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Nach Wohnhausbrand: Gemeinde sammelt große Summe für betroffene Familie

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Von: Julia Oppenländer

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Kurz vor Silvester komplett abgebrannt: Das Haus der Familie in Zellhausen zwei Tage nach dem Feuer Ende vergangenen Jahres. Noch steht nicht fest, ob das Haus wieder aufgebaut wird.
Kurz vor Silvester komplett abgebrannt: Das Haus der Familie in Zellhausen zwei Tage nach dem Feuer Ende vergangenen Jahres. Noch steht nicht fest, ob das Haus wieder aufgebaut wird. © Hampe (Archiv)

Kurz vor Silvester brennt ein Haus in Mainhausen völlig ab. Die Gemeinde sammelt daraufhin 21.215 Euro für die geschädigte Familie.

Mainhausen – Nachdem kurz vor Silvester ein Wohnhaus in Zellhausen abgebrannt ist, hat die Gemeinde über die letzten zwei Monate fleißig für die betroffene Familie gespendet. Nun steht die Spendensumme fest. Bürgermeister Frank Simon steht außerdem regelmäßig in Kontakt mit der Familie und hat erzählt, wie es ihnen aktuell geht.

„Nun ist schon ein wenig Zeit vergangen, und wir konnten den ersten Schock verarbeiten. [...] Die seelische Last ist täglich präsent und wird es auch noch eine Weile bleiben. Gerade deshalb freuen wir uns, dass wir von Euch, dem Bürgermeister und der ganzen Gemeinde Mainhausen so unglaublich liebevoll aufgefangen worden sind.“ Mit diesen Worten hat sich nun im sozialen Netzwerk Facebook die Familie an die Mainhausener gewendet, die Opfer eines verheerenden des Wohnhausbrands wurde.

Nachdem am 30. Dezember das Haus der Familie Reisert im Ortsteil Zellhausen komplett abbrannte, gab es schnell Unterstützung von vielen Menschen aus Mainhausen und der Region. Die Gemeinde hatte schon einen Tag später eine Spendenaktion ins Leben gerufen, die mittlerweile abgeschlossen ist. 21 315 Euro kamen dabei zusammen.

Haus einer Familie in Mainhausen brennt völlig ab: „Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut“

Die Familie hat das Geld erhalten, leidet aber noch immer an den Folgen des Brandes. „Es geht ihnen den Umständen entsprechend gut. Vor allem der Mann ist noch immer ziemlich mitgenommen“, sagt Bürgermeister Frank Simon, der mit Familie Reisert in Kontakt steht. „Seine Frau kümmert sich momentan um das Meiste, also was Versicherungen oder die Beschaffung von Dokumenten angeht.“

So versuche sie aktuell die Rechnungen für die Küche noch einmal zu erhalten, da diese erst im vergangenen Jahr eingebaut wurde. Alles, was nicht älter als zwei Jahre sei, könne man wohl noch bei der Versicherung einreichen, das werde zu 100 Prozent erstattet – der Rest anteilig, sagt der Rathauschef. „Sie hat mir vor Kurzem geschrieben, dass es langsam aufwärts geht und sie nach vorne schauen.“

Eine ebenfalls wichtige Aufgabe: der Umgang mit der Brandruine. Laut Simon überlegen die Reiserts, ob sie das Haus wieder aufbauen. „Da hängt natürlich viel von der Versicherung ab, aber es gibt noch kein endgültiges Ergebnis. Außerdem warten sie auf die Gutachten, die jetzt nach und nach kommen.“ Ein Kostenvoranschlag für den Abriss sei allerdings schon eingeholt worden. Laut Statiker sei der Keller noch zu retten. Der Grund: Dabei handelte es sich im Gegensatz zum Rest des Hauses um einen Massivbau aus Beton.

Grundstück in Mainhausen nicht bewohnbar: Familie wartet auf Gutachten

„Ich persönlich habe ihnen schon gesagt, dass ich das Haus wohl abreißen und das Grundstück verkaufen würde, wenn ich entscheiden müsste – und mich dann nach einer Eigentumswohnung umschauen“, sagt Bürgermeister Frank Simon. „Aber letztlich muss das wirklich jeder selbst entscheiden.“

Klar ist jedoch: So schnell ist das Grundstück in Zellhausen nicht bewohnbar. Umso dankbarer war die Familie, dass ihr schon direkt nach dem Brand eine Wohnung zur Verfügung gestellt wurde. „Die Besitzerin hatte sogar noch für sie eingekauft, weil die Geschäfte an Silvester ja früh zumachten“, sagt der Rathauschef. „Das hat mich wirklich tief beeindruckt, wie toll an wirklich alles gedacht wurde.“

Und auch in der Danke-Nachricht der Familie auf Facebook heißt es: „Die Unterstützung von jedem einzelnen Mitbürger hat die Last ein wenig leichter werden lassen. [...] Ohne Euch könnten wir diesen Verlust nicht stemmen.“ Die Familie sei überwältigt von der Gemeinde, Freunden, Nachbarn und Verwandten, bedanke sich für alle Spenden, „tröstende Worte und Taten, die Fürsorge, die Hilfe auf allen erdenklichen Wegen, die Unterstützung in dieser schweren Zeit“.

Haus in Mainhausen brennt völlig ab: Bürgermeister stolz auf die Gemeinde und ihre Hilfsbereitschaft

Auch Frank Simon ist stolz auf seine Mainhausener. „Es ist unglaublich, was da an Angeboten reinkam, auch unabhängig von Spendengeldern. Man hat das Gefühl gehabt, dass es vielen gar nicht schnell genug gehen konnte, zu wissen, wie sie helfen oder spenden können.“

Und auch wenn die Spendenaktion inzwischen offiziell abgeschlossen ist, unterstützt die Gemeinde die Familie weiterhin, wo sie kann. Wer ihr auch jetzt noch etwas zukommen lassen möchte, kann das nach wie vor tun – entweder über das Gemeindekonto oder persönlich vor Ort. Frank Simon: „Jeder kann sich gerne weiterhin an uns wenden.“ (Julia Oppenländer)

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