Rodenbach kauft Schlüsselgrundstück am Bahnhof

Diskussionspunkte gab es wenige im Haupt-, Finanz- und Sozialausschuss, dennoch war es eine sehr informative Sitzung mit einer positiven Perspektive für Rodenbach.
Rodenbach – So konnte Bürgermeister Klaus Schejna (SPD) dem Ausschuss mitteilen, dass der Haushalt 2022 ohne Auflagen bereits genehmigt und die Verwaltung damit handlungsfähig sei. Alexander Rohrbeck (SPD) sprach stellvertretend für seine Fraktion der Verwaltung ein Sonderlob aus. Er hob hervor, dass die Gebührenhaushalte Abfall und Abwasser ausgeglichen und dass die Gebühren für die Bürger genau richtig angesetzt seien.
Schejna konnte zudem eine positive Finanzrechnung 2021 bei einer Liquidität der Gemeinde von circa 6,9 Millionen Euro präsentieren. Für diese kommunalen Mittel legte der Bürgermeister eine Anlagerichtlinie für kommunale Geldanlagen vor. Gemäß der Hessischen Gemeindeordnung sind Kommunen verpflichtet, auf eine ausreichende Sicherheit und angemessenen Ertrag ihrer Geldanlagen zu achten. Ganz klar sind spekulative Finanzgeschäfte mit Steuergeldern verboten. Auf Nachfrage von Micheal Kempf (FDP) bestätigten der Bürgermeister Schejna und der Vorsitzende des Ausschusses Stefan Brehm, dass ausschließlich Wertanlagen zugelassen sind, die von den genannten Ratingagenturen bewertet wurden. „Es ist eine abschließende Liste. Wenn Sie so wollen, sind US-Rating Agenturen für Rodenbach zuständig.“, so Brehm.
Bahnhofsgelände soll umgestaltet werden
Wie wichtig für die Gemeinde der genehmigte Haushalt und die „flüssigen Mittel“ seien, das zeige sich vor allem unter Punkt fünf der Tagesordnung. Hier stellte Bürgermeister Schejna die Vorlage zum Grunderwerb in der Hainbornstraße 11 vor. Nach langjährigen und schwierigen Verhandlungen ist es der Gemeinde gelungen, mit der Erbengemeinschaft eine Einigung über einen Kaufpreis von 495 000 Euro zu erzielen. Das Grundstück grenzt unmittelbar an Parkplatz und Bahnhofsgelände an und ist für Rodenbach eine einmalige Gelegenheit, um den Bahnhofsplatz umgestalten zu können. Der Ausschuss stimmte geschlossen für den Grundstückskauf. Die erforderlichen Mittel werden überplanmäßig aus freier Liquidität bereitgestellt.
Gemeinde unterstützt Selbsthilfeprojekte
Einhellige Zustimmung des Ausschusses fand zudem die Förderung von Selbsthilfeprojekten in der Ukraine und in Sri Lanka. Unterstützt werden mit jeweils 1275 Euro die Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Main-Kinzig für Hilfsgüter für die Ukraine und die Hilfsaktion des Main-Kinzig-Kreises zur Unterstützung der Region Kalutara-Beruwala-Bentota in Sri Lanka, um Schulen, Kindergärten und ärztliche Versorgung zu unterhalten und auszubauen.
Bericht über Jugendarbeit in Rodenbach
Sehr ausführlich berichteten Julika Becker und André Keheggi vom Amt für Familie, Senioren und Soziales über die Jugendarbeit in Rodenbach. Zusammen mit Honorarkräften und Ehrenamtlichen sind sie im offenen Jugendtreff „Cassio“ im Bürgertreff Niederrodenbach und im „Upstairs“ in Oberrodenbach nicht nur Aufsichts-, sondern Bezugspersonen. „Wir sind Ansprechpartner für alle Themen, in emotionalen Hochs und Tiefs“, beschreiben die Jugendarbeiter ihre emotional anstrengende Tätigkeit. Die Gemeinde stellt zudem einmal monatlich das Jugendzentrum Niederrodenbach dem „Asperger-Treffen“ für Jugendliche aus dem Rhein-Main-Gebiet zur Verfügung.
Viele Angebote für Kinder und Jugendliche geplant
Weniger öffentlich sichtbar, aber für die erfolgreiche Arbeit bedeutend, sind die vielfältigen Kooperationen und Netzwerke beispielsweise mit anderen kommunalen Jugendangeboten, Schulen, Vereinen, dem Jugendamt und vielen mehr. Neben Events wie dem Mitternachtssport oder dem Beachvolleyballturnier veranstalten Becker und Keheggi Aktionstage in den Ferien. In den Osterferien stehen beispielsweise die Fußball-Olympiade und Ausflüge auf dem Programm, im Herbst unter anderem ein Kinder- und Jugendplenum und eine Halloweenparty. Noch vor den Ferienspielen im Sommer bieten die Jugendarbeiter Ausflüge für Jungen und Mädchen an. Die Freizeit für Jungs geht für drei Tage nach Oberbernhards, die Mädchen fahren nach Neuenahr. Zu den Aufgaben der Jugendarbeiter gehören auch Öffentlichkeitsarbeit, Vorbereitung und Organisation der Aktionen sowie bereichsübergreifende Tätigkeiten in der Verwaltung.
Auf der Website der Gemeinde sind alle Veranstaltungen sowie Infos zur aktuellen Jugendarbeit, den Ferienspielen und Fun-Wochen und zu den Jugendtreffs zu finden. Die Jugendarbeiter Julika Becker (Telefon 06184 59958) und André Keheggi (Telefon 06184 59959) sind im Rodenbacher Rathaus, Buchbergstraße 2, im Raum 13 zu finden. (Von Ulrike Pongratz)