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Informationen und Aufklärung „zum Anfassen“

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Von: Patricia Reich

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Wer seinen Schottergarten gegen ökologische Vielfalt tauschen möchte, hat in Rodenbach nach Meinung der Gemeindevertretung genug Beratungsmöglichkeiten. Archivfoto: Thomas Meier
Private Schottergärten sollen möglichst der Vergangenheit angehören. Nun wird geprüft, ob eine Infotafel mit praxisnahen Beispielen dazu beitragen könnte. © Symbolfoto: Thomas Meier (Archiv)

Manchmal ist es sinnvoll, wenn Beispiele einem direkt und quasi „zum Anfassen“ vor Augen geführt werden. Der Meinung sind die Grünen in Rodenbach, wenn es um private Schottergärten geht, die naturnahen Gärten möglichst weichen sollen. Daher stellten sie in der jüngsten Gemeindevertretersitzung den Prüfantrag, eine Infotafel mit dazugehörigen Beispielgärten aufzustellen.

Rodenbach –Elisabeth Schneider von der Grünen-Fraktion stellte den Antrag vor. Sie hatte bei einem Besuch in Andernach am Rhein eine vergleichbare Schautafel entdeckt und könne sich eine solche auch in Rodenbach vorstellen. „Auf dieser Schautafel wird in ansprechender, aufgelockerter und gut lesbarer Weise gegenübergestellt, wie ein Schottergarten und ein naturnah bepflanzter Garten auf die Sinne, die Umgebungstemperatur und auf die Insektenwelt wirken. Links neben der Schautafel wird ein etwa fünf mal fünf Quadratmeter eingegrenzter Bereich als Schottergarten gestaltet. Rechts neben der Schautafel wird eine gleichgroße begrenzte Fläche mit Büschen, Sträuchern, Stauden bepflanzt“, so die konkrete Erläuterung im Antrag.

Es könne auf diese Art nicht nur als Information den Bürgern dienen, sondern sei gleich auch ein optisches Beispiel. Bereits im Juli hatte die CDU-Fraktion einen ähnlichen Antrag gestellt, in dem es um die Beratung von Bürgern zur ökologisch vielfältigen Gartengestaltung ging, um den Schottergärten entgegenzuwirken. Damals stimmte die SPD- und FDP-Fraktion gegen den Antrag, die Grünen enthielten sich. Als Begründung für die Ablehnung wurde angegeben, dass es bereits vielfältige Beratungsangebote gebe und bei einem weiterem Angebot die Kosten nicht im Verhältnis zu dem Nutzen gesehen wurden.

Ronaldo José de Sousa Cunha (SPD) bekräftigte den damaligen Entschluss und betonte, dass Aufklärungsarbeit auch Effektivität mitbringen und es im Verhältnis zu den Kosten stehen müsse. Es sei unter anderem zu klären, wer das Objekt dann dauerhaft pflege. Da es sich aber um einen Prüfantrag handelte, stimmte die SPD dem zu. „Wir können schauen, ob es ein geeignetes Angebot für Rodenbach ist“, so de Sousa Cunha. Antje Schmidt (CDU) brachte ihre Überraschung über den Antrag zum Ausdruck, da ihre Fraktion bereits, wie erwähnt, schon einen ähnlichen gestellt hatten. Ihre Fraktion hätte gerne mehr darüber gewusst, ob bereits etwas über die Auswirkungen der Infotafel in Andernbach bekannt sei und die Schottergärten weniger wurden. Die CDU-Fraktion habe den Sachverhalt, nach der Ablehnung des damaligen Antrages, für geklärt eingestuft. Nun seien sie verwundert über die Zustimmung der anderen Fraktionen. Hierzu nahm Michael Kempf (FDP) Stellung. „Ich sehe einen prinzipiellen Unterschied zwischen den beiden Anträgen“, erklärte er. Die Forderung der CDU sei damals gewesen, ein zusätzliches Beratungsangebot zu schaffen, davon habe Rodenbach bereits genug. Nun gehe es um einen Prüfantrag und die plastische Darstellung. Vor allem wenn es Möglichkeiten gebe, das Vorhaben nicht aus Steuergeldern zu finanzieren, sei es eine gute Idee und so auch mit der SPD abgestimmt. Demnach wurde der Prüfantrag angenommen. (Von Patricia Reich)

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