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Die Theatergruppe des TV Oberrodenbach proben emsig für den großen Auftritt

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Von: Patricia Reich

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Das Foto ist keine Weihnachtserinnerung, sondern fasst den Inhalt des neuen Stücks der Theatergruppe des TVO zusammen.
Das Foto ist keine Weihnachtserinnerung, sondern fasst den Inhalt des neuen Stücks der Theatergruppe des TVO zusammen. © PM

Motiviert werden die Jacken auf die Bühne und über Stühle gelegt. Letztere sind in einer Reihe aufgestellt und dienen den Damen der IG Theater als Sitzplatz in dem sonst leer geräumten und für die kommende Faschingsparty geschmückten Bürgertreff im Oberrodenbacher Gemeindehaus. Während Licht- und Tontechniker die Anlage überprüfen, vertiefen sich die Frauen in das Skript ihres neuesten Stückes.

Rodenbach – Die Aufführungen der IG Theater sind wohlbekannt – seit 1996 geben sie alle zwei Jahre ein eigens gewähltes Stück zum Besten. Die Pandemie hat dem Ablauf allerdings einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dreieinhalb Jahre ist die letzte Aufführung mit dem Titel „Für die Familie kann man nichts“ bereits her. An Proben war aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht zu denken und als es wieder möglich war, war es für die Gruppe zu risikoreich, die Aufführungen zu planen. Auch das 25-jährige Bühnenjubiläum im Herbst 2021 konnte nicht gefeiert werden.

„Freuen uns, dass es losgeht“

„Wir haben die Aufführung von 2021 auf 2022 und dann auf 2023 geschoben und im November erst richtig angefangen mit den Proben. Doch jetzt sind wir wieder hoch motiviert“, freut sich Heike Streb. Sie gehört mit Konny Müller zu den „Urgesteinen“ der Theatergruppe und ist seit 1994 dabei, „als die Idee, eine Theatergruppe zu gründen, aufkeimte“. Die beiden sind es auch, die die Stücke auswählen und die Besetzung vornehmen. „Wir lassen uns mehrere Skripte von den Theaterverlagen schicken. Unsere Entscheidung fiel auf ‘Die Silberhochzeit oder Lieber einen Mann als gar keinen Ärger’“, erzählt Streb. Vor allem Müller ist mit der Wahl sehr glücklich. „Ich habe das Stück schon gesehen und sagte mir, bevor ich in Rente gehe, möchte ich es gespielt haben“, freut sie sich.

Doch obwohl keiner die Gruppe verlassen hat und die alte Besetzung beisammen ist, gestaltete sich der Probenstart etwas zäh. „Die Motivation hatte nach Corona nachgelassen, das habe ich auch an mir selber gemerkt“, erzählt Streb. Vor allem um die Weihnachtszeit herum sei es extrem gewesen. „Doch man muss an sich arbeiten und jetzt freuen wir uns, dass es losgeht und konnten es dann auch nicht mehr erwarten.“

Zwölfköpfiges Team

Die Rollenbücher wurden bestellt, die Rollen verteilt. „Wir kennen ja unsere Leut’ und wissen, was gut zu ihnen passen würde“, versichert Müller. Acht der zwölf Frauen werden auf der Bühne ihr Können zeigen, vier weitere vervollständigen das Team und sind als Souffleusen – hier wurde mit Eva Kress ein weiteres Mitglied gewonnen –, für die Bühnendeko und die Maske zuständig.

Die Souffleuse ist zur Stelle, sollte der Text doch mal hängen.
Die Souffleuse ist zur Stelle, sollte der Text doch mal hängen. © Patricia Reich

Über das Stück

In dem Stück „Die Silberhochzeit oder Lieber einen Mann als gar keinen Ärger“ geht es um die Freunde Emil und Oswald, die wegen einer Wette Ärger mit ihren Frauen Betty und Helga haben: Wer erträgt am längsten den Weihnachtsbaum? Bis in den Juni haben sie es schon geschafft. Neben dem Chaos in der Wohnung und den Streitigkeiten wird der Verdacht Gewissheit, dass die Silberhochzeit ansteht.

Die Damen wollen groß feiern. Die Herren, die ihre Frauen eher kurz halten, brechen in Panik aus. Zündstoff für einen Geschlechterkampf. Als dann sich auch noch die reiche Erbtante aus Amerika zur Silberhochzeit ankündigt, steht alles kopf. Betty hat Tante Edith nämlich stets ein perfektes Familienleben vorgegaukelt und den Anschein erweckt, in den besten Kreisen zu verkehren.

Emils ganze Altersvorsorge baut auf der in Aussicht gestellten Erbschaft auf und die Familie muss zu Schauspielern werden, um den Schein zu wahren und das Erbe zu behalten.

