Kita soll Neubau auf Gemeindehaus-Grundstück bekommen

Rodenbach. Vielleicht eine gemeinsame Mensa und ein Campus für die Adolf-Reichwein-Schule, das Familienzentrum und die Kita Buchbergstraße? Neue Wege skizziert Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) bei der jüngsten Bürgerversammlung.
Von Torsten Kleinerüschkamp
Wer sich in diesen Tagen das ehemalige evangelische Gemeindezentrum hinter dem Rathaus anschaut, schaut in leere Fensterhöhlen. Hier gibt es schon lange keinen Bibelkreis, kein Gemeindefest und keinen Konfirmandenunterricht mehr.
Wenn in diesen Tagen die Abbruchleute kommen, um den Abriss eines großen und weiß verputzten Gebäudes hinter dem Rodenbacher Rathaus vorzubereiten, beginnt eine neue Zeit. Die Tage des evangelischen Gemeindezentrums sind gezählt. Ist es dann verschwunden, wird auf diesem Areal die Kita Buchbergstraße neu errichtet. Der bestehende Kindergarten liegt nur einen Steinwurf entfernt.
Aussichten auf Synergien
Die Kita ist vier Jahrzehnte alt und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. „Zu verwinkelt. Das Dach muss erneuert werden. Eine Wärmedämmung gibt es auch nicht“, sagt Schejna. Außerdem ist der Investitionsstau gravierend. In der Bürgerversammlung hat der Rathauschef von einer möglichen Entwicklung im Quartier gesprochen.
Nach dem Kauf des evangelischen Gemeindezentrums durch die Kommune gibt es nun Aussichten auf Synergien. Da auch die Adolf-Reichwein-Schule Interesse an einer Kooperation signalisiert hat, könnte es einmal einen Campus von Kita, Hort und Schule geben sowie eine gemeinsame Mensa.
Neubauten für vier Millionen Euro
Da der Kreis auch einiges an Geld in die Schule stecken und die Einrichtung erweitern will, befördert dies etwaige Visionen, die sehr konkret sind. Das i-Tüpfelchen aber auf dem Projekt ist das im vergangenen Jahr vorgestellte Vorhaben der Gemeinde, ein Familienzentrum in Form einer Begegnungsstätte für Jung und Alt im Quartier zu bauen. Sie trägt den Projektnamen „RoBBE“. Das Kunstwort steht für „Bildungs- und Begegnungsstätte Rodenbach“.
Während sich die evangelische Kirchengemeinde schon jetzt mit ihrem Gemeindehaus in der Gartenstraße begnügt, ist nun in Rathausnähe der Weg frei für die neue Entwicklung. Die politische Gemeinde hat der Kirchengemeinde etwas über 300 000 Euro für die Immobilie gezahlt. Planung und Abbruch kosten etwa 700 000 Euro. Die Neubauten sollen zirka vier Millionen Euro kosten. Die Gemeinde hofft auf Zuschüsse aus dem Förderprogramm „Soziale Infrastruktur im Quartier“.
Neue Kita soll im Januar in Betrieb gehen
Der Beginn der Abbrucharbeiten ist laut Schejna auf diese Woche terminiert, sagte er bei der Bürgerversammlung. Die Verhandlung mit der evangelischen Kirchengemeinde waren 2012 begonnen worden. In diesem Jahr war nun die Schlüsselübergabe. Laut Bürgermeister wird es einen Architektenwettbewerb für das Projekt im Quartier geben. Alle Zäune im Quartier könnten allerdings nicht verschwinden. Die neue Kita Buchbergstraße muss aus rechtlichen Gründen auch umfriedet sein.
Im Bereich der Kindertagesstätten tut sich in nächster Zeit einiges in Rodenbach. Anfang Januar soll die Kita „Kinzigwichtel“ in Betrieb gehen. Hier hat die Gemeinde Räume in einem Haus in der Erfurter Straße angemietet. Die Kita mit zunächst zwei Gruppen soll hier aber nur vorübergehend zu Hause sein. Die Gemeinde plant einen Neubau für diese Kita in der Kinzigstraße, und zwar in der Höhe des jetzigen Spielplatzes. Für die Übergangslösungen in der Erfurter Straße liefen derzeit die Genehmigungsverfahren durch die Behörden, wie zum Beispiel das Gesundheitsamt.
Neues Fachpersonal wurde rekrutiert
Erfreut berichtet Schejna, dass es bei der neuen Waldkita in Oberrodenbach nicht bei einer Gruppen bleiben wird. Erfreulicherweise hat die Gemeinde für die Waldkita neues Fachpersonal rekrutieren können, was angesichts der Lage in diesem Berufsfeld eine Besonderheit ist.
Schließlich ist unlängst die Kindertagesstätte Tausendfüßler an der Adolf-Reichwein-Straße umgebaut und erweitert worden.