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Sechs Kandidaten für Gelnhausen

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Von: Christine Semmler

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Das geschichtsträchtige Gelnhausen ist ein lebenswerter Ort, darin sind sich alle Kandidaten einig. Es gelte jetzt, ihn weiter voran zu bringen. Archiv
Das geschichtsträchtige Gelnhausen ist ein lebenswerter Ort, darin sind sich alle Kandidaten einig. Es gelte jetzt, ihn weiter voran zu bringen. Archiv © Axel Häsler

Die rund 18 000 Wahlberechtigten in der Stadt können am Sonntag, 21. Mai, entscheiden, wer die kommenden sechs Jahre an der Spitze des Rathauses stehen wird. Fünf Konkurrenten wollen den amtierenden Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) herausfordern: Christian Litzinger (CDU), Jakob Mähler (Grüne), Pia Horst (Gelnhausen Plus), Julia Hott (parteilos) und Carl Mell (parteilos). Sollte es zur Stichwahl kommen, wird am 4. Juni erneut gewählt.

Gelnhausen - Der 45-jährige Amtsinhaber Daniel Glöckner, ein gebürtiger Gelnhäuser, ist seit November 2017 Bürgermeister der Stadt. Er löste damals nach einer Stichwahl mit Kerstin Schüler (SPD) Thorsten Stolz (SPD) ab, der heute Landrat ist. Glöckner, studierter Betriebswirt und Kommunikationswissenschaftler, hat sich für die kommenden Jahre vorgenommen, Brachflächen und Leerstände zu entwickeln und Wohnungen ins Zentrum zu holen, eine intelligente Straßenführung in der Innenstadt und Verkehrsberuhigung auf den Durchgangsstraßen umzusetzen sowie eine Hochschule in Gelnhausen anzusiedeln.

Der 44-jährige Christian Litzinger, Fraktionsvorsitzender der CDU, ist schon 2017 als Kandidat seiner Partei angetreten und erhielt als Drittplatzierter rund 19 Prozent der Stimmen. Der in Gelnhausen geborene, zweifache Familienvater und hauptberufliche Schreiner ist seit 2021 ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter, zudem Ortsvorsteher von Höchst. Seine Schwerpunkte im Wahlkampf sind Sicherheit und Sauberkeit, die Digitalisierung in der Stadt, Unterstützung der Vereine und attraktive Rahmenbedingungen für Handel und Gewerbe.

Mit 28 Jahren ist Jakob Mähler, der für Bündnis 90/Die Grünen antritt, der jüngste Herausforderer Glöckners. Er wirbt für eine „verständliche, bürgernahe und demokratische Rathauspolitik“. Er setzt auf Klima- und Umweltschutzthemen, Familien- und Generationengerechtigkeit. Jakob Mähler ist Fraktionsvorsitzender der Grünen und Vize-Fraktionsvorsitzender der Kreistagsfraktion. Mähler hat Medienwirtschaft und Medienmanagement studiert, war dabei journalistisch tätig und ist seit seinem 22. Lebensjahr Geschäftsführer der Kreistagsfraktion.

Pia Horst, 65, Bankfachwirtin und Betriebswirtin mit Anstellung bei der Stadt Hanau, versucht zum zweiten Mal, Bürgermeisterin zu werden. 2017 war sie als Parteilose angetreten und hatte rund zehn Prozent der Stimmen bekommen. Diesmal ist sie für die Wählergemeinschaft Gelnhausen plus im Rennen, deren Gründerin und Fraktionsvorsitzende sie ist. „An erster Stelle steht Joh, dann kommt Stadthalle, gleichauf mit Jahnhalle Hailer, Baugebiet Mittlauer Weg Meerholz, Mehrzweckhalle Haitz, altes Feuerwehrhaus sowohl Haitz als auch Höchst, Nutzung Röther Waldschwimmbadgelände“, schreibt sie über ihre Ziele. Und: „Bei allen baulichen Entscheidungen ist künftig Klimaschutz, Fotovoltaik und Energiesparen Schwerpunktthema.“

Diplom-Finanzwirtin Julia Hott (39) tritt als unabhängige Kandidatin an. „Ehrliche Kommunikation und offener Austausch zwischen uns allen sind entscheidend für ein konstruktives Miteinander, das unsere Heimatstadt endlich wieder nach vorne bringt“, sagt die Gelnhäuserin, die das Parteibuch der SPD besitzt. Die Oberamtsrätin in der Steuerabteilung der Oberfinanzdirektion Frankfurt ist verheiratet und hat einen elfjährigen Sohn. Im Wahlkampf legt sie einen Fokus auf die Entwicklung des Joh-Areals und der Stadthalle. Sie hat Ideen für starke Stadtteile, eine dem Bürgerservice verpflichtete Stadtverwaltung, den Radwegeausbau, die Familienstadt und den städtischen Klimaschutz.

Als sechster, ebenfalls unabhängiger Kandidat ist Carl Mell im Rennen. Der 75-Jährige gilt als „Gelnhäuser Original“. Der studierte Betriebswirt hat nach acht Jahren in Vertrieb und Marketing umgeschwenkt und sich in den 1980ern als Taxifahrer und Gastronom selbstständig gemacht. Mell geht nach 2006 und 2017 zum dritten Mal in den Bürgermeisterwahlkampf. Vor sechs Jahren landete er mit zwei Prozent der Stimmen auf dem letzten Platz. Warum er wieder kandidiert, erklärt er so: „Es wird auf eine Stichwahl hinauslaufen und das könnte interessant werden, warum also nicht?“ Er findet, dass die Reputation von Gelnhausen deutlich verbessert werden könne und moniert, im Kampf ums Rathaus werde „viel heiße Luft“ verpustet. Seine Kernthemen seien Joh, die Stadthalle sowie die Diskussion um das Wohngebiet Mittlauer Weg. Die SPD stellt in diesem Jahr keinen Bewerber. Ebenso wenig die Bürger für Gelnhausen (BG) und Gelnhausen Nachhaltig (GG). (Christine Semmler)

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