Feuerwehr Schöneck leistet in drei Jahren 40 400 Stunden ehrenamtliche Arbeit

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause konnte die Feuerwehr Schöneck wieder eine Jahreshauptversammlung abhalten. Gemeindebrandinspektor Thomas Walter konnte neben vielen Feuerwehrangehörigen auch Landrat Thorsten Stolz, Bürgermeisterin Cornelia Rück und Verwaltungsmitarbeiter, den Vorsitzenden der Gemeindevertretung Klaus Ditzel sowie Abordnungen von Teilen der in Schöneck politisch aktiven Parteien begrüßen. Auch Kreisbrandinspektor Markus Busanni nahm teil.
Schöneck – Drei Jahre, zwei davon unter Corona, in einen Rückblick zu packen, war für alle Berichtenden eine große Herausforderung. Stolz war Walter, dass es durch die strikten Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln trotz Einsatzbetrieb zu keiner Infektion innerhalb der Feuerwehr kam. Erfreulich war der Blick in die Personalstatistik. In Summe kam es durch die Pandemie zu keinen Personalverlusten. Beinahe 110 Männer und Frauen versehen nach wie vor ihren unentgeltlichen Dienst für die Bürger.
Neue Mannschaftstransportwagen angeschafft
Weniger erfreulich war ein Blick auf die Ausbildungsveranstaltungen, die ab März 2020 auf Standort-, Kreis-, und Landesebene plötzlich nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt möglich war. Deutliche Kritik richtete Walter an die Verantwortlichen des Landes. „Gerade die Ausbildung von Führungskräften an der Hessischen Landesfeuerwehrschule in Kassel wurde in den vergangenen beiden Jahren so gut wie nicht durchgeführt“, so die Mitteilung der Wehr Schöneck. „Dies wird die Feuerwehren in den kommenden Jahren vor besondere Herausforderungen stellen.“
Zwei neue Mannschaftstransportwagen (MTW) für je 70 000 Euro wurden in Büdesheim und Kilianstädten als Ersatz für jeweils über 20 Jahre alte Vorgänger in Dienst gestellt. Die Finanzierung wurde durch die Fördervereine und die Gemeinde Schöneck geleistet. Zusätzlich wurde für die Gemeindebrandinspektion ein Kommandowagen (Kdow) als beschafft. Auch hierbei handelt es sich um eine Ersatzbeschaffung. In Oberdorfelden wurde mit einem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug 10 (HLF 10) ebenfalls ein in die Jahre gekommenes Fahrzeug ersetzt.
Sechste Sirene ist in Planung
Im Bereich des Katastrophenschutzes wurde ein Stromerzeuger beschafft, der in Büdesheim stationiert ist. Perspektivisch soll ein vergleichbares Gerät für Kilianstädten beschafft werden. Zudem wird voraussichtlich noch in diesem Jahr eine sechste Sirene in Schöneck installiert, die wie die fünf anderen durch eingebaute Photovoltaik und Stromspeicher autark funktioniert.
Neben dem Einsatz beim hiesigen Hochwasser 2021 (wir berichteten) waren Schönecker Einsatzkräfte auch im Ahrtal. Für die Ukraine stellten die Kameraden nicht mehr benötigtes Gerät wie Strahlrohre und 49 Flaschen für Pressluft zur Verfügung. Aufsummiert wurden im Bereich der Einsatzabteilung in den Jahren 2019 bis 2021 etwa 25 800 Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit aufgewendet.
Keine Sorgen um Nachwuchs
Mit 45 Jugendfeuerwehrleuten ist der Nachwuchs der Einsatzabteilungen weiterhin gesichert. Coronabedingt mussten auch hier viele Veranstaltungen entfallen oder online abgehalten werden. Hier fielen noch mal etwa 13 600 Stunden ehrenamtliche Arbeit an. Die Minifeuerwehr besuchen 35 Kinder von sechs bis zehn Jahren (923 Stunden). Inklusive Brandschutzerziehung kommt die Feuerwehr Schöneck in den vergangenen drei Jahren auf 40 407 Stunden für die Bürger.
Bürgermeisterin Rück dankte den Ehrenamtlichen und betonte die Bedeutung der Wehr im Gemeindeleben. Sie gab ebenfalls einen kurzen Ausblick auf den bevorstehenden Neubau des Feuerwehrhauses in Oberdorfelden. Auch Landrat Stolz zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Feuerwehr. Dem schlossen sich Kreisbrandinspektor Busanni und die politischen Vertreter an. Als Höhepunkt wurden vier Feuerwehrleute in die Einsatzabteilung übernommen. Beförderungen und Ehrungen werden auch dieses Jahr wieder an einem separaten Tag des Ehrenamts vorgenommen. jow