Diskussion um Ausdehnung des Beratungsangebots für ökologische Gärtengestaltung

Vielfältig waren die Themen und Bekanntmachungen auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung am Donnerstagabend. Redebedarf gab es vor allem über den Antrag der CDU-Fraktion, der ein Beratungsangebot der Gemeinde für Bürger zu einer ökologische vielfältigen Gartengestaltung vorschlägt.
Rodenbach – Antje Schmidt (CDU) stellte den Gemeindevertretern den Antrag vor. Der Bebauungsplan des Neubaugebietes sehe bereits ökologische Kriterien bei der Gartengestaltung vor. Dies solle aber nicht nur auf das Neubaugebiet beschränkt bleiben. Da keine normativen Veränderungen vorgeschrieben werden könnten, soll ein entsprechendes Beratungsangebot den Bürgern zur Verfügung stehen. Zunächst im Rahmen des Umweltfestes am 3. Oktober, gegebenenfalls dann einmal im Quartal.
Bereits im Umweltausschuss wurde der Antrag diskutiert. „Im Ausschuss hieß es, es sei nicht nötig und es gibt genug Möglichkeiten, sich zu informieren“, geht Schmidt auf die vorangegangene Diskussion ein. Daher frage ihre Fraktion sich, warum es dann im Neubaugebiet nötig sei. Dabei verwies sie auf die Gemeinde Schöneck, die bereits ein entsprechendes Beratungsangebot eingerichtet hat.
Beratungsangebot kostet Geld und erzielt nicht gewünschten Effekt
Hierzu nahm Ronaldo José de Sousa Cunha (SPD) Stellung. „Der Unterschied zu Schöneck ist, dass dort normativ eine Richtlinie zur Gartengestaltung erlassen wurde und daher auch Angebote zur Beratung gemacht werden müssen.“ In Rodenbach gebe es mit Main Kinzig Blüht sowie zahlreichen weiteren Angeboten und Veranstaltungen ein sehr gutes Angebot für interessierte Bürger. Außerdem, so gab er zu bedenken, müsse auch an den Haushalt gedacht werden. Dem schloss sich auch Michael Kempf (FDP) an. „Im Neubaugebiet haben wir es gemacht, weil wir es können, aber in den Bestand reingehen wird schwer.“ Ob ein ausgedehntes Beratungsangebot angenommen werde, sei fraglich und koste Geld. Auch die Grünen, so erläuterte Elisabeth Schneider im Namen der Fraktion, begrüßen zwar, dass „die CDU den grünen Blick bekommt“, es aber genug Angebote gebe und es mit der Überzeugungsarbeit für ökologische Gärten nicht so einfach sei. Besser wäre es, wenn die Kommune mit positivem Beispiel voranginge. Daran würde die Kommune stetig arbeiten und die Verwaltung ihren Teil dazu beitragen, bekräftigt Bürgermeister Klaus Schejna (SPD).
Entsprechend stimmte lediglich die CDU und Volker Herold als Fraktionsloser für den Antrag, die Grünen enthielten sich. Mit den Gegenstimmen aus SPD und FDP wurde er mehrheitlich abgelehnt.
Konzept der Gemeindebücherei angenommen
Breite Zustimmung fand hingegen das vorgelegte Bibliothekskonzept für den Medientreff bis ins Jahr 2027 (wir berichteten). „Wir müssen die Priorisierung richtig setzen und den Medientreff unterstützen“, lautet das Fazit von Alexander Rohrbeck (SPD). Dass das auch Geld koste, sei klar. Die Frage, da ging Michael Kempf (FDP) mit, wie viel dafür veranschlagt werden könne, sei in der Haushaltsdebatte zu führen. Mit Enthaltung der CDU-Fraktion wurde das Konzept angenommen.
Sicherheitsgefühl im Bahnhofsumfeld stärken
Auf der Tagesordnung stand zudem die Aktuelle Stunde, die die CDU-Fraktion für zwei Fragen nutzte. Zum einen erkundigte sich Christian Schmidt nach dem Stand der Umsetzung bezüglich des Onlinezugangsgesetzes. Schejna informierte, dass die meisten Angebote zum Ende 2022 umgesetzt werden, weitere sollen noch folgen. Zudem sei ein Vertrag mit der Sparkasse abgeschlossen worden, sodass die Bürger online die Anträge bezahlen können. Die zweite Frage der CDU bezog sich auf das Bahnhofsumfeld, das von Vandalismus und unzureichender Beleuchtung geprägt sei. „Wann werden Sie auf die Deutsche Bahn AG zugehen, um die Zustände zu verbessern?“, fragte Bernd Schminke Richtung Bürgermeister Schejna. Es sei bereits in die Wege geleitet, gab dieser Auskunft. Im Rahmen der Kompass-Initiative soll eine Arbeitsgruppe gegründet werden. Kontakt zum Bahnhofsmanager wurde bereits aufgenommen. Geplant sind unter anderem flache Zwischenbegrünung und eine weitere Leuchtquelle, um das Sicherheitsgefühl zu stärken. Und es soll sich noch mehr in Rodenbach tun.
Rodenbach soll einen Regiomaten bekommen
Aktuell werden Gespräche mit dem Franzehof Mauswinkel bezüglich eines Regiomaten für Rodenbach geführt, vermeldet Schejna. „Wir haben bereits bei Rodenbacher Geschäften und Direktvermarktern angefragt, ob sie den Verkaufsautomaten bestücken wollen.“ Schejna selbst hätte den Regiomaten gerne in Oberrodenbach beim Bücherschrank platziert, doch die Familie vom Franzehof sehe ihren Regiomaten aufgrund der höheren Kundenfrequenz eher in Niederrodenbach an der Sparkasse.
Sattes Plus statt Fehlbetrag für Haushalt 2021
Außerdem verkündete Schejna, dass die getrennte Annahme von Abfall am Bauhof bestehen bleibt, da sich der Verkehr dadurch erheblich entzerrt hätte. Dass Abfall auch Geld bringen kann, zeigen die Erlöse für das Altpapier: „Wir haben für 2021 eine Rückerstattung über 67 000 Euro erhalten, die in die Gebührenrücklage im Bereich Abfall fließt.“
Und es gab noch eine zweite gute Nachricht in Sachen Finanzen: In dem vorläufigen Ergebnis zum Jahresabschluss 2021 zeichnet sich ein Plus von 860 678 Euro ab. Eigentlich war mit einem Fehlbetrag von 600 000 Euro geplant. „So können wir eine entsprechende Rücklage bilden“, freut sich Schejna.
Geplant ist auch, die Adolf-Reichwein-Straße so schnell wie möglich wieder zu öffnen. Im Bauausschuss stellte Schejna Ende August beziehungsweise Anfang September in Aussicht. (Von Patricia Reich)