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Schöneck: SKV Büdesheim feiert 55 Jahre Karneval mit verkürzter Sitzung und bunter Party

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Der „Beusemer Bub“ Dirk Glock (rechts) spielte Stimmungslieder im Beisein von Conférencier Joachim Klein.
Der „Beusemer Bub“ Dirk Glock (rechts) spielte Stimmungslieder im Beisein von Conférencier Joachim Klein. © Georgia Lori

„Geschlossene Gesellschaft“ steht auf einem Schild, das an der Eingangstür zur SKV-Halle hängt. Fünf mal 11 Jahre Karneval unter dem Motto „SKV Karneval und Friends“ stehen auf dem Programm.

Schöneck – Wie Dirk Glock erklärt, sollte es bewusst keine öffentliche Veranstaltung geben, jedoch eine an den Karneval angelehnte Sitzung. Diese soll als Vorbereitung für das Jahr 2023 mit einer Vollblutkampagne dienen. Die Kulisse stimmt jedenfalls: Etwa 180 Aktive, Mitglieder und Gäste sind gekommen, darunter auch die am längsten amtierende Laternenkönigin von Büdesheim, Karina I.

Karneval und der SKV waren schon immer verbunden, jedoch als eigene Abteilung erst seit Ende April 1967. „Während der Pandemie war es für die Tanzgruppen sehr schwer, zwei Jahre ohne Auftritte zu sein. Wir sind sehr froh, dass sich keine Tanzgruppe aufgelöst hat. Zwei größere Tanzgruppen haben fusioniert“, sagt Glock. Das Schwierigste sei gewesen, die Mädchen und Jungen bei der Stange zu halten. Der ein oder andere Verein in der Region habe durchaus Probleme, nächstes Jahr seine Sitzungen wieder anbieten zu können.

Eineinhalb Stunden Programm

Einem eineinhalbstündigen Programm für die Gäste mit Solotanz und Büttenreden, schloss sich eine Party mit Tanz, Musik vom DJ und viel Spaß und Unterhaltung in der Halle an. Abteilungsleiter Hartmut Löffler bedankte sich vorab bei den Helfern für die dekorierte Halle.

Im Archiv des Vereins sei urkundlich dokumentiert, dass die Abteilung Karneval am 27. April 1967 in die Selbstständigkeit entlassen wurde. Danach sei ein Kassenbuch eingeführt worden. Im Jahr 2020 sei der Saal das letzte Mal ausverkauft gewesen. Damals habe die Abteilung zu drei Sitzungen eingeladen.

Löffler stimmte auch auf das Jahr 2023 ein, mit der beliebten Mottoveranstaltung. Zur Auswahl standen die Themen „Karneval im All“ oder „Eine Reise um die Welt“. Letzteres Motto sei für die bevorstehende Kampagne gewählt worden. Mit Wehmut erinnerte er daran, dass der Weihnachtsmarkt und die Weihnachtsrevue der Pandemie zum Opfer gefallen sind. „Die 55 Jahrfeier haben wir deshalb in eine karnevalsähnliche Sitzung gepackt“, erklärte Löffler.

Conférencier Joachim Klein stimmte die närrische Veranstaltung mit einem dreifach donnernden „Beusem Helau“ ein und kündigte zehn Tänzerinnen der „Dancing Crew“ an. Sie tanzten in originellen Kostümen vor einem beleuchteten Banner mit Clowns, dieses Mal ohne Elferrat im Hintergrund. Stefan Krauß alias Jean ließ die Gäste an seinem „viralen Humor“ teilhaben, und inszenierte den Corona-Alltag mit dem, „was mer halt so mecht, inklusive sexueller Aktivitäten“.

Unter dem Motto „SKV Karneval und Friends“ erfreuten auch die „Skylights“ die Zuschauer mit einem energiegeladenen Tanz.
Unter dem Motto „SKV Karneval und Friends“ erfreuten auch die „Skylights“ die Zuschauer mit einem energiegeladenen Tanz. © Georgia Lori

Die temperamentvolle Überleitung übernahm Kim Waczack, die für ihren Solotanz eine symbolische Rakete vom Publikum erhielt. Der „Beusemer Bub“ Dirk Glock kam mit einer Ziehharmonika und gab Stimmungslieder gegen Apathie und Depression nach der Pandemie zum besten. Zwei Jahre sei er nicht gebraucht worden, machte er kund, ähnlich dem Nikolaus, „der mit Kontaktverbot belegt, obwohl er Bart und Maske trägt“. So mancher schaue voller Groll, was da noch kommen soll. Doch der Karneval beim SKV raube jedem anderen die Schau, sagte Glock und erinnerte an die ausgefallenen Bühnenbilder der Vergangenheit.

Clownskostüm und Sprachassistenten

Für gute Stimmung und Zugaberufe sorgte der Showtanz der „Mispelchen“ im Clownskostüm. Zwei Tänzerinnen der Gruppe begleiteten im Anschluss Thorsten Mack alias Schorsch auf seinem Weg zur Bütt. Mack nahm die smarten Sprachassistenten unter die Lupe und die Situation im Homeoffice. „Bei zwei Jahren im Homeoffice turnen auch mal die Kinder durch die Webcam, wenn man Glück hat angezogen“, sagte er. Wundern solle sich niemand, wenn er nackt und alkoholisiert im Garten liege, denn dann führe er ein medizinisches Experiment durch, da Coronaviren angeblich durch Alkohol und Sonnenlicht abgetötet würden.

Eine Rakete der Stufe drei erhielten die Tänzerinnen der neu gegründeten Gruppe „Skylights“. Sie tanzten mit viel Energie und Freude und boten eine nahezu artistische Leistung. Ludger Stüve bekannte, dass er sich während einer Kreuzfahrt zu einer Frau hingezogen fühlte, die wie er eine Plastiktüte an der Gürtelschlaufe trug und mit ihm das Hobby teilte, nah an der Reling zu stehen, tief durchzuatmen und sich öfters die Zähne zu putzen. Obwohl bekennender Dortmund-Fan, ließ er sich schließlich zu einem dreifach donnernden „Eintracht-Helau“ hinreißen.

Eine bemerkenswerte Leis- tung boten die „Funky Diamonds“ mit Stepptanz. Marina Otto schlüpfte in die Rolle der gestressten Hausfrau und „Simone"s Traumtänzer“ zeigten das klassische Männerballett, das bisher bei keiner Sitzung fehlte und das Publikum stets aufs Neue begeistert. (Von Georgia Lori)

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