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Schöneck: Krimi-Dinner der UThe-Gruppe feiert Premiere in der Nidderhalle in Oberdorfelden

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Die opulente Ausstattung macht was her: Verantwortlich für den Bühnenaufbau und die Technik der Produktion ist Moritz Stüve. Die Stimmung im Stück ist in dieser Szene jedoch eher ungemütlich.
Die opulente Ausstattung macht was her: Verantwortlich für den Bühnenaufbau und die Technik der Produktion ist Moritz Stüve. Die Stimmung im Stück ist in dieser Szene jedoch eher ungemütlich. © Christine Fauerbach

Sowohl Nerven- als auch Gaumenkitzel in einem ist das neue Krimi-Dinner des bühnenerprobten Ensembles der UThe-Gruppe der Evangelischen Kirchengemeinde Kilianstädten/Oberdorfelden.

Schöneck – Die Abkürzung UThe steht seit 2016 in Schöneck für das gleichnamige Projekt, das sich aus U wie Unterhaltung und The wie Theater zusammensetzt. Neu im Ensemble sind der Kirchenvorstandsvorsitzende Jürgen Dietermann, Dirk Bornemann sowie Anja Freywald. Das Trio feierte am Wochenende beim Krimi-Dinner seine Premiere im Rampenlicht.

Die Laienschauspielgruppe nahm ihre Gäste am Samstag in der ersten von insgesamt fünf bereits ausverkauften Aufführungen in diesem Herbst mit nach England zur Familie Eltringham. Um die Atmosphäre eines englischen Landsitzes in die Nidderhalle zu holen, war der Boden mit rotem Teppich ausgelegt und das Licht gedämmt. Auf der Bühne brannte im Kamin ein Feuer. Die gespannten 60 Zuschauer hatten an festlich gedeckten Tischen Platz genommen.

Bereits beim Betreten des Foyers begrüßten Koch Jan Brey und das ehrenamtliche Service-Team die Premierenbesucher mit Sekt und Orangensaft. Souffleuse Dagmar Bornemann hieß das Publikum im Namen des UThe-Ensembles willkommen und wünschte allen einen kurzweiligen wie genussreichen Abend. Wie den Gesprächen zu entnehmen war, freuten sich die Zuschauer auf die vom zwölfköpfigen Ensemble unter Regie von Elisabeth Stüve und Sigrid Wilhelm einstudierte Krimi-Komödie „In Liebe – Deine Familie“ von Silke Dutz. In den drei Akten des Stückes tauchten die Krimi-Dinner-Gäste in die familiären Abgründe der Familie Eltringham ein.

Der Tod des Patriarchen und Gutsherrn Samuel Eltringham, der amouröse Abenteuer liebte und nach den Worten seines Notars Stewart Nathaniel Archibal Winston Fairfax III (Sascha Brey) „ein echter Hallodri“ war, ist Grund für das Familientreffen im Herrenhaus. Gekommen sind seine ehelichen Kinder Victoria „Vicky“ Eltringham (Pe Hofmann), Snob und erfolglose Antiquitätenhändlerin, sowie Gordon Eltringham (Michael Geiß), der sein Vermögen an der Börse verspekulierte. Er wird von seiner ebenso treuen wie farblosen Frau Sophie (Kerstin Zschiedrich) begleitet.

Mit von der Partie ist Charlotte Farlow (Johanna Reuhl), unkonventionelle und Whisky liebende Tochter des Verstorbenen aus einer Beziehung mit einer Amerikanerin. Ein weiteres Kind von Samuel Eltringham erwartet seine Gutsverwalterin und Verlobte Katie Langtry (Regina Reuchsel). Die war nicht nur ihrem Arbeitgeber, sondern auch dem Stallburschen zugetan, wie sich im Laufe der Handlung herausstellt.

Ebenfalls anwesend sind Enkel und Schriftsteller Lucas Hollister (Matthias Petschuch) und seine ihn finanzierende Mäzenin Claire Wilkinson-Hume (Franziska Hofmann). Zum Personal gehören Butler Cyril Hicks (Jürgen Dietermann) und Hausdame Meredith Millner (Anja Feywald) sowie ein Hausdiener (Dirk Bornemann).

Das Trio wurde vom Notar ebenfalls zur Testamentseröffnung eingeladen. Die Angestellten sind seit vielen Jahren bei der Familie Eltringham. Sie sehen, hören und wissen nicht nur alles, sondern haben auch selbst Geheimnisse. Plötzlich betritt Chief-Inspector Timothy Walden (Max Bleich) die Szene, um den Anwesenden mitzuteilen, dass der Hausherr nicht eines natürlichen Todes erlegen ist, sondern mit dem Gift der Tollkirsche ermordet wurde.

Sofort verwandelt sich die feindselige Atmosphäre in eine frostige. Jeder verdächtigt jeden. Anschuldigungen und Verdächtigungen werden erhoben, Beweise vorgelegt, wilde Spekulationen machen die Runde und Verhöre werden durchgeführt. „Irgendjemand muss ihm doch das Licht ausgeblasen haben“, stellt Lucas Hollister fest.

Köstliches Vergnügen: Das Publikum lässt es sich beim Krimi-Dinner der UThe-Gruppe der Kirchengemeinde Kilianstädten/Oberdorfelden schmecken.
Köstliches Vergnügen: Das Publikum lässt es sich beim Krimi-Dinner der UThe-Gruppe der Kirchengemeinde Kilianstädten/Oberdorfelden schmecken. © Christine Fauerbach

Das finden auch die Zuschauer. Jeder hat einen anderen im Verdacht, den Giftmord begangen zu haben. Und gibt seinen Tipp vor Auflösung des Falls ab.

Zwischen den drei Gängen drehte der Hausdiener seine Runden durch die Nidderhalle und sprach die Besucher an. „Frau Schilling, Sie haben eine schöne Kette an. Brauchen Sie die noch? Ich brauche noch ein Weihnachtsgeschenk für meine Frau.“

Ob der Hausdiener noch ein „Geschenk“ ergattern kann und wer der Mörder ist? Die Zuschauer der übrigen Vorstellungen dürfen sich jedenfalls auf ein in jeder Beziehung köstliches Vergnügen freuen. (Von Christine Fauerbach)

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