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Daniel Henkel ist der neue Haupt- und Personalamtsleiter in Rodenbach

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Von: Patricia Reich

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Daniel Henkel ist vom Selbolder Rathaus ins Rodenbacher gewechselt und tritt hoch motiviert in die Fußstapfen des pensionierten Haupt- und Personalamtsleiter Udo Vitt.
Daniel Henkel ist vom Selbolder Rathaus ins Rodenbacher gewechselt und tritt hoch motiviert in die Fußstapfen des pensionierten Haupt- und Personalamtsleiter Udo Vitt. © Patricia Reich

„Ich bin wieder in meiner beruflichen Heimatgemeinde angekommen“, freut sich Daniel Henkel. Sein Vorgänger Udo Vitt ist am 31. Januar offiziell in den Ruhestand eingetreten (wir berichteten) und hat mit Henkel einen Nachfolger voller Tatendrang.

Rodenbach – In seinem Büro hat der neue Haupt- und Personalamtsleiter sich bereits weitestgehend eingerichtet. „Es stehen von Udo Vitt noch ein paar alte Akten hier, die ich noch durchgehen möchte“, sagt der 35-Jährige mit einem Blick auf Kartons in einer hinteren Ecke im Büro. Dicke Papierstapel sind jedoch (noch) nicht zu finden, hingegen aber große Bildschirme. Passend, denn das Thema Digitalisierung steht mit ganz oben auf der Liste von Themen, die Henkel nun angehen möchte.

Berufliche Laufbahn startete in Rodenbach

Rodenbach ist Henkel alles andere als unbekannt. Der Steinheimer absolvierte von 2006 bis 2008 seine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten im Rodenbacher Rathaus. „Danach wurde ich unbefristet übernommen und habe in der Finanzverwaltung meine ersten beruflichen Schritte unternommen. Als stellvertretender Kassenverwalter war ich dort bis 2014 tätig“, fasst Henkel seinen Werdegang im Gespräch mit unserer Zeitung zusammen.

Von Anfang an fühlte er sich privat sowie dienstlich sehr mit der Gemeinde verbunden. Allerdings wollte er sich auch beruflich weiterentwickeln. „Die Positionen, die ich anstrebte, waren allerdings besetzt“, erklärt er seinen Wechsel ins Langenselbolder Rathaus.

Amtsleiter in Langenselbold

In der Gründaustadt war er ab Oktober 2014 in der Finanzverwaltung, als Kassenverwalter und als Leiter der Vollstreckungsstelle und an der Stelle dann als stellvertretender Amtsleiter tätig. 2020 schloss er seine Fortbildung zum Verwaltungsfachwirt ab. Noch unter dem damaligen Bürgermeister Jörg Muth wurde er mit der Aufgabe betraut, als Leiter das Amt für soziale Dienste und Personal aufzubauen. Als im Frühjahr 2022 allerdings die Stelle als Amtsleiter in Rodenbach ausgeschrieben wurde, sei dies „ein glücklicher Zufall“ gewesen. „Es war immer mein Ziel, möglichst zu meinen beruflichen Wurzeln zurückzukehren.“

Da der Kontakt zum Rodenbacher Rathaus nie abgebrochen ist, sei er gleich über die vakante Stelle informiert gewesen, die er per offiziellem Bewerbungsverfahren dann auch erhalten hat.

Seit dem 1. August 2022 sitzt er wieder in Rodenbach und nutzte die Monate bis zur Verabschiedung von Vitt für eine geordnete Übergabe. „Udo Vitt hatte einen maßgeblichen Anteil an meiner Ausbildung damals und so schließt sich der Kreis quasi.“

Für den neuen Amtsleiter sei vor allem die „wunderbare menschliche Komponente“ im Rodenbacher Rathaus etwas Besonderes und er freue sich darauf, die Gemeinde mitzugestalten. Die Aufgaben und Themenfelder im Hauptamt sind breit gefächert. Auf die Frage hin, welche der umfassenden Aufgaben und Themen Henkel am meisten reizen, ist die prompte Antwort: „Das Kommunalrecht.“

Digitalisierung vorantreiben

Aber es stehen noch weitere große Themen auf seiner To-do-Liste. „Die Digitalisierung wird uns noch sehr beschäftigen. Rodenbach ist hier schon relativ gut aufgestellt, doch es gilt, das noch weiter voranzutreiben und die Verwaltungsleistungen schnellstmöglich für den Bürger einfacher zugänglich zu machen. Die schnellere Abwicklung bedeutet gleichzeitig auch für die Verwaltungsmitarbeiter eine Entlastung.“

Woran noch gearbeitet werde, sei die interne Digitalisierung. „Das Ziel ist es, dass wir volldigital arbeiten, beispielsweise bei den Akten, dem Management und dem Versenden von digitaler Post. Das wollen wir noch angehen.“ Allerdings sei das eine Aufgabe, die vom bestehenden Personal abgebildet werden müsste und zudem auch Geld koste. Daher werde die Umsetzung noch etwas Zeit beanspruchen.

