Beschlüsse zielen auf Verbesserung der Lage in Oberrodenbach

Viele Jahre schon wird über den Ortsteil Oberrodenbach und seine Versorgungslage diskutiert. Im Rahmen der jüngsten Gemeindevertretersitzung wurden nun einige Entscheidungen getroffen, die die Situation in dem Ortsteil verbessern soll.
Rodenbach – Die Verträge mit dem Handelsunternehmen Tegut liegen bei Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) auf dem Tisch - nur die Unterschrift fehlt. Diese wird er nun nach dem einstimmigen Beschluss der Gemeindevertretung setzen und somit den Startschuss geben für die Ansiedlung eines Teo in Oberrodenbach. Nachdem die Suche nach einem Unternehmen, das in Oberrodenbach einen Supermarkt ansiedeln könnte, aus mangelndem Interesse gescheitert ist und ein Gutachten bescheinigte, dass nur eine alternative Nahversorgung infrage käme, nahm die Gemeindeverwaltung Gespräche mit Tegut auf (wir berichteten). Das Unternehmen hat die Standorte für seine kleinen Selbstbedienungsmärkte auf den ländlichen Raum ausgeweitet und nach einer wirtschaftlichen Prüfung sich für Oberrodenbach entschieden. Aufgestellt werden soll der modular aufgebaute Mini-Markt auf dem Parkplatz beim FC Eintracht Oberrodenbach. „Eine gute Lösung für Oberrodenbach“, zieht Schejna das Fazit. Dem schlossen sich alle Fraktionen an. Der teo löse nicht vollständig die Probleme in Oberrodenbach, sei aber eine Verbesserung des Status quo, bilanziert SPD-Chef Jan Lukas. Bernd Schminke (CDU) appellierte an die Bürger: „Oberrodenbacher, nutzt die Chance, es wird vermutlich die letzte für euch sein.“
Zum Erhalt muss Mini-Markt auch genutzt werden
Im Vertrag ist für 24 Monate ein außerordentliches Kündigungsrecht vermerkt. Sollte der Umsatz für das Unternehmen zu gering ausfallen, könnte der Mini-Markt wieder abgezogen werden. Es liege nun in der Hand der Bürger, ob diese Lösung Bestand hat, so der Tenor der Fraktionen.
Für die Aufstellung des Mini-Marktes muss die Gemeinde einen Baukostenzuschuss von 20 000 Euro entrichten. Die Umsetzung soll Anfang 2023 erfolgen.
On-Demand-Projekt beschlossen
Von dem nun einstimmig angenommenen On-Demand-Pilotprojekt (wir berichteten) profitiert auch Oberrodenbach in erheblichem Maß, wie die Fraktionen verlauten ließen. Zusammen mit der Gemeinde Freigericht werden in Zukunft über eine Laufzeit von zwei Jahren E-Shuttles zum Einsatz kommen, die die Mobilität der Bevölkerung innerhalb der beiden Gemeinden erhöhen soll. Die Shuttles können per App oder Anruf gerufen werden, halten in unmittelbarer Nähe an bestimmten Haltepunkten und bringen die Fahrgäste in die Nähe der gewünschten Zielorte. Das Projekt, dass vom Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig angeboten wird, soll im ländlichen Raum die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs stärken, indem nun auch Randzeiten wie frühe Morgenstunden und später Abend abgedeckt sind. Das Ein-Euro-Ticket gilt als Fahrkarte. Hinzu kommt ein Komfortzuschlag. Angepeilt ist auch die Bedienung eines Haltepunktes am Hanauer Hauptbahnhof oder am Langenselbolder Bahnhof. Gerade Oberrodenbach sei zu bestimmten Zeiten schlecht mit dem Bus angebunden, so Niklas Schäfer (SPD). Dies sei eine relative einfache Lösung, schloss er sich den Vorreden der Grünen und der CDU an.
Spielplatz Wiesenstraße soll umfunktioniert werden
Auch Oberrodenbach betreffend wurde der Antrag der SPD- und FDP-Fraktion zur künftigen Nutzung des Spielplatzes Wiesenstraße einstimmig angenommen. Im Rahmen des Spielplatzentwicklungskonzeptes soll der Spielplatz rückgebaut werden (wir berichteten). Im Antrag schlagen die Koalitionspartner vor, auf dem Gelände einen öffentlichen Platz mit Schutzhütte, gegebenenfalls einen Grill und eine Tischtennisplatte zu errichten. Aufgrund von fehlenden innerörtlichen Alternativen böte sich der Platz in Ortsrandlage und in der Nähe der Sportstätten an, fasste Martina Eichhöfer (SPD) zusammen. Jochen Adam (CDU), der selbst in Oberrodenbach lebt, befürwortete den Vorschlag „definitiv“ und bezeichnete ihn als eine Aufwertung des Ortsteils.
Einbahnstraßen werden teilweise für Radfahrer in Gegenrichtung geöffnet
Zudem teilte Bürgermeister Schejna mit, dass die Prüfung zur Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr abgeschlossen sei. In Gegenrichtung dürfen künftig Radfahrer am Stichel, Berliner Straße, Feldbergstraße und Rosenstraße fahren. Das Verbot der Einfahrt werde an der Oberpforte für den Radverkehr aufgehoben. Die Vergaberichtlinien für das Baugebiet „Südlich der Adolf-Reichwein-Straße“ wurden laut mehrheitlichen Beschluss aufgehoben und der Quadratmeterpreis auf 500 Euro erhöht (wir berichteten). In Sachen Energiesparen wird auch die Gemeinde ihren Beitrag leisten, eine Weihnachtsbeleuchtung wird es aber geben. (Von Patricia Reich)