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Ausbau der Kläranlage Schöneck/Niederdorfelden schreitet voran

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Bei der Erweiterung der Gemeinschaftskläranlage Schöneck und Niederdorfelden ist derzeit das Baufeld zwei mit der Errichtung eines SBR-Reaktors an der Reihe. Ende 2024 soll der Ausbau beendet sein.
Bei der Erweiterung der Gemeinschaftskläranlage Schöneck und Niederdorfelden ist derzeit das Baufeld zwei mit der Errichtung eines SBR-Reaktors an der Reihe. Ende 2024 soll der Ausbau beendet sein. © Thomas Seifert

Es ist jetzt etwas mehr als eineinhalb Jahre her, dass mit dem Großprojekt Erweiterung der Kapazität der Gemeinschaftskläranlage der Gemeinden Schöneck und Niederdorfelden begonnen wurde. Baufeld eins ist nahezu abgeschlossen, derzeit wird auf Baufeld zwei ein SBR-Reaktor errichtet.

Schöneck/Niederdorfelden – „Die Kläranlage ist in die Jahre gekommen, die Bevölkerung der beiden Gemeinden gestiegen und deshalb musste dringend etwas getan werden. Aufgrund der räumlichen Enge der Anlage auf Karbener Gemarkung war die Planung nicht ganz einfach. Deshalb wurde auch mit dem Darmstädter Professor Wagner ein externer Prüfer eingebunden, der speziell für den SBR-Reaktor Berechnungen angestellt hat, um für diesen Teil der Abwasserklärung eine Betriebserlaubnis zu bekommen“, berichtet Hans-Jürgen Merget, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung im Schönecker Rathaus bei einer Begehung.

Doppelte Menge an Abwasser kann zukünftig verarbeitet werden

Im ersten Baufeld wurde ein 500 Kubikmeter fassendes Speicherbecken gebaut, das zum Beispiel bei Starkregenereignissen dafür sorgen soll, dass der Anlage nur soviel Abwasser kontinuierlich zugeführt wird, wie sie verarbeiten kann. Im zweiten Schritt entsteht nun der 800 Kubikmeter fassende SBR-Reaktor, der aus drei Klärschritten nur noch zwei macht (siehe Infobox).

„Mit den vorhandenen Anlagen erreichen wir dann eine Verdoppelung der Menge an Abwasser, die verarbeitet werden kann“, stellt Merget fest. Für den SBR-Reaktor hatte man sich vor allem deshalb entschieden, weil er relativ wenig Platz wegnimmt, der auf dem Areal der Anlage Mangelware ist. Neben dem eigentlichen Gebäude für den Reaktor, welches sechs Meter tief in die Erde eingelassen ist, entsteht noch ein Maschinenhaus mit der notwendigen Anlagen- und Messtechnik.

Kosten um 30 Prozent gestiegen

Platz auf dem Gelände gibt es im hinteren Teil zudem für einen neuen Faulbehälter mit angeschlossenem Blockheizkraftwerk (BHKW), wo der Klärschlamm bei der weiteren Verrottung Methan abgibt, das wiederum als Energie im BHKW genutzt wird. Mit dem entstandenen Strom und der Wärme soll ein Großteil des anfallenden Energieverbrauchs abgedeckt werden, berichtet Merget. Die bestehende Holzpelletanlage wird allerdings weiter als Reserve vorgehalten. Außerdem wird auf dem Dach des Trakts mit Büro, Labor, Sozialräumen und der Faulschlammentwässerung ebenso wie auf dem Dach der Faulhalle Photovoltaik installiert, dessen künftige Kapazitäten derzeit ermittelt werden. Für diese Technik, den neuen Faulturm und das BHKW entsteht noch ein weiteres kleines Betriebsgebäude.

Auch die Rechen der Nachklärbecken sind in die Jahre gekommen und werden nach Angaben von Merget im Zuge der Erweiterung ersetzt, was rund 500 000 Euro Zusatzkosten verursacht. „Die erste Baukostenschätzung lag bei Abschluss der Planung bei 12,5 Millionen Euro. Inzwischen ist sie durch die steigenden Kosten für Material auf dem Bausektor auf etwa 16 Millionen Euro gestiegen, inklusive dem Austausch der Rechen. Der Mehrbedarf von rund 30 Prozent liegt aber immer noch unter dem mit 37 Prozent bei der Wohnungsbauwirtschaft.“

Fertigstellung voraussichtlich Ende 2024

Merget führt das auch darauf zurück, dass man keinen Generalunternehmer mit dem Projekt beauftragt hat, sondern selbst die Ausschreibungen für die einzelnen Baufelder vornimmt. Trotz einiger Probleme im Zeitablauf ist der Planer nach Aussage des stellvertretenden Fachbereichsleiters guter Dinge, dass die Erweiterung der Gemeinschaftskläranlage Ende 2024 abgeschlossen sein wird.

(Von Thomas Seifert)

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