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Trödelhöfe Kilianstädten finden am 11. September mit neuem Rahmenprogramm statt

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Ein Teil des Organisationsteams der Trödelhöfe Kilianstädten stellt sich vor (von links): Claas Kursawa, Silvia Epple-Grundmann, Klaus Grundmann, Saskia Krüger und Ralph Hadem.
Ein Teil des Organisationsteams der Trödelhöfe Kilianstädten stellt sich vor (von links): Claas Kursawa, Silvia Epple-Grundmann, Klaus Grundmann, Saskia Krüger und Ralph Hadem. © Georgia Lori

Saskia Krüger unterstützt seit diesem Jahr das Organisationsteam der Trödelhöfe Kilianstädten. Diese finden am 11. September von 10 bis 16 Uhr statt. Mittlerweile haben sich mit Krüger noch weitere vier Bürger gemeldet, die Organisator Klaus Grundmann zur Hand gehen. Kurz vor der Veranstaltung kommen stets weitere Ehrenamtliche hinzu.

Nidderau – Krüger ist vor zwei Jahren nach Kilianstädten gezogen und empfindet die Veranstaltung als „schöne Initiative für den Ort“. Zu dem pittoresken Ortskern mit den Fachwerkhäusern passe der Trödelmarkt „wie die Faust aufs Auge“. Er werte das komplette Dorf auf und sei ein Aushängeschild für die Gemeinde. 2015, sagt Grundmann, sei die Schnapsidee im Biergarten geboren worden, weil der Trödel zu Hause überhandgenommen habe. Klar sei gewesen, dass die Veranstaltung sich entwickeln sollte, doch es habe niemand gedacht, dass es in diesem Ausmaß geschehe. „Letztes Jahr waren geschätzte 3500 Besucher in Kilianstädten. Die Aufgaben nehmen mehr und mehr zu“, sagt Grundmann.

Die meisten Aussteller sind Sammler

Er bat deshalb öffentlich um Unterstützung und erhielt diese spontan. Krüger kommt aus dem Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und bringt ihre berufliche Erfahrung ehrenamtlich ein. Bei einem Treffen der Anwohner lernte sie Grundmann kennen und bot ihr Engagement an. Um den Bekanntheitsgrad der Veranstaltung von Jahr zu Jahr zu steigern, schreibt sie künftig Pressemitteilungen und leistet Social Media Arbeit. Grundmann sieht es als Glücksfall, dass die Trödelhöfe in allen Corona-Jahren stattfinden können. Die Trennschärfe zwischen genehmigten Wochenmärkten und ungenehmigten Trödelmärkten hat er in Schöneck nicht erfahren.

Er lobt die Unterstützung der Gemeinde bei Straßensperren, dem Aufstellen von Parkverboten und der Plakatgenehmigung. 2020 wurde der Herrnhof zur Verfügung gestellt. „90 Prozent der Aussteller besuchen vier bis fünf Mal im Jahr Märkte, um zu verkaufen. Die meisten sind Sammler, einige betreiben es professionell“, sagt Grundmann.

Corona hat Interesse an Antik- und Flohmärken gestärkt

Für diejenigen, die sich im Rentenalter durch das Trödeln einen Zusatzverdienst erhofften, sei es schwierig, falls im Herbst die Regeln wieder verschärft würden. Nicht nur der Umsatz breche weg, sondern auch die Planungssicherheit. 80 bis 100 Aussteller würden dieses Jahr erwartet. 50 Aussteller hätten sich per Vorkasse ihren Lieblingsplatz gesichert. Zwei Wochen vor der Veranstaltung kämen weitere 30 Aussteller hinzu, schätzt Grundmann. Die weiteste Anreise hat ein Aussteller aus Lauterbach im Vogelsberg.

Die ungebrochen hohe Nachfrage schreibt Grundmann der Tatsache zu, dass das komplette Organisationsteam die Sache mit Leidenschaft betreibe, um Positives für die Gemeinde zu tun. Auch Werbung sei wichtig.

Corona habe zudem ausgelöst, dass Antik- und Flohmärkte als nachhaltig verstanden würden. So würden nun Einrichtungsgegenstände wie Gemälde gekauft. Kaufentscheidungen würden bewusster getroffen.

Aushängeschild für Event in Kilianstädten sind die Höfe

Nach wie vor werde Qualität bezahlt. „Das Aushängeschild der Veranstaltung sind die alten Höfe. Hinzu kommen hochwertige Antiquitäten und ein attraktives Rahmenprogramm“, sagt Krüger. Neu ist eine mobile Livemusik von 11 bis 14 Uhr mit Kontrabassistin Mimi Grimm, in Begleitung ihres Gitarristen (kontrabassmaedchen.de). Eine Ausstellung mit antiken Traktoren ist ebenso in Planung wie ein Weinstand.

Kaffee und Kuchen wird von dem Caterer Mundpropaganda in der alten Schmiede angeboten. „Wir werden trotz Rahmenprogramms nie ein Stadt- oder Familienfest hieraus machen. Der Kern bleibt immer das Trödeln“, sagt Grundmann. Erstmals fragte er in diesem Jahr Sponsoren an, was gelang. Mittlerweile reichen die Flächen in den Höfen durch die hohe Anzahl der Aussteller nicht mehr aus, sodass zusätzlich Straßenabschnitte genutzt werden. Shuttle-Busse werden ab dem Rewe-Parkplatz und der Simdorn-Halle eingesetzt. „Ich war zu Beginn sehr skeptisch, doch es war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten“, sagt Grundmann. Der Bus ist in Intervallen von zehn bis zwölf Minuten von 9.45 Uhr bis 15 Uhr im Einsatz. Haltepunkt ist am Platz der Republik.

Claas Kursawa, Mitglied im Orga-Team, wohnt seit 2007 in Kilianstädten, kaufte 2016 ein Haus mit Hof in der Untergasse. „Ich stelle meinen Hof zur Verfügung, weil es um den Ort geht und um die Gemeinschaft“, sagt er. Orga-Mitglied Ralph Hadem macht die Arbeit im Team Spaß. Doch letztendlich, da stimmen alle zu, sei ein Gang über den Trödelmarkt auch ein Stück Kindheitserinnerung.

Von Georgia Lori

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