-Kinzig-Kreis –„Die Kunst hat mich schon immer begleitet“, erzählt sie im Gespräch mit unserer Zeitung, zu dem sie in ihre Wohnung in Neuenhaßlau geladen hat. Vor allem ihr Vater, ein freiberuflicher Architekt mit einer Affinität zur Fotografie und zur Malerei, prägte die 32-Jährige. „Der Besuch der Documenta gehörte schon immer zu unseren Familientraditionen“, sagt Wiesler lachend.

Neben einer Vielzahl an Kunst- und Malereikursen der Volkshochschule nahm sie in jungem Alter stets an den Kursen für Kinder ihres Vaters zum Thema Holzarbeiten teil. „Als ich dann erwachsen war, habe ich ihm dabei geholfen. Mit den Kindern hat es immer Spaß gemacht“, erinnert sie sich.

Neben Bildern wie dem „Hahnenkopf“ werden auch viele Porträtmalereien und Stillleben auf der Ausstellung im Rodenbacher Medientreff zu sehen sein.
Neben Bildern wie dem „Hahnenkopf“ sind auch viele Porträtmalereien und Stillleben in der Ausstellung im Rodenbacher Medientreff zu sehen sein. © PM/Privat
Birnen sind aufgrund ihrer Form eines der Lieblingsmotive von Carola Wiesler
Birnen sind aufgrund ihrer Form eines der Lieblingsmotive von Carola Wiesler. © PM

Kunst als Hobby beinhaltet mehr Freiheiten

Doch auch wenn die Kunst einen breiten Raum in Wieslers Leben einnimmt, ist es nicht ihr Haupterwerb. „Ich arbeite im Einzelhandel. Ich musste Geld verdienen. Die Kunst als Hobby zu haben ist nicht verkehrt, da man freier ist und machen kann, was man möchte.“

Dass ihr Hobby einen Großteil ihrer Freizeit in Anspruch nimmt, zeigen auch die Kurse, die sie als Erwachsene belegt. „Ich habe in Köln ein Jahr lang ein freies Kunststudium absolviert und besuche Kurse in der Freien Kunstakademie Frankfurt.“ Ständig sei sie irgendwo unterwegs. „Mit anderen in Kontakt zu kommen und zu sehen, was sie machen, ist inspirierend für mich.“ Aktuell liegt Wieslers Fokus auf der Porträtmalerei.

Motivsuche in der Umgebung

„Den Ausdruck des Menschen darzustellen und einzufangen, wie der Mensch ist, das fasziniert mich. Es ist etwas, was nie langweilig wird.“ Aber ebenso mag sie Stillleben, denn „die sind immer verfügbar“ oder Skulpturen. „Ich bin oft mit einem speziellen Rucksack in der Gegend unterwegs, den man zu einem Stuhl aufklappen kann und suche geeignete Motive. Zum Beispiel der Mönch im Schlosspark Langenselbold oder das Grimm-Denkmal in Hanau. So lernt man auch die Gegend kennen. Außerdem sehen gezeichnete Skulpturen aus wie das Porträt eines Menschen.“

In ihren Porträts möchte Carola Wiesler die Menschen so einfangen, wie sie sind.
In ihren Porträts möchte Carola Wiesler die Menschen so einfangen, wie sie sind. © PM/Privat

Früher verwendete Wiesler hauptsächlich Ölfarben. Heute entstehen ihre Bilder mit Kohle, Bleistift und wasserbasierten Farben wie Aquarell oder Gouache.

Malerei als Ausdruck der eigenen Gefühle

„Die Malerei ist eine lebenslange Reise. Bereits als Jugendliche hat die Kunst mir geholfen, mich auszudrücken. Auch wenn mir das erst später bewusst wurde.“ Malen sei ihre Erfüllung, denn es gebe nichts anderes, in das sie sich so vertiefen könne. „Ich kann jedes Gefühl in meine Bilder packen. Van Gogh sagte einmal, es braucht einen gewissen Leidensdruck, um Kunst zu machen. Das stimmt ein bisschen, aber ich kann auch beglückt malen.“

Somit stecke sehr viel von ihr selbst, von dem, was gerade in ihr vorgehe, in ihren Werken. „Der ganze Moment, während das Bild entsteht.“

Von Biografien anderer Künstlerinnen inspiriert

Inspiriert wird Wiesler auch von Biografien anderer Künstlerinnen. „Käthe Kollwitz, Paula Moderson-Becker, Hannah Höch“, zählt sie auf. „Dabei ist es nicht der Stil unbedingt, sondern die Art, wie sie mit der Kunst umgegangen sind und wie sie sich in einer Männerwelt behaupten mussten. Paula Moderson-Becker hat zum Beispiel nie etwas verkauft oder ausgestellt und wurde nie akzeptiert. Dennoch ist sie ihren Weg gegangen und hat ihre Persönlichkeit dadurch ausgebildet. So empfinde ich auch. Ich habe durch die Kunst zu mir selbst gefunden.“

Mit Blick auf die Ausstellung sei sie dankbar, dass sie das machen dürfe und andere ihre Bilder sehen können. Bei zwei Gemeinschaftsausstellungen – einmal im Langenselbolder Schloss mit dem KreativTreff zum Weihnachtsmarkt und einmal in Kooperation mit der Volkshochschule in der Sparkasse Hanau – hat sie bereits mitgewirkt. (Von Patricia Reich)

Ausstellung im Medientreff bis 4. Mai

Die Ausstellung „Herzschöpfung“ von Carola Wiesler ist bis 4. Mai im Medientreff Rodenbach, Kirchstraße 9a, zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen. Gezeigt werden die Werke der letzten zwei Jahre, die auch käuflich erworben werden können. In der Bücherei ist das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht.

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