Klaus Euler hat einen Ronneburg-Kalender für den guten Zweck gestaltet

Alles begann mit der Renovierung der Walcker-Orgel in der evangelischen Kirche in Hüttengesäß. Klaus Euler, der 28 Jahre lang im Kirchenvorstand aktiv war und seit 1992 als Küster für die Kirchengemeinde tätig ist, hatte eine pfiffige Idee, die er 2002 in die Tat umsetzte: Der leidenschaftliche Hobbyfotograf stellte seine schönsten Aufnahmen in einem Kalender zusammen.
Ronneburg – Ein Teil der Einnahmen floss in die besagte Renovierung. Seitdem erscheint jährlich „Eulers Fotokalender“ mit Aufnahmen rund um die Gemeinde. In diesem Jahr fließen pro verkauftem Exemplar drei Euro in das Projekt Kirchgarten.
„Seit 2001 bin ich für den Kalender am Fotografieren“, erzählt Euler bei einem Treffen mit unserer Zeitung im Pfarrgarten der Kirche in Hüttengesäß. Ein Bauzaun hält Besucher davon ab, die Baustelle zu betreten. Ein Anbau, der später einmal eine öffentliche, behindertengerechte Toilette werden soll, ist bereits gemauert. Ein Haufen mit Bauschutt und abgesägte Bäume zieren das Gelände des ehemaligen Friedhofs. Für den Umbau im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms der Gemeinde will er mit dem diesjährigen Kalender Geld akquirieren.
„Damals, beim ersten Kalender, wurden 175 Exemplare verkauft. Es gab viele Anfragen bis in den Januar hinein“, erinnert sich der 71-Jährige. Ganze Straßenzüge hätten den Kalender erworben.
Fast 90 verkaufte Exemplare pro Jahr
Damals habe er noch Kalender-Rohlinge gekauft und die Fotos von Hand eingeklebt. „Ich habe mal in der Qualitätssicherung gearbeitet, daher nehme ich alles sehr genau und wollte, dass der Kalender ordentlich ist. Also habe ich zunächst eine Schablone angefertigt, damit alle Fotos auch gerade sind“, erzählt der gelernte Elektroinstallateur mit einem Schmunzeln. Heute lässt er die Kalender auf Bestellung drucken. Im Schnitt hat er in den letzten Jahren 80 bis 90 Exemplare verkauft.

Zu seinen „Stammkunden“ zählen vor allem Bürger, die tief mit der Gemeinde verwurzelt sind. „Ein älterer Mann sagte zu mir, ich könne ihm den Kalender jedes Jahr bringen, solange er lebe“, sagt Euler. Auch gebe es ein Ehepaar, das stets für sich und die drei erwachsenen Kinder jeweils ein Exemplar bestellt.
Abnehmer auch in den USA
Aber es kämen auch immer mehr Anfragen von jüngeren Leuten, die den Kalender für ihre Eltern als Weihnachtsgeschenk kaufen. „Meist haben die Eltern einmal in Ronneburg gelebt und die Kinder wollen ihnen etwas Persönliches aus ihrer alten Heimat schenken“, erklärt Euler. Einige Exemplare reisen auch über den großen Teich in die Ronneburger Schwesterngemeinde Amana in Iowa, USA. „Die freuen sich immer über Bilder aus der Heimat ihrer Vorfahren.“ Und die gibt es passend zu jedem Monat.
„Manche Fotos entstehen vorher im Kopf und ich gehe gezielt los, um sie zu machen, manche spontan bei Spaziergängen“, erzählt Euler, der seit den 1970er Jahren das Fotografieren als sein Hobby entdeckt hat. „Früher bin ich mit der großen Canon und einem L-Objektiv herumgezogen, doch das ist mir zu schwer geworden. Heute nutze ich eine kleine Kamera, die ich eigentlich immer dabei habe.“
Vor allem die Ronneburg sei als Motiv sehr beliebt. Daher sind auch im aktuellen Kalender viele Fotos mit der Burg aus verschiedenen Perspektiven und zu verschiedenen Jahreszeiten zu finden. Aber auch Aufnahmen im Marköbeler Wald oder ein Panoramablick auf Frankfurt vom Pfingstberg aus hat er für die diesjährige Ausgabe ausgewählt.

„Im September und Oktober gehe ich die rund 20 Motive durch, die ich im Jahr für den Kalender gesammelt habe, und wähle zwölf aus, die gut passen. Danach werfen meine Frau und meine Tochter noch ein Auge drauf“, verrät Euler.
Ab und an gebe es auch ein Veto seitens seiner Familie. „Zum Beispiel gibt es eine Nahaufnahme von einem Klatschmohn, die meine Tochter nicht so schön fand, aber meine Frau und ich haben sie überstimmt.“
Kalender gibt es in drei Formaten
Seine Tochter war es auch, die vorgeschlagen hat, einen Tischkalender anzubieten. „Wir haben daheim kaum Platz an den Wänden für Kalender, so kam meine Tochter auf die Idee.“
„Eulers Fotokalender 2022 mit Natur- und Dorfansichten sowie Aus-, Ein- und Burgblicke“ sind in drei Formaten zu erwerben: In DinA4 und als Tischkalender zu je 17 Euro und in DinA3 als Panoramakalender für 29 Euro. Drei Euro pro verkauftem Exemplar fließen in das Projekt Kirchgarten. Gerne kann auch mehr bezahlt werden. Der Überschuss kommt ebenfalls dem Projekt zugute.
Ende November wird im Mitteilungsblatt der Kirche „Gute Nachrichten“ ein Bestellzettel beiliegen. Die Kalender können aber auch direkt bei Klaus Euler per E-Mail an eulerskalender@ gmail.com bestellt werden.
Als Nächstes plant Euler den Verkauf eines pfälzischen Weins aus Edenkoben, der den Namen „Ronneburger Kirchenstück“ tragen soll – selbstverständlich auch für den guten Zweck. Der Gewinn soll ebenfalls in die Kirchengemeinde fließen. (Von Patricia Reich)