Die Frauen der IG Theater müssen sich somit auch in männliche Rollen einfinden. „Besonders die Figuren von Emil, Betty und Oswald sind sehr anspruchsvoll, da sie viel Text haben“, verrät Müller. Der Erfahrung nach sitze der Text erst richtig kurz vor der ersten Aufführung, fügt sie mit einem Lachen hinzu.

Ein- bis zweimal wöchentlich wird geprobt.
Ein- bis zweimal wöchentlich wird geprobt. © Patricia Reich

Sieben Aufführungen angesetzt

Sieben Aufführungen sind im Bürgertreff angesetzt. „Aufgrund der neuen Brandschutzverordnung dürfen nur noch 230 Menschen in den Saal, früher waren es 270 bis 280“, erzählt Streb. Mit dem Probesonntag und der Generalprobe werden sie neun Mal das Stück durchspielen. „Da stehen wir dann knapp über zwei Wochen unter Dauerstrom. Das wird ganz extrem.“

Glücklicherweise genügend Helfer gefunden

Neben dem IG-Theater-Team werden bis zu 120 Helfer im Hintergrund dafür sorgen, dass die Aufführungen perfekt ablaufen. „Wir brauchen Helfer für den Aufbau, den Verkauf, um Brötchen zu schmieren und viel mehr“, zählt Streb auf. Glücklicherweise seien bereits genug Helfer an der Hand. „Bei den Planungen für die Faschingsfeiern konnten in so kurzer Zeit leider nicht genug Leute gefunden werden, die sich einbringen. Deshalb wurde auch die Faschingssitzung auf das nächste Jahr verschoben“, berichtet Thomas Franzen, der Vorsitzende des TVO, der an dem Probetag auch mit im Saal ist. Daher sei es umso erfreulicher, dass bei der Theatergruppe alles laufe wie geplant. „Wir haben ein tolles Team“, bestätigen Streb und Müller. Gegenüber den Faschingsfeiern sei es auch ein Vorteil, dass der Aufwand für die Helfer nicht so groß sei. „Da gibt es nur in der Pause etwas zu tun und sie können auch das Stück sehen.“ Besonders spannend sei es für die Frauen, dass keine Aufführung sich gleiche. „Die Leute lachen immer an einer anderen Stelle.“

Teil der Einnahmen wird gespendet

Traditionell wird ein Teil der Einnahmen im Rahmen der letzten Aufführung als Spende übergeben. „Wir schauen immer, wer im Ort oder in der näheren Umgebung was braucht. Die letzte Spende ging an den Bruchköbeler Verein ‘LaLeLu’ und an eine Familie mit einem Kind mit Behinderung“, erzählt Müller. Wer es in diesem Jahr bekomme, stehe noch nicht fest. Ideen gebe es aber schon. (Von Patricia Reich)

Besetzung, Vorstellungstermine und Kartenvorverkauf

„Die Silberhochzeit oder Lieber einen Mann als gar keinen Ärger“ ist ein Lustspiel in drei Akten von Regina Rösch (Theaterverlag Rider) mit einer Spieldauer von circa 140 Minuten (mit Pause drei Stunden).

Die Besetzung: Emil Fetzer (Heike Streb), Betty Fetzer (Sabine Lötschert), Stefan Fetzer (Carmen Ubrig), Oswald Geiger (Konny Müller), Helga Geiger (Vanessa Wegfahrt), Max Müller (Steffi Peter), Susi Pfeiffer (Steffi Krück), Edith (Karin Spindler). Eva Kress steht den Schauspielerinnen als Souffleuse zur Seite, für die Bühnendeko ist Brigitte Schomburg und für die Maske Silke Müller und Vanessa Jäger verantwortlich.

Vorstellungstermine: Samstag, 29. April, um 19.30 Uhr. Sonntag, 30. April, um 17 Uhr. Freitag, 5. Mai, und Samstag, 6. Mai, um 19.30 Uhr. Sonntag, 7. Mai, um 17 Uhr. Freitag, 12. Mai, und Samstag, 13. Mai, um 19.30 Uhr.

Veranstaltungsort ist der Bürgertreff in Oberrodenbach, Talstraße 1.

Der Kartenvorverkauf findet am Sonntag, 26. März, und am Sonntag, 2. April, jeweils von 10 bis 13 Uhr im TVO Clubheim, Wiesenstraße 15, in Oberrodenbach statt.

Der Eintritt beträgt 15 Euro. Telefonische Vorbestellungen werden nicht entgegengenommen. Für das leibliche Wohl in den Pausen ist gesorgt. (par)

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