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Startschuss zum Kinderschutz kommt aus Zellhausen

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Mutter Redwana Hildebrand ist begeistert, ihre Kinder und deren Freunde (rechts) behütet zu wissen.
Mutter Redwana Hildebrand ist begeistert, ihre Kinder und deren Freunde (rechts) behütet zu wissen. © Gruß

Im November hat der Verein ein Präventions- und Schutzkonzept zum Kinderschutz etabliert und ist damit einer der Vorreiter im Ostkreis.

Zellhausen – Ein solches Konzept kennt man eher aus Schulen oder Kitas, nicht aber aus dem Sportverein, der oft eine große Rolle bei Kindern spielt. Alleine bei der TG sind 318 der insgesamt 843 Mitglieder Kinder und Jugendliche.

Es sei also eine gute Idee, sich im Kinderschutz weiterzubilden, entschied Jugendleiterin – und nun auch Kinderschutzbeauftragte – Jana Weih und nahm an einem Seminar der Organisation Pro Familia in Kooperation mit dem Kreis Offenbach teil. Parallel hegte die stellvertretende Vorsitzende Mareike Bauer ähnliche Ideen. „Es muss nicht erst etwas passieren, bevor man sich mit dem Kinderschutz befasst“, betont Bauer, die zusammen mit anderen Vereinsfunktionären auch selbst einen Workshop bei Pro Familia absolvierte. Nicht nur sie, sondern alle interessierten Trainer dürfen auf Kosten des Vereins Weiterbildungen zu diesem Thema besuchen.

Schützen soll das Konzept die Kinder vor körperlicher, seelischer und sexualisierter Gewalt. „Dabei wollen wir niemanden unter Generalverdacht stellen“, betont der geschäftsführende Vorsitzende Jens Breideband.

Klettern, toben und Spaß haben: Das soll allen Kindern in der TG Zellhausen uneingeschränkt möglich sein.
Klettern, toben und Spaß haben: Das soll allen Kindern in der TG Zellhausen uneingeschränkt möglich sein. © Gruß, Lucy

Im Mittelpunkt des Konzepts stehen vor allem die regelmäßige Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses aller Trainer, sowie das Befolgen eines Verhaltenskodex: Private Geschenke an einzelne Kinder, Einzeltrainings, oder körperlicher Kontakt ohne deren Willen sind beispielsweise nicht gestattet. Falls der Verdacht besteht, dass ein Kind Gewalt ausgesetzt ist, gibt es einen konkreten Handlungsleitfaden – die Übungsleiter wissen also genau, was zu tun ist. Dem Konzept liegt unter anderem auch eine Anleitung zur Anforderung eines Führungszeugnisses bei. „Geht nicht“ gibt’s also nicht.

Bei den Eltern kommt das Konzept gut an. Es fühle sich einfach besser an, seine Kinder in die Obhut „eines so fortschrittlichen Vereins zu geben“, betont Adriane Tischbiereck, deren drei Kinder im Verein aktiv sind.

„Ein Glücksgriff“ ist der Verein mit seinen engagierten Funktionären für die zweifache Mutter Redwana Hildebrandt. Sie und auch die anderen Eltern wünschen sich, dass die TG Zellhausen nun den Startschuss zum Kinderschutz gegeben hat und auch andere Vereine dem Beispiel folgen werden.

Das unterstützt die Zellhäuser Turngemeinde aktiv: Sie bietet nicht nur den eigenen Mitgliedern Hilfestellungen zum Einfinden in den Kinderschutz. Die Sportler unterstützen auch andere Vereine aus der Umgebung bei der Errichtung eines Kinderschutzkonzeptes. (von Lucy Gruß)

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