Kita Goldregen feiert 50-Jähriges mit großem Fest

Schöneck. Spiel und Spaß, Essen und Trinken und eine Tombola: Die Kita Goldregen in Kilianstädten feiert am Pfingstmontag ihr 50-jähriges Bestehen mit einen großen Fest.
Von Mirjam Fritzsche
Bunte Kreppbänder hängen in dicken Büscheln im Besprechungsraum hinter der Tür. „Wir sammeln schon überall Basteleien für unseren großen Tag“, erzählt Ines Mill, Leiterin der evangelischen Kindertagesstätte Goldregen in Kilianstädten. Am Pfingstmontag feiert die Einrichtung ihr 50-jähriges Bestehen mit einen großen Fest.
50 Jahre – das ist ein halbes Jahrhundert oder wie Pfarrer Steffen Merle augenzwinkernd bemerkt bereits ein Zehntel der Reformationsgeschichte. In diesem Jahr wird in Kilianstädten auch das 500. Jubiläum von Luthers Thesen gefeiert. Pfingsten steht aber die Kindertageseinrichtung der evangelischen Gemeinde Kilianstädten/Oberdorfelden im Mittelpunkt.90 Kindergarten- und 30 Hortkinder 1967 ist der Kindergarten in einem Zug mit dem Pfarr- und dem Gemeindehaus an der Bleichstraße entstanden. „Das ging auf die Initiative des damaligen Pfarrers Heck zurück“, berichtet Merle. Sein Vor-Vorgänger sei in Kilianstädten als „Baupfarrer“ bekannt, fügt er schmunzelnd hinzu. Das Gelände sei frei geworden, so ergriff der Gottesmann vor 50 Jahren die Gunst der Stunde. Ein Glück, findet Pfarrer Merle. „Man könnte die Kindertagesstätte auch in Goldsegen umbenennen“, sagt er. 90 Kindergarten- und 30 Hortkinder werden heute in fünf alterserweiterten Gruppen betreut. Die Mädchen und Jungen sind fester Bestandteil der Kirchengemeinde. „Sie sind die Kirche“, betont der Pfarrer.Getrennte RäumlichkeitenDie Hortgruppe für Kinder bis zu 14 Jahren ist im Jahr 2008 dazugekommen. „Es gab einen markanten Bedarf. Wir wollten die Eltern unbedingt unterstützen“, erklärt Pfarrer Merle. Schon wegen der Nähe zur Friedrich-Ebert-Schule sei dies die richtige Entscheidung gewesen. Zwar musste für die Hortkinder die Einrichtung etwas umgebaut werden. Es gibt beispielsweise andere Auflagen für die Sanitäreinrichtungen. Die älteren Kinder benötigen unter anderem nach Geschlechtern getrennte Räumlichkeiten.Doch der Aufwand sei es wert gewesen, findet Merle. Von 2012 bis 2016 habe es sogar eine weitere Hortgruppe gegeben, die über einen eigenen Trägerverein in der Erich-Simdorn-Halle betreut wurde. Hintergrund: Die Betriebserlaubnis für die Kita Goldregen beschränkt sich auf 120 Kinder. Ziel war es damals, den hohen Bedarf in dieser Zeit zu decken. Die Halle darf die Kindertagesstätte übrigens weiterhin regelmäßig für Bewegungsstunden nutzen. „Das ist natürlich toll, gerade im Winter“, sagt Mill."Die Kinder sind hier zu Hause"Die schulbezogene Arbeit der Hortbetreuung findet heute im Gemeindehaus statt, zum Spielen gehen die Schüler in die benachbarte Kindertagesstätte. „Einige Kinder aus dem Hortbereich sind mittlerweile bei mir im Konfirmationsunterricht und da merke ich: Die Kinder sind hier zu Hause, ich bin nur der Gast“, erzählt Merle.Die Religionspädagogik spielt in der evangelischen Einrichtung eine wichtige Rolle. Beten vor dem Essen und eine wöchentliche Bibelstunde gehören zum ganz normalen Kita-Alltag dazu. „Wir beteiligen uns zum Beispiel auch an Taufgottesdiensten, regelmäßig finden Kita-Gottesdienste statt“, sagt Leiterin Ines Mill. Die Kitakinder werden von Pfarrerin Johanna Ruppert angeleitet. Steffen Merle übernimmt die Aufgabe des Geschäftsführers.Musik hat hohen StellenwertDarüber hinaus hat Musik in der Einrichtung einen hohen Stellenwert. „Wir haben eine Erzieherin, die Klavier und Orgel spielt. Gemeinsam mit ihr wird bei uns viel gesungen“, berichtet Mill. Als besonders bezeichnen Mill und Merle das wunderschöne Außengelände, das 1995 bis 1997 von Eltern angelegt wurde. „Wo heute große Bäume Schatten werfen, war früher blanke Wiese“, so der Pfarrer.Das Essen für die Mädchen und Jungen wird täglich frisch zubereitet. Eine eigene Köchin kümmert sich um das leibliche Wohl der Knirpse. Mill betont, dass das Freispiel in ihrer Einrichtung als sehr wichtig erachtet wird. „Die Kinder sollen sich jenseits von Leistungsgedanken entwickeln dürfen“, sagt die 52-Jährige, die der Kita Goldregen bereits seit 26 Jahren die Treue hält.Luftballons steigen in HimmelDie altersübergreifenden Gruppen tragen ebenfalls dazu bei, dass sich die Kinder „wie in einer Familie“ fühlen. Das Gefühl der Zugehörigkeit bleibe. Viele Ehemalige haben sich zu den Feierlichkeiten bereits angekündigt.
Die Feier zum 50. Jubiläum beginnt am Pfingstmontag, 5. Juni, mit einem Familiengottesdienst im Bürgertreff Kilianstädten. Um 15 Uhr geht es auf dem Gelände der Kita Goldregen an der Bleichstraße weiter – mit Spiel und Spaß, Essen und Trinken und einer Tombola. Gegen 17.30 Uhr sollen Luftballons in den Himmel steigen.