Schöneck: FDP schlägt Mediation zum Rechenzentrum vor

Nachdem sich in den von der Gemeinde Schöneck und der Bürgerinitiative „Bündnis lebenswertes Schöneck“ jeweils durchgeführten öffentlichen Informationsveranstaltungen kein Kompromiss zur Ansiedlung eines Rechenzentrums im Gewerbegebiet Kilianstädten Nord II abzeichnet, will die FDP-Fraktion ein Mediationsverfahren durchführen lassen.
Schöneck – Dazu stellt sie einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag zur Gemeindevertretersitzung am 6. Oktober. Der Gemeindevorstand soll demnach auf das Bündnis zugehen und dieses um Zustimmung zur Durchführung eines solchen Verfahrens bitten, erklärt FDP-Fraktionsvorsitzende Anke Pfeil am Donnerstag in einer Mitteilung. „Erklärtes Ziel ist die Beilegung der bekannten bestehenden Konflikte im Zusammenhang mit dem geplanten Bau des Rechenzentrums in Kilianstädten durch das Unternehmen Hetzner Online GmbH.“
Die Auswahl eines Mediators oder einer Mediatorin oder einer geeigneten Beratungsfirma „soll anhand eines transparenten Bewertungsschemas, das insbesondere Methodik, Zeitplan und Expertise auf den erforderlichen Gebieten berücksichtigen soll, erfolgen“, führt die FDP weiter aus. Der Fraktion erscheine es sinnvoll, im vorliegenden Konflikt eine Lösung zu suchen, die den Interessen aller, „auch derjenigen Bürger, die das Rechenzentrum derzeit ablehnen“, dient. Dies gelte auch, „wenn die derzeit erkennbare Anzahl dieser Bürger im Verhältnis zur Gesamteinwohnerzahl Schönecks möglicherweise nicht repräsentativ“ sei.

Viele Argumente pro und contra Rechenzentrum hätten zwischenzeitlich Eingang in die Diskussion gefunden. Aber auch, wenn es teilweise Überschneidungen bei erkannten Problemlagen gäbe, bestünden auch nach der Bürgerversammlung am 26. September Differenzen hinsichtlich ihrer Bewertungen und des erforderlichen bzw. angemessenen Umgangs mit ihnen. Dies verhindere aktuell ein Einvernehmen der Positionen.
„Wir gehen davon aus, dass es sowohl den Gemeindevertretern- und Vertreterinnen wie auch den Mitgliedern und Sympathisanten der Bürgerinitiative ein Anliegen ist, eine weitere Verhärtung der Fronten nach Möglichkeit zu vermeiden“, so Pfeil. „Um den sozialen Frieden in der Gemeinde Schöneck möglichst zu erhalten, sollte die Chance ergriffen werden, den Konflikt unter professioneller Begleitung auf einer sachlichen, interessengerechten Ebene und in ebensolcher Form zu lösen. Dies erscheint sinnvoller, als sich möglicherweise über einen unabsehbar langen Zeitraum auf einer hochkonfrontativen Prozessebene zu begegnen“, sind Pfeil und die FDP-Fraktion überzeugt. (jow)