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Kindertagespflege in Schöneck feiert „25 Jahre plus eins“

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Sie blicken auf 25 Jahre +1 Kindertagespflegeprojekt in Schöneck zurück: Hedwig Gawlitt und Britta Farr vom Kindertagespflegebüro der Gemeinde Schöneck (vorne) sowie Sabine Hübschmann, Annika Rohrberg, Karolin Huhn und Bürgermeisterin Conny Rück (hintere Reihe von links).
Sie blicken auf 25 Jahre +1 Kindertagespflegeprojekt in Schöneck zurück: Hedwig Gawlitt und Britta Farr vom Kindertagespflegebüro der Gemeinde Schöneck (vorne) sowie Sabine Hübschmann, Annika Rohrberg, Karolin Huhn und Bürgermeisterin Conny Rück (hintere Reihe von links). © Georgia Lori

Eigentlich hätte das Kindertagespflegeprojekt der Gemeinde Schöneck schon im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Bedingt durch Corona haben die Tagesmütter diesen Termin im Rahmen einer vorweihnachtlichen Feier nun nachgeholt. Im Rathaus in Büdesheim gab es viel zu erzählen – von den Anfängen, persönlichen Erlebnissen und Veränderungen in der Tagespflege.

Schöneck – Den Spaß an ihrer Arbeit mit den ihnen anvertrauten Kindern lassen sich Annika Rohrberg, Karolin Huhn, Hedwig Gawlitt und Sabine Hübschmann nicht nehmen. Irene Krahl ist die fünfte Tagesmutter in der Runde, doch wegen Krankheit an diesem Tag nicht anwesend. Gawlitt aus Oberdorfelden ist seit 26 Jahren in der Tagespflege tätig. Die 59-Jährige hat die Qualifikation, fünf Kinder gleichzeitig zu betreuen. „Damals haben wir die Tagespflege in Schöneck aufgebaut“, erinnert sie sich.

Von der Büroarbeit zur Kinderbetreuung

Gemeinsam mit Jutta Andes und Ursula Dietz-König wurden zunächst Tagesmütter gesucht. Dietz-König leitete viele Jahre das hessische Kindertagespflegebüro in Maintal. Gawlitt, Mutter von drei Kindern, nahm ein Kind bei sich auf. Doch dabei blieb es im Haushalt der gelernten Hauswirtschafterin nicht.

Karolin Huhn (45) aus Büdesheim hat zwei eigene Kinder. Die gelernte Konditorin feierte im vergangenen Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum in der Tagespflege. Die 34-jährige Annika Rohrbeck wohnt auch in Oberdorfelden. „Meine Ausbildung zur Tagesmutter habe ich 2019 begonnen und betreue aktuell vier Kinder“, sagt Rohrbeck, die gelernte Kauffrau im Einzelhandel ist. Sabine Hübschmann wohnt in Kilianstädten und kommt aus Thüringen. Sie arbeitete zwölf Jahre im Büro. Ihr erstes Kind wurde von einer Tagesmutter in Hanau betreut. Die mittlerweile dreifache Mutter betreut nun selbst als Tagesmutter zwei Kinder. Hübschmann und Krahl sind die beiden Neuen im Team.

Am Anfang gab es 15 Tagesmütter

Im Jahr 2011, als es noch wenig Betreuungsplätze in U3-Einrichtungen gab, bestand das Team aus 15 Tagesmüttern. Sie gingen teils in ihre alten Berufe zurück oder stellten sich neuen Herausforderungen, gibt Britta Farr vom Kindertagespflegebüro der Gemeinde Schöneck Auskunft. „15 Tagesmütter werden wir nie mehr werden, dafür gibt es mittlerweile zu viele Plätze für U3-Kinder. Bei sechs, sieben Tagesmüttern würden wir uns gut einpendeln“, sagt Farr. Sie selbst hat 2002 die Tagespflege übernommen, als Nachfolgerin von Andes.

Gawlitt spricht von „einem schweren Anfang“. Damals habe man für die ersten drei Kinder weder eine Pflegeerlaubnis noch eine Grundqualifikation benötigt. Heute gebe es eine Reihe von Fortbildungen. Farr räumt ein, dass es zu Beginn auch keine Vernetzung der Tagesmütter untereinander oder mit der Gemeinde gegeben habe. Es sei zunächst darum gegangen, die Tagespflege von dem privaten, vertragslosen Bereich auf feste Beine zu stellen.

300 Stunden werden für die Qualifikation benötigt

Für die Gemeinde seien mit der Tagespflege viele zuverlässige Betreuungsplätze entstanden. Bürgermeisterin Conny Rück merkte an, dass man im Ausschuss für Soziales, Familie, Jugend und Kultur immer versucht habe, die Tagespflege als weiteres, schönes Angebot neben einer Kindertagesstätte attraktiv zu machen. „Die Ausbildung ist eine Herausforderung, aber wichtig“, sagt Rück. Sie sei den Tagesmüttern von Herzen dankbar, dass diese für die Kleinen die Verantwortung übernähmen.

Die Qualifikation von einst 45 Stunden, liege nun bei 300 Stunden. Die Kurse würden nicht immer zeitnah angeboten. Oft dauere es bis zu einem Jahr bis Tagesmütter beginnen könnten, ein Kind zu betreuen. Viele würden dies gerne während ihrer Elternzeit ausüben. Dies mache die Anwerbung so schwierig. Für die Kinder bietet die Tagespflege den Vorteil, dass sie im familiären Rahmen in kleinen Gruppen betreut werden könnten, ohne Reizüberflutung eines Kindergartens. „Tagespflege ist mittlerweile so organisiert, wie ein Platz in einer Kindertagesstätte. Die Eltern zahlen einen Elternbeitrag an den Main-Kinzig-Kreis. Die Tagespflegepersonen werden vom Kreis und der Gemeinde bezahlt. Die Gemeinde zahlt einen Zuschuss“, sagt Farr.

Fest Bezugsperson ein Pluspunkt

Ein großer Vorteil der Tagespflege seien die flexiblen Betreuungszeiten. Ein wichtiger Aspekt für Eltern ist zudem, dass ihr Kind eine feste Bezugsperson hat.

Die Tagesmütter treffen sich nun auch wieder regelmäßig mit den Kindern in der Turnhalle. Mehr Informationen zur Kindertagespflege in Schöneck gibt es unter Telefon 06187 9562 402.

Von Georgia Lori

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