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„Rodenbacher Satirische Weihnachten“ blicken mit viel Humor und Selbstironie auf das Fest

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Laura Jakobs sorgte für die Überraschung zum Finale, als sie – passend zum Lied gekleidet – gemeinsam mit Ensemble und Publikum „Oh Tannenbaum“ sang.
Laura Jakobs sorgte für die Überraschung zum Finale, als sie – passend zum Lied gekleidet – gemeinsam mit Ensemble und Publikum „Oh Tannenbaum“ sang. © Ulrike Pongratz

Sie sind wieder zurück auf der Bühne, die „Rodenbacher Satirischen Weihnachten“. Nach dreijähriger Pause hat das Team des Medientreffs in Zusammenarbeit mit Detlef Knoll, Inhaber der Bürgerstube Keese, zum elften Mal ein unterhaltsames und abwechslungsreiches Programm für einen gut zweistündigen Kleinkunstabend zusammengestellt. Mit viel Humor, ein wenig Sarkasmus und Selbstironie blickten die Weihnachtsskeptiker durchaus kritisch auf Rituale, Formen und sonstige Gewohnheiten und Gepflogenheiten rund um das Fest der Feste.

Rodenbach – Nicht fehlen durften auch eine etwas anders erzählte Weihnachtsgeschichte, spöttische Erzählungen, Dezemberwitze oder die Karikatur verschiedener Weihnachtstypen. Zwischen Lesungen, Parodien oder Sketchen kamen Melodien bekannter Weihnachtslieder in witzigen, verfremdeten Varianten zur Aufführung. Einige Sketche und Texte hatte das Team selbst verfasst, andere stammten von namhaften Autoren und Künstlern wie Udo Lindenberg, Gerhard Polt oder Axel Hacke.

Zum ersten Mal präsentierten die Darsteller ihre Stücke auf der Bühne in der Rodenbachhalle und im Bürgertreff Oberrodenbach und nicht wie sonst gewohnt im Medientreff oder Schützenhof, wo die Akteure sehr nahe am Publikum spielen. „Kleinkunst mit großem Abstand“ nannte es Detlef Knoll, der durch das Programm führte. Zur Einführung sagte er, dies sei heute eine Premiere und mache es für Darsteller wie Publikum doppelt spannend. „Sie sind heute unsere Versuchskaninchen.“

Der „Rodenbacher Udo-Lindenberg-Avatar“: Klaus Schneider las die Weihnachtsgeschichte.
Der „Rodenbacher Udo-Lindenberg-Avatar“: Klaus Schneider las die Weihnachtsgeschichte. © Ulrike Pongratz

Begeisterter Applaus aus dem Publikum

Die „Versuchskaninchen“ in der fast ausverkauften Rodenbachhalle hatten offensichtlich ihren Spaß an den „Satirischen Weihnachten“, die Show oben auf der Bühne kam unten im Saal sehr gut an. Begeisterten Applaus gab es für den „Rodenbacher Udo-Lindberg-Avatar“ Klaus Schneider, der die „Weihnachtsgeschichte à la Udo Lindenberg“ als Fortsetzungsgeschichte in drei Teilen vortrug. Wunderbar amüsieren konnte sich das Publikum über die Erzählung „Wenn es weihnachtet“ von Axel Hacke, der das Gefühlslebens eines Ehemannes ausmalt, der notorisch am Heiligen Abend das Geschenk für seine Frau besorgt. Mit Gerhard Polts „Abfent, Abfent“ waren Brigitte Hnilica und Angela Ewers den Weihnachtsbräuchen im Bayerischen Wald auf der Spur. Großes Vergnügen bereitete die Vorstellung von drei Weihnachtstypen, vorgestellt von Laura Jakob. Brigitte Hnilica und Jannik Nenner. Die Sketche „Winter früher und heute“ machten sehr anschaulich deutlich, wie sehr sich die Sicht auf viele Dinge verändert hat.

Unter dem Titel „Wetterbericht“ zeigten die Weihnachtssatiriker, dass über Schneefall oder glatte Straßen vor 50 Jahren als ein normales Ereignis von vergleichsweise geringem Nach-richtenwert berichtet wurde, worauf man sich einstellen konnte. Auch eine „zerrissene Hose“ – früher kaum ein Wort der Diskussion Wert – führt heute zu einer intensiven Befragung der möglicherweise involvierten Kinder und Eltern. Ein wenig mehr Aufmerksamkeit forderten die Erläuterungen von Detlef Knoll zum „Weihnachtsbrunch“ eines Mannes, der nicht kochen kann. Er las „Der Geschmack des Betrugs“ von Michael Buchinger. Begeisterten Applaus gab es für die musikalischen Darbietungen unter Leitung von Carola Winter, die den Abend am Piano begleitete.

„Satire schützt vor Weihnachten nicht“ dichtete Jannik Nenner, „Morgen kommt der Covid-Test“ textet Gabi Nelges auf die Melodie des bekannten Weihnachtslieds. Mit dem Lied „Da sprach der alte Weihnachtsmann“ – eine Parodie auf den Schlager „Da sprach der alte Häuptling der Indianer“ – brachten die Amigos alias Klaus Schneider und Detlef Knoll die Rodenbachhalle in Stimmung. Die Überraschung und der Clou der Vorstellung dürften wohl zum Abschluss eines höchst vergnüglichen Abends Laura Jakob gelungen sein: Geschmückt mit Kugeln und Lichterketten trat sie zum Finale zu „Oh Tannenbaum“ auf die Bühne und der ganze Saal sang mit. Freunde und Fans des Medientreffs, die ihren ehrenamtlichen Weihnachtssatirikern die Treue gehalten haben, erlebten einen gelungenen Wiedereinstieg.

Die Mitwirkenden

Nils Adam und Florian Lau-bach (Technik), Angela Ewers, Brigitte Hnilica, Laura Jakob, Detlef Knoll, Gabriele Nelges, Jannik Nenner, Klaus Schneider und Carola Winter. (Von Ulrike Pongratz)

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