Feuerwehren aus Kilianstädten und Traiskirchen in Österreich feiern 50-jährige Partnerschaft

Die Partnerschaft der Feuerwehren aus Kilianstädten und Traiskirchen in Österreich besteht nicht nur auf dem Papier. Die Verbundenheit zwischen den beiden kommunalen Hilfsorganisationen, die inzwischen seit 51 Jahren besteht, wird regelmäßig mit gegenseitigen Besuchen zu Feiern und Festlichkeiten des Brandschutzes, zu Veranstaltungen der beiden Gemeinden sowie der jeweiligen Regionen gepflegt.
Schöneck/Berchtesgaden – „Ihren besonderen, herausragenden Charakter erfuhr die Partnerschaft durch die über Generationen gewachsenen Freundschaften zwischen Personen und Familien“, berichtet die Kilianstädter Feuerwehr. „Der hessische Dialekt gehört beim Traiskirchner Gschnaß (Fastnacht) genauso dazu wie die Wiener Mundart bei der Beachparty oder dem Geburtstag. Ebbelwei und Grüner Veltliner sind beim jeweiligen Gegenüber wohlbekannt.“
Pandemiebedingt mussten jedoch im Jahr 2020 sämtliche Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Partnerschaft entfallen. Und so beschlossen die jeweiligen Vereinsvorstände und Partnerschaftsbeauftragten ein feierliches Treffen unter Einhaltung der pandemiebedingten Vorgaben in Berchtesgaden, „unter dem Patronat von König Watzmann“. Riesengroß war dementsprechend die Wiedersehensfreude, als beide Busse am Treffpunkt eintrafen, „einem bekannten ortsansässigen Lebensmittelbetrieb, welcher die Wurzeln des gelben Enzians in trinkbare Flüssigkeit verwandelt“, wie die Feuerwehr berichtet.
Besuche von Salzbergwerk und Königssee
Den Auftakt des Rahmenprogramms bildete der Besuch des ältesten aktiven deutschen Salzbergwerkes. Zünftig gewandet durchfuhr man mit der Besuchergrubenbahn den salzigen Heilstollen und erfuhr die Abbaumethoden im Verlauf der Jahrhunderte.
Der Besuch des Berchtesgadener Landes ohne sein Schmuckstück, den Königssee, ist undenkbar. Das Elektroschiff MS Jenner nahm die Freunde zur Reise auf dem fjordartigen Gewässer auf. Ziel war die malerische Halbinsel mit Kirchlein St. Bartolomä zu Füßen der Watzmann-Ostwand. „Die Klänge der Trompete zur Echowand inspirierten die Gäste an Bord zu fröhlichen Chor-Gesängen“, berichtet die Feuerwehr.
Das strahlende Wetter lud geradezu zum Höhepunkt der Reise ein: die Fahrt zum Kehlstein, einem wundervollen Aussichtsberg mit Blick zum Watzmann, dem Hohen Göll, dem Königssee und der Schlafenden Hexe. „Einen nicht unerheblichen Aspekt bildete die historische Authentizität des Ortes in der gemeinsamen deutsch-österreichischen Historie.“
Austausch von Freundschaftsglocken
Doch selbstverständlich kann ein solches Ereignis nicht ohne ein formales Zusammentreffen stattfinden. Der Kommandant der Traiskirchener Feuerwehr, Brandrat Oliver Stocker, und der Vorsitzende des Kilianstädter Feuerwehrvereins, Matthias Steul, sowie die Partnerschaftsbeauftragten betonten die herausragende Verbundenheit über mittlerweile drei Generationen. Sogar acht mitgereiste Gründungsmitglieder fanden sich an den Tischen.

Nach dem Aussprechen von formellen Ehrungen überreichte man sich gegenseitig ein ganz besonderes Erinnerungs- und Anerkennungspräsent: jeweils eine handgefertigte Glocke aus Messing. Ein würdiger Ausstellungsort würde man in den jeweiligen Gerätehäusern nach der Einweihung finden.
Schutzpatron zum 100. Geburtstag
Ein weiteres hochwertiges Geschenk überreichte Brandrat Stocker seinen Kilianstädter Kameraden, deren Feuerwehr im vergangenen Jahr ein weiteres Jubiläum zu verzeichnen hatte: ihren 100. Geburtstag. Ein aus Holz kunstvoll gefertigter Schutzpatron der Brandschützer, St. Florian, soll auch für die kommenden einhundert Jahre seine schützenden Hände über seine Jünger halten.
„Viel zu schnell ging das eindrucksvolle Wochenende vorbei“, so die Brandschützer. „Das eine oder andere Tränchen blieb zurück, als sich die Freunde auf ihren Heimweg begaben – in der Hoffnung, sich beim nächsten Mal wieder unter normalen Bedingungen wiederzusehen. (jow)