Das Baugebiet Am Reuterspfad in Ronneburg ist Geschichte

Nahezu ausgelassen war die Stimmung der Gemeindevertretung auf ihrer letzten Sitzung. Nach 55 Minuten war sie bereits vorbei und bot dennoch ausreichend Zeit für wichtige Beschlüsse, Mitteilungen und das ein oder andere Späßchen am Rande. Ein Grund für die schnelle und durchgängig einstimmige Annahme der Anträge waren die vorhergegangenen Diskussionen im Haupt- und Finanzausschuss.
Ronneburg – So empfahl der Ausschuss mit Alexander Köhler als Vorsitzendem die Annahme des Entwurfs der Haushaltssatzung sowie der Anlagen für das Haushaltsjahr 2022. Aufgrund der späten Genehmigung des Haushalts 2021 konnten einige Maßnahmen noch nicht umgesetzt werden und müssen teilweise auf das Jahr 2022 verschoben werden. Somit schließt der Haushalt mit einem Überschuss von rund 653 000 Euro ab. Köhler lobte die stabile Haushaltslage, den ausgeglichenen Ergebnishaushalt und den Überschuss im Finanzhaushalt. „Mit Blick auf die Hebesätze haben wir eine gute Nachricht für die Bürger, denn wir belasten keinen“, resümiert der Vorsitzende. Das sei trotz Pandemie ein gutes Zeichen. Auch bei den Abwassergebühren wird es keine Erhöhung geben und die Rücklagen können für Investitionen aufgebraucht werden. Ebenso stabil sei der Gebührenhaushalt. Einzige Ausnahme bilden die Abfallgebühren, die sich leicht erhöhen. Nach einer Ausschreibung übernimmt ab Januar die Firma Weisgerber die Abfallentsorgung. Hierbei handele es sich aber um „eine moderate Erhöhung im einstelligen Bereich“, zeigt sich Roland Reidel, Fraktionsvorsitzender der CDU, zufrieden. Auch Köhler bestätigte: „Wir haben einen sehr guten Deal abgeschlossen mit einer sehr guten Firma.“ Somit wurde nicht nur der Haushalt einstimmig abgesegnet, sondern auch die Anpassung der Abfallgebühren.
Grundstückseigentümer lehnten ab
Eine wichtige Mitteilung hatte Bürgermeister Andreas Hofmann (SPD) für die Gemeindevertreter: Das geplante Neubaugebiet „Am Reuterpfad“ in Altwiedermus, auf dem 25 Parzellen für die Wohnbebauung geplant waren, wird nicht weiter von der Gemeinde fortgeführt werden. „Das Angebot der Gemeinde ist nicht auf das Wohlwollen der Grundstückseigentümer getroffen, daher nehmen wir Abstand von den Plänen“, erklärt Hofmann die Hintergründe. Im neuen Jahr soll laut Hofmann über eine neue Wohngebietsentwicklung im Ausschuss beraten werden.
Lokales Unternehmen soll Gewerbefläche erhalten
Neu entstehen soll am Ortseingang Hüttengesäß ein Lager mit Werkstatt und Verkaufsraum für ein ortsansässiges Unternehmen. „Wir hatten die Fläche vorher schon zur gewerblichen Nutzung vorgesehen“, fasst Hofmann zusammen, „so ist es ein stimmiges Konzept, dort einen Gewerbebetrieb anzusiedeln.“ Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Habermann und Roland Reidel (CDU) bekräftigten, dass das Vorhaben zu den Planungen passen würde. Demnach gaben alle Gemeindevertreter einstimmig grünes Licht für einen entsprechenden Aufstellungsbeschluss.
Jürgen Waitz, Vorsitzender der Gemeindevertretung, hob nach der Abstimmung hervor, dass es gut sei, einen für Ronneburg wichtigen Betrieb zu halten, der auch Arbeitsplätze sichere. „Solche Betriebe passen zu unserer Gemeinde. Ein Logistikunternehmen weniger.“
Kreis übernimmt Mehrzweckraum
Zudem wurde beschlossen, dass der vor 30 Jahren gebaute Mehrzweckraum zwischen Ronneburgschule und Mehrzweckhalle an den Main-Kinzig-Kreis als Schulträger übergeht. Hierzu erhielt die Gemeinde eine Ausgleichszahlung von 72 000 Euro. Mit dem Wechsel zum „Pakt für den Nachmittag“ übernahm „Die Gute Laune“ den vormals von der Gemeinde für die Betreuung und Verpflegung der Schulkinder genutzten Raum. Außerdem sei eine intensive Sanierung der Grundschule durch den Kreis geplant, die den Raum mit einschließe, sagt Hofmann. „Wir haben die Begegnungsstätte in Hüttengesäß, somit können wir den Raum guten Gewissens übergeben.“ (Von Patricia Reich)