Haus Gabriel: Mainhausener Senioren-Wohnprojekt der Caritas feiert Eröffnung

Die Mieter sind schon eingezogen, jetzt feierte das „Haus Gabriel“, Senioren-Wohnprojekt des Caritasverbandes Offenbach im Mainhausener Ortsteil Mainflingen, auch offizielle Eröffnung.
Mainhausen – Versorgungssicherheit, Flexibilität, Eigenständigkeit – spätestens beim Blick in die Broschüre des Caritasverbandes Offenbach bleiben keine Zweifel an der Sinnhaftigkeit des betreuten Wohnens im Alter. „Die Nachfrage übersteigt derzeit Angebot an betreuten Seniorenwohnungen“, weiß Katja Roßwog, Geschäftsführerin des Bereichs Gesundheit und Pflege. Der Verband realisiere daher mehrere Vorhaben. In Klein-Auheim erfolgte im Februar der Spatenstich für ein Seniorenwohnprojekt. In Mainhausen dagegen ist man schon weiter: Nach Grundstückskauf im Sommer 2016, langem Gerangel um Baugenehmigungen und zwei Jahren Bauzeit mit einigen Rückschlägen wie einem Wasserschaden kurz vor der Fertigstellung feierte am Montag das „Haus Gabriel“ im neuen Wohnquartier Mainfächer in Mainflingen offizielle Eröffnung.
Die Mieter sind bereits eingezogen, feierten vor dem Haus mit, beobachteten das Geschehen vom eigenen Balkon aus oder suchten Wege zwischen den Besuchergruppen hindurch, die sich die Zimmer zeigen ließen. „In der Vermietung sind wir so weit fortgeschritten, wie wir das auch wollten“, sagte Caritasdirektor Michael Klein. 52 Wohnungen mit bis zu drei Zimmern haben in der viergeschossigen Anlage Platz gefunden, der Großteil ist bereits belegt (wir berichteten). Unter den Bewohnern seien acht Paare, man habe darauf geachtet, Dreizimmerwohnungen nicht an Einzelpersonen zu vergeben, erläuterte Kristin Kunert, Koordinatorin und Pflegedienstleiterin im Haus Gabriel. Gemeinsam mit Standortleiterin Stephanie Kaprol beantwortete sie die Fragen der Gäste zum Angebot des Caritas-Wohnprojekts. Frei sind derzeit noch 19 Einzimmerwohnungen im ersten Stock: Hier sind die 24 Appartements für das Modell „Betreutes Wohnen PflegePlus“ untergebracht. Interessenten zahlen dort zum Beispiel für das 27-Quadratmeter-Appartement mit Bad, Küchenzeile und Balkon eine Kaltmiete von 475 Euro. Auf dieser Etage für pflegebedürftige Personen ist 24 Stunden eine Ansprechperson anzutreffen, die Mieter sind durch den Malteser-Hausnotruf abgesichert. „Diese Wohnform gibt es noch nicht so häufig“, sagte Katja Roßwog. Sie ermögliche selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung mit der Gewissheit, gut versorgt zu sein.
Im Haus Gabriel deckt eine monatliche Betreuungspauschale in Höhe von 89 Euro pro Hauptmieter den Grundservice ab, hinzu kommen buchbare Servicemodule wie das Dienstleistungspaket „Wohnen und Leben“ (729 Euro) für unter anderem Reinigungs- und Wäscheservice oder das Paket „Genuss“ mit Mittagsmenüs an sechs Tagen in der Woche. Für Pflegeleistungen steht der ambulante Dienst der Caritas-Sozialstation Seligenstadt zur Verfügung.
Begutachten konnten die Besucher am Montag auch die Räume der Tagespflege mit Platz für 16 Gäste sowie das Café, das an den hotelähnlichen Empfangsbereich anschließt und allen offen steht.
In Vertretung des Bürgermeisters begrüßte Gisela Schobbe, Beigeordnete des Gemeindevorstands, ihre neuen Nachbarn und bezeichnete das Konzept als rundum gelungen: „Hier bekommt man so viel Unterstützung wie man braucht.“ Der Standort mitten im Quartier, im Ort, ermögliche kurze Einkaufswege, zudem halte der „Hopper“, das Anrufsammeltaxi plus, direkt vor der Tür.
Pfarrer Stefan Selzer segnete Gebäude, Mitarbeiter und Mieter. Das Haus Gabriel solle Ort der Begegnung, Geborgenheit und Nächstenliebe sein, sagte Selzer, der die Bewohner bereits bei einem gemeinsamen Gottesdienst kennengelernt hatte. (Von Franziska Jäger)