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Familie Harvolk lüftet eines von 24 Adventsfenstern in Rodenbach

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Anton und Gisela Harvolk haben ihre Hofeinfahrt und den Innenhof für die Gäste geschmückt. Seit zehn Jahren machen sie beim „Lebendigen Adventskalender“ mit.
Anton und Gisela Harvolk haben ihre Hofeinfahrt und den Innenhof für die Gäste geschmückt. Seit zehn Jahren machen sie beim „Lebendigen Adventskalender“ mit. © Ulrike Pongratz

„Oh, wie schön!“ – „Wie bezaubernd!“ – „Wie großartig!“ Die Gäste des „Lebendigen Adventskalenders“ in Rodenbach ließen sich beglücken und bezaubern von einer stimmungsvollen Atmosphäre.

Rodenbach – Die Familien Harvolk und Wohlleben haben wie schon so oft in den letzten zehn Jahren vor dem zweiten Advent ihr Hoftor geöffnet, um mit Freunden und Bekannten gemeinsam einen besinnlichen Abend zu begehen.

Auch in diesem Jahr hatten die Gastgeber nicht nur die Hofeinfahrt, sondern auch ihren Innenhof geschmückt. Zwei Feuerschalen luden ein, sich ein wenig aufzuwärmen, Lichterketten und Kerzen tauchten das ganze Anwesen in ein mildes Licht. Enzo Valenti und Patrick Deutschländer versorgten die Gäste mit heißen Getränken. „Ich war doch richtig überrascht, dass so viele Leute da waren“, sagte Gisela Harvolk ein paar Tage später am Telefon. Dennoch waren es deutlich weniger als noch 2019, als man dicht gedrängt auf das Advents-Fenster wartete.

Viele neue Gesichter bei Familie Harvolk

Durch die Absage des Rodenbacher Weihnachtsmarkts waren sicher auch einige Menschen verunsichert, ob der „Lebendige Adventskalender“ überhaupt stattfinden würde, vermutete die Gastgeberin. Auch sie selbst konnte im Vorfeld nicht einschätzen, wie viele Menschen kommen würden. Zumal sie in diesem Jahr auf Livemusik und die traditionellen Schmalzbrote von Familie Harvolk verzichten mussten. Darüber, dass sie viele neue Gesichter gesehen hatte, freute sich die Gastgeberin ganz besonders. Und den meisten habe es wohl gut gefallen, viele sind lange geblieben. „Am liebsten ist uns der Freitagabend vor dem zweiten Advent“, sagte Tochter Tanja Wohlleben. Als Floristin hat sie zu Beginn der Adventszeit Hochkonjunktur. Andererseits soll auch das Schaufenster des kleinen Ladengeschäfts ihres Vaters Anton Harvolk nicht so lange abgehängt bleiben.

Veranstalter rufen schon im August an

Die Termine für die adventlichen Veranstaltungen organisiert Nicole Hackerschmied, die Pfarrsekretärin der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul. Bei ihr muss man sich frühzeitig anmelden. Nicht immer klappt es mit den Wunschterminen, erzählte sie am Telefon. Einige Veranstalter rufen schon im August an, um sich einen Termin reservieren zu lassen, andere entschließen sich kurzfristig, beim Adventskalender mitzumachen. Regelmäßig mit dabei sind die Bücherstubbe Keese, die Messdiener, das Altenzentrum, der Eine-Welt-Laden, die Gemeinde Rodenbach und viele Familien. Nicht immer ist der gewünschte Termin frei und so kommen beispielsweise soziale Einrichtungen oder Organisationen nicht immer zum Zuge. Sie machen dann meist im nächsten Jahr wieder mit. Der Rodenbacher Adventskalender ist eine ökumenische Veranstaltung, die von beiden Kirchen in der Gemeinde getragen wird. In beiden Kirchen wird die Aktion beworben. „Es ist einfach praktischer, wenn die Terminvergabe in einer Hand liegt“, so Hackerschmied.

Bei Familie Harvolk hat es gepasst. Hier wurde gegen 18 Uhr das Geheimnis gelüftet und das Adventsfenster geöffnet. Anton Harvolk schmückt es jedes Jahr aufs Neue mit einer weihnachtlichen Szenerie ein. Er baut seine Krippen und Landschaften alle selbst in seiner Werkstatt. Seit Anfang Oktober werkelte er dort viele lange Abende und vergaß darüber auch schon mal die Zeit. Eine Krippe im alpenländischen Stil hat er dieses Jahr gebaut, Stein für Stein übrigens. Die Dachschindeln – etwa 250 Stück – hat er dafür eigenhändig aus den Holzstäbchen gesägt, die in Arztpraxen gerne verwendet werden. Und auch sonst geht Anton Harvolk kreativ zu Werke. Es lohnt sich, bei einem Spaziergang einen Blick in das Schaufenster von Harvolks Schuh- und Schlüsselservice zu werfen.

Der „Lebendige Adventskalender“ öffnet am 24. Dezember sein letztes Türchen. Die einzelnen Veranstalter sind auf der Internetseite der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul einsehbar. (Von Ulrike Pongratz)

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