Fachkräftemangel ist eine große Herausforderung

Der zweite große Themenkomplex ist das Personal. „Der Fachkräftemangel ist nicht nur in der Kinderbetreuung, sondern in allen Bereichen, auch in den Verwaltungen, angekommen“, skizziert Henkel die Situation. Da in naher Zukunft die sogenannten „Babyboomer“ sich in den Ruhestand verabschieden werden, gelte es, sich für die Zukunft weiterhin gut aufzustellen. Laut Henkel setze das die Gemeinde bereits erfolgreich um. „Wir legen einen Schwerpunkt in die Ausbildung und Personalbildung. Das Gehalt ist über das Tarifrecht festgelegt, aber hinzukommt die Förderung der Gemeinschaft. Wir wollen vorhandenes Personal halten, indem wir ein sehr gutes Arbeitsklima vorhalten. Wir wollen stets ein guter Arbeitgeber sein“, fasst Henkel die Ziele zusammen.

Vor allem in der Kindertagesbetreuung gebe es sehr viele Wechsel und wenige Fachkräfte. „Das ist ein Strukturproblem, das auch auf höherer Ebene angegangen werden muss.“ Henkel denke da an den Einbezug von weiteren Arbeitskräften neben den Fachkräften in der Kinderbetreuung. „Wenn da die Vorgaben etwas aufgeweicht werden würden, hätte das eine große Wirkung. Und die Arbeit muss natürlich auch gut bezahlt werden, das kommt im Endeffekt der Gesamtgesellschaft zugute.“

Gutes Arbeitsklima vorhalten

Das Gehalt sei aber nur ein Teil der Personalakquise. „Man lebt auch viel von der Gemeinschaft und dem Team.“ Ziel sei es, die Kinderbetreuung zu gewährleisten und bestmöglich abzubilden.

Damit die Mitarbeiter sich wohlfühlen, hat die Gemeinde einige Benefits wie Yoga-Stunden, Zuschüsse beim Besuch des Gesundheitstreffs und bei Fitnessstudios sowie das Jobbike-Leasing zu bieten. Derzeit werde zudem geprüft, das 49-Euro-Ticket zu bezuschussen, erzählt Henkel. „Bei der Suche nach Fachpersonal befinden sich die Kommunen leider in Konkurrenz zueinander und müssen sich von den anderen abheben.“

Planung für 1000-Jahr-Feier angelaufen

Doch neben den beiden großen Themenkomplexen, die ihn langfristig begleiten werden, stehen auch eher mittel- und kurzfristige Aufgaben an. „Wir sind in der Umsetzung des Archivwesens im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit, die Betreuung des Medientreffs ist für mich neu und da muss ich mich noch weiter reinarbeiten, wir sind am On-Demand-Projekt dran und gehen langsam in die Planung für die 1000-Jahr-Feier der Gemeinde, um 2025 gut aufgestellt zu sein“, fasst Henkel zusammen, für den die Organisation eines Festes Neuland ist.

„Das vergangene halbe Jahr habe ich genutzt, um anzukommen und gewisse Strukturen neu zu schaffen. Im Moment sind wir dran, uns zukunftsorientiert aufzustellen“, summiert Henkel. „Ich bin sehr zufrieden, dass es mit der Stelle in Rodenbach geklappt hat. Es ist für mich persönlich und beruflich ein guter Schritt. Ich freue mich auf Strukturen mit einem regulären Arbeitsablauf. Ich bin nicht der Mensch, der seinen Job gerne wechselt und hier in Rodenbach fühle ich mich sehr verbunden“, sagt der neue Haupt- und Personalamtsleiter, der sich auch in Rodenbacher Vereinen wie beim FCE Oberrodenbach engagiert, abschließend. (Von Patricia Reich)